DKMS baut Unterstützung für Patient:innen in Indien weiter aus
Mehr Behandlungskapazitäten für mehr zweite Lebenschancen
Die internationale gemeinnützige Organisation DKMS finanziert vier Behandlungszimmer für Stammzelltransplantationen am Christian Medical College Vellore und beteiligt sich an Behandlungskosten für bis zu 100 Patient:innen.
Es war ein Schock für die ganze Familie: Im Jahr 2016 wurde bei Ashutosh aus Ranchi im Nordwesten Indiens eine akute lymphoblastische Leukämie (ALL) diagnostiziert. Im Krankenhaus in Mumbai bekämpften die behandelnden Ärzte den Krebs zunächst mit Erfolg. Doch im Januar 2022 litt der junge Mann dann plötzlich an einer Schwellung am Hals. Die Leukämie war zurückgekehrt. Ashutoshs einzige Überlebens- und Heilungschance war nun eine Stammzelltransplantation.
Glücklicherweise war sein 22-jähriger Bruder ein perfektes „Match“. Seine Gewebemerkmale stimmten mit denen Ashutoshs vollständig überein, sodass er als passender Spender dazu geeignet war, seinem jüngeren Bruder eine zweite Lebenschance zu geben. Zunächst musste die Familie jedoch eine weitere Herausforderung meistern: Ashutoshs vorherige Behandlung hatte die finanziellen Mittel der Familie bereits erschöpft. Die Eltern hatten zuvor, aufgrund der Coronapandemie und der Betreuung ihres erkrankten Sohnes, ihr Geschäft aufgeben müssen. Schließlich gelang es ihnen, sich Geld von Verwandten zu leihen. Den Restbetrag übernahm die gemeinnützige Organisation DKMS im Rahmen ihres internationalen Hilfsprogramms „Access to Transplantation“.
Als internationale und vielseitige Non-Profit-Organisation setzt sich die DKMS mit einem breiten Spektrum von Projekten und Hilfeleistungen für Patient:innen mit Blutkrebs und anderen Bluterkrankungen ein. Im Zentrum steht das Ziel, den Zugang zur Stammzelltransplantation auch für diejenigen zu verbessern, denen diese potenziell lebensrettende Therapie aus finanziellen oder sonstigen, nicht-medizinischen Gründen normalerweise verwehrt bliebe. Dazu gehören insbesondere Patientinnen und Patienten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
Wie diese Hilfe konkret aussehen kann, zeigt ein aktuelles Beispiel aus Südindien: Die DKMS hat dort vor Kurzem vier Einzelzimmer speziell für Patient:innen finanziert, die eine Stammzelltransplantation erhalten. Die Zimmer sind Teil der neu errichteten Transplantationseinheiten des gemeinnützigen Christian Medical College (CMC) Vellore und des kürzlich eingeweihten Ranipet Campus. Mit dem neuen Campus hat das CMC seine Behandlungskapazität von ehemals 18 Betten auf heute 29 Betten erheblich erweitert. Darüber hinaus beteiligt sich die DKMS seit 2021 auch an den Behandlungskosten für Stammzelltransplantationen für bis zu 100 bedürftige Patient:innen des CMC Vellore. Die Sozialarbeiter:innen des CMC Vellore beantragen zwar lokale Gelder für Patient:innen und ihre Familien. Diese reichen aber nicht immer aus, um die Behandlungskosten vollständig zu decken. Die DKMS schließt diese finanzielle Lücke, was für die Bedürftigen den entscheidenden Unterschied ausmacht. „Eine Stammzelltransplantation ist für Patienten mit Blutkrankheiten oft die einzige Chance auf Heilung, aber für die meisten Familien unerschwinglich“, sagt Dr. Elke Neujahr, Global CEO der DKMS. „Unser Ziel ist es, die finanzielle Belastung für bedürftige Patienten zu verringern und dazu beizutragen, eine bessere Grundlage für die Behandlung zu schaffen.“
„Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der DKMS“, bekundet Dr. Vikram Mathews, Direktor des CMC Vellore. In den neuen Transplantations-Einheiten werde man jährlich etwa 300 Patient:innen behandeln können. „Ein engagiertes Team hochqualifizierter Spezialisten wird sicherstellen, dass wir die bestmöglichen klinischen Ergebnisse für unsere Patienten erzielen werden“, sagt Dr. Mathews.
So wie im Fall von Ashutosh: Seine Leukämie konnte im CMC Vellore erfolgreich mit einer Stammzelltransplantation behandelt werden. Heute hat er sich bereits gut erholt und befindet sich auf dem Weg der Genesung. „Ich bin sehr dankbar für all die Unterstützung, die ich erhalten habe und die Chance auf Leben, die mir gegeben wurde“, sagt der heute 20-Jährige. Voller Zuversicht schaut der Student in die Zukunft: „Ich bin mir sicher, dass ich wieder so energiegeladen sein werde wie früher und dass ich in der Lage sein werde, mein Studium zu beenden und meinen Abschluss zu machen.“
Weitere Informationen über die DKMS-Förderprogramme für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen finden Sie hier.
Das könnte Sie auch interessieren
News in Organisation & Transparenz
DKMS Global Impact Report: Hoffnung für Menschen mit Blutkrebs weltweit
News in Spender & Patienten
Giving Tuesday 2024: Ein Leben für Puneeth
News in Partner & Netzwerk
DKMS Gameday in der ELF: Touchdown fürs Leben
News in Organisation & Transparenz
Promis machen sich stark für zweite Lebenschancen weltweit