30 Jahre deutsche Einheit – vereint im Kampf gegen Blutkrebs
Bundesbürger:innen in Ost und West spendeten mehr als 73.000-mal Stammzellen
Als die DKMS am 28. Mai 1991 gegründet wurde, war das wiedervereinte Deutschland gerade einmal ein gutes halbes Jahr alt. Rund 3.000 registrierte Stammzellspender:innen gab es damals im Land. Mit dem 30. Jahrestag der deutschen Einheit blicken wir zurück auf eine spannende Zeit, in der Menschen in Ost und West gemeinsam viel im Kampf gegen Blutkrebs erreicht haben.
Unterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern gibt es bis heute. Was die Bürger:innen aller Länder eint: Sie engagieren sich vorbildlich im Kampf gegen Blutkrebs. In den letzten drei Jahrzehnten gaben deutsche Stammzellspender:innen mehr als 73.000-mal Chancen auf ein gesundes Leben, über 6,7 Millionen Deutsche sind bei der DKMS heute registriert und bereit, das Leben von Blutkrebspatient:innen zu retten – beeindruckende Zahlen, blickt man auf die Anfänge der DKMS zurück. Gerade einmal 3.000 registrierte Stammzellspender:innen gab es in Deutschland, als DKMS-Mitbegründer Peter Harf seiner schwer an Leukämie erkrankten Frau Mechtild versprach, dass er nicht aufhören werde zu kämpfen, bis jeder Patient einen passenden Spender habe. Der Kampf begann fulminant: Bereits im ersten Jahr gelang es der DKMS, das Register auf 68.000 Spender zu erweitern.
Dass heute so viele Menschen in Deutschland bereit sind, mit einer Stammzellspende Leben zu retten, ist das Verdienst aller Bürger:innen bundesweit. Blickt man auf die einzelnen Bundesländer, zeigen sich dennoch Unterschiede. So sind fast zehn Prozent der Einwohner:innen in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen als Stammzellspender:in registriert. In den neuen Bundesländern, beispielsweise Sachsen-Anhalt, Brandenburg oder Berlin, sieht es anders aus. Dort stehen jeweils nur rund fünf Prozent aller Einwohner:innen als potenzielle Lebensretter bereit. Glücklicher Zufall: Obwohl die Zahl der registrierten potenziellen Stammzellspender:innen in den neuen Bundesländern geringer ist, wird vergleichsweise viel gespendet. So haben die Länder Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Berlin Plätze im Mittelfeld unserer Erhebung.
Ein berührendes Beispiel dafür, wie Spendenaktionen alte und neue Bundesbürger:innen verbinden, ist die Online-Spendenaktion für Lana. Bereits zum zweiten Mal kämpfte die Zwölfjährige gegen Leukämie, als ihre Eltern im Netz um Hilfe baten. Über die DKMS-Webseite ließen sich seitdem mehr als 10.000 Menschen für sie registrieren. Für Lana wurde dabei zwar kein Spender gefunden, sie erhielt schließlich ein Transplantat von ihrer Mutter. Doch zwei anderen Menschen konnte dank der Aktion für Lana geholfen werden: Die 25-jährige Alona aus München und die 36-jährige Christin aus der Nähe von Erfurt spendeten jetzt für andere Patient:innen und vereinen Ost- und Westdeutschland im Kampf gegen den Blutkrebs.
Blutkrebs können wir nur gemeinsam bekämpfen und somit Patient:innen überall auf der Welt helfen. Egal, ob Nord, Süd, West oder Ost – jede/r Einzelne zählt. Jeder Mensch, der sich heute unter dkms.de registriert, kann schon morgen Hoffnung auf Leben schenken.
Die DKMS
Die gemeinnützige Organisation DKMS ist ein Erfolgsmodell aus Ost und West. Sie entstand gut ein Jahr nach dem Mauerfall. Gegründet in Tübingen, hat die Stammzelldatenbank auch einen Standort in Köln. Ihr Labor – das DKMS Life Science Lab – hat seinen Sitz in Dresden. Außerdem gehören internationale Standorte in den USA, Polen, Großbritannien, Chile, Indien und Südafrika dazu. Blutkrebs kann jeden treffen – überall auf der Welt. Deshalb arbeiten wir tagtäglich dafür, so viele Menschen wie möglich weltweit zu informieren und zu registrieren.
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