Die DKMS finanziert lebensrettende Einrichtung für Kinder in Indien
Die DKMS weitet ihr weltweites Engagement aus und finanziert eine neue hochmoderne Einrichtung für Stammzelltransplantationen in Ahmedabad, Indien.
Am 7. und 8. Februar 2025 feierte die DKMS gemeinsam mit der Sankalp India Foundation die Einweihung einer neuen Einrichtung für Stammzelltransplantationen in Ahmedabad. Damit setzen wir einen weiteren Meilenstein in der Versorgung von Patient:innen. Das neue Zentrum trägt entscheidend dazu bei, den wachsenden Bedarf an Stammzelltransplantationen in der Region zu decken. Es umfasst zehn spezialisierte pädiatrische Transplantationsbetten, Apherese- und Pflegeeinrichtungen sowie ein Ambulanzzentrum. Mehr als 26 Fachkräfte, darunter vier Ärzte und 14 Krankenschwestern, werden die bestmögliche medizinische Betreuung der Patienten sicherstellen.
Indien steht vor einer dringenden gesundheitlichen Herausforderung: Jedes Jahr werden mehr als 12.000 Kinder mit Thalassämie geboren, einer erblichen Bluterkrankung, die zu schwerer Anämie führt. Diese Kinder sind oft lebenslang auf Bluttransfusionen angewiesen, und ohne entsprechende Behandlung werden viele von ihnen nicht einmal 20 Jahre alt. Die einzige Heilungsmöglichkeit ist die Stammzelltransplantation, doch der Zugang ist aufgrund finanzieller und logistischer Hindernisse nach wie vor begrenzt.
Um diese Lücke zu schließen, haben die DKMS und die gemeinnützige Sankalp India Foundation die neue Transplantationseinrichtung in Ahmedabad aufgebaut. Die DKMS hat 31,15 Millionen indische Rupien (etwa 350.000 Euro) zur Finanzierung der Initiative bereitgestellt, die von Sankalp mit medizinischer Beratung durch Cure2Children geleitet wird.
„Unser Ziel ist es, nachhaltige Heilungsmöglichkeiten für Patienten in benachteiligten Regionen zu schaffen, indem wir lokale Kapazitäten aufbauen und Unterstützung ‚im Land, für das Land‘ anbieten“, erklärt Dr. Elke Neujahr, Global CEO der DKMS. „Durch die Finanzierung der Einheit in Ahmedabad bringen wir die lebensrettende Versorgung näher an den Wohnort, erleichtern wir den Zugang zur Behandlung und unterstützen Familien, die sonst weite Strecken zurücklegen müssten. Wir träumen davon, jedem an Thalassämie erkrankten Kind in Indien eine zweite Lebenschance zu geben – eine Chance zu lächeln, zu wachsen und die Zukunft zu haben, die es verdient.“
Erweiterung der lebensrettenden Maßnahmen
Das neue Zentrum ersetzt eine ältere, kleinere Einrichtung in Ahmedabad, die den steigenden Bedarf der Region nicht mehr decken konnte. Es ist die zweite Transplantationseinheit in Indien, die von der DKMS in Erinnerung an Mechtild Harf, der verstorbenen Ehefrau des DKMS-Gründers Peter Harf, finanziert wurde.
Seit ihrer Einrichtung im Jahr 2021 hat die erste Einheit in Bangalore bereits mehr als 460 Kindern mit Thalassämie geholfen. Sankalp betreibt auch diese in Zusammenarbeit mit Cure2Children. Beide Projekte sind Teil des Capacity Building Programms der DKMS, zum Aufbau lokaler Infrastruktur. Mit ihrer Initiative ‚Zugang zu Transplantationen‘ zielt die DKMS darauf ab, Patient:innen in Regionen mit niedrigem und mittlerem Einkommen eine lebensrettende Behandlung zu ermöglichen, die ihnen sonst verwehrt bliebe.
Eine Geschichte der Hoffnung: Tanvi
Die Wirksamkeit dieser Initiative zeigt sich an der Geschichte von Tanvi, einem Mädchen, bei dem im Alter von nur sechs Monaten Thalassämie diagnostiziert wurde. Sie wurde in eine Familie hineingeboren, die täglich mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Ihr Vater – ein Autorikscha-Fahrer – arbeitete unermüdlich, um für sie zu sorgen. Für Tanvi wurden regelmäßige Bluttransfusionen zum Rettungsanker, doch als die finanzielle Belastung immer erdrückender wurde, suchte ihr Vater verzweifelt nach Hilfe.
Dank einer kostenlosen sogenannten HLA-Typisierung, die von der DKMS finanziert und von Sankalp vermittelt wurde, konnte ein genetisches Match und somit die Grundlage für eine lebensrettende Stammzelltransplantation gefunden werden: Tanvis eigene Schwester Dhanvi. Mit neuer Hoffnung entschied sich die Familie für die Behandlung in der ehemaligen Einrichtung in Ahmedabad – ein Wendepunkt in Tanvis Kampf gegen die Krankheit. Heute, fünf Jahre nach der Transplantation, geht es der 16-jährigen Tanvi gut. Sie ist ein fröhliches Kind, das gerne tanzt und das Leben mit neuer Energie genießt.
„Ich bin unendlich dankbar, dass meine Tochter dank der DKMS und Sankalp diese Behandlung erhalten konnte“, sagt Tanvis Vater. „Dank ihnen kann ich sie wieder lächeln sehen. Sie hat jetzt die Chance auf ein langes und erfülltes Leben.“
Neben der Transplantation profitierte Tanvis Familie auch von dem Patient Funding Programm der DKMS. Diese Unterstützung verringerte die finanzielle Belastung und bildete die Grundlage dafür, dass Tanvi die benötigte Behandlung erhielt.
„Unsere Zusammenarbeit mit der DKMS hat seit 2018 das Leben von mehr als 570 Kindern in Indien verändert“, sagt Rajat Kumar Agarwal, Präsident von Sankalp. „Mit der neuen und erweiterten Einrichtung in Ahmedabad, in der bis zu 120 Kinder pro Jahr behandelt werden können, können wir noch mehr Kinder retten und ein glückliches Leben ermöglichen. Das bedeutet Hoffnung und eine bessere Zukunft für Familien, die mit den Herausforderungen der Thalassämie konfrontiert sind.“
Mit 4.500 Euro pro Patient ermöglicht die DKMS Kindern mit Thalassämie in Indien den Zugang zu einer Stammzelltransplantation, indem sie einen erheblichen Teil der Behandlungskosten übernimmt, im Durchschnitt ein Drittel der Gesamtkosten einschließlich der einjährigen Nachsorge.
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