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18. September 2020, News in Medizin & Forschung

Im Interview: Dr. Yiouli Ktena von der Johns Hopkins University

Die junge Wissenschaftlerin ist Stipendiatin des John Hansen Research Grant 2020

Welches Forschungsprojekt werden Sie mit dem John Hansen Research Grant verwirklichen, warum ist Forschung auf dem Gebiet der Stammzelltransplantation so wichtig – und wie fühlt es sich eigentlich an, Mitarbeiterin an der berühmten Johns Hopkins University zu sein? – Antworten von Dr. Yiouli Ktena im Gespräch mit der DKMS.

  • Dr. Yiouli Ktena

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    Dr. Yiouli Ktena

    Dr. Yiouli Ktena von der Johns Hopkins University in Baltimore

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Was bedeutet der John Hansen Research Grant für Sie und was haben Sie damit vor?

Es ist eine große Ehre und ein Privileg, mit diesem Forschungsstipendium ausgezeichnet worden zu sein. Ich hatte zwar nicht das Vergnügen, Dr. Hansen persönlich zu kennen, aber mein Mentor hat mir erzählt, was für ein wunderbarer Mensch, Arzt und Wissenschaftler er war. Dieser Preis wird es mir ermöglichen, meine Forschung voranzutreiben, die darauf abzielt, die Stammzelltransplantation für Patientinnen und Patienten, die diese starke und lebensrettende Therapieform benötigen, sicherer zu machen.

Warum haben Sie das Thema Ihres Projekts gewählt, warum ist die Stammzelltransplantation für Sie so wichtig?

Ich bin Fachärztin für pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Für einige meiner Patientinnen und Patienten ist die Stammzelltransplantation, bei der das Immunsystem des Patienten durch das Immunsystem eines Spenders ersetzt wird, ihre einzige Chance auf Heilung. Dazu gehören krebskranke Kinder und junge Erwachsene mit bestimmten Arten von aggressiver Leukämie und Lymphomen sowie nicht-malignen Erkrankungen wie zum Beispiel Knochenmarksversagen. Deshalb ist es unsere Pflicht, zu versuchen, die Stammzelltransplantation für unsere Patientinnen und Patienten zu optimieren.

Warum ist es notwendig, diesen Forschungsbereich zu fördern?

Obwohl die Stammzelltransplantation für viele Patientinnen und Patienten die einzige kurative Therapie ist, können die Erfolge durch eine Komplikation namens „Graft-versus-host-disease“ (GVHD) begrenzt sein, bei der das Immunsystem des Spenders beginnt, den Wirt (Patienten) anzugreifen. GVHD kann mehrere Organe befallen und kann schwerwiegend, ja sogar tödlich sein. Die derzeit verfügbaren Behandlungsmethoden gegen GVHD setzen unsere Patienten einem erhöhten Infektions- und Krebsrezidivrisiko aus. Meine Forschung konzentriert sich darauf, Wege aufzudecken, die die für GVHD verantwortlichen Spenderzellen regulieren, sodass wir diese Wege zum Vorteil unserer Patientinnen und Patienten „manipulieren“ können. Unser Ziel ist es, GVHD zu begrenzen, aber dem Immunsystem des Spenders die Möglichkeit zu geben, sich zu entwickeln und gegebenenfalls neue Angriffe von Krebs abzuwehren – ein Prozess, der als Transplantat-gegen-Tumor-Effekt bekannt ist.

Über die Johns Hopkins Universität: Was macht diese Universität so besonders?

Die Johns Hopkins University gilt als die erste Forschungsuniversität Amerikas. Im Johns Hopkins Hospital wurde die medizinische Ausbildung, wie wir sie heute kennen, eingeführt. In den letzten Jahren hat unser Onkologie-Team das Gebiet der Stammzelltransplantation weltweit revolutioniert, indem es die haploidentische Transplantation mit dem Einsatz von Cyclophosphamid (eine Art Chemotherapie) nach der Transplantation eingeführt hat, wodurch die Verfügbarkeit von Spendern erheblich erweitert wurde. Es ist wirklich inspirierend, in dieser Umgebung zu arbeiten. Mit hochmodernen Einrichtungen für Forschung und Patientenversorgung und einer Fülle von akademischen Ressourcen ist es der ideale Rahmen für unsere Forschung.

Vielen Dank für das Interview!

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