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25. Mai 2023, News in Medizin & Forschung

DKMS fördert die Blutkrebsforschung mit einer Million Euro

Herausragende Projekte junger Wissenschaftler:innen geben Patient:innen neue Hoffnung.

Die DKMS Stiftung Leben Spenden hat vier exzellente junge Wissenschaftler:innen mit dem hochdotierten DKMS John Hansen Research Grant ausgezeichnet: Dr. Ivan Cohen (University of Pennsylvania), Dr. Eiko Hayase (University of Texas, MD Anderson Cancer Center), Dr. Andri Lemarquis (Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York) und Dr. Eliana Ruggiero (Universität Vita-Salute San Raffaele in Mailand). Sie alle setzen sich dafür ein, die Blutkrebstherapie zu verbessern - mit sehr unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten.

  • Die Stipendiat:innen 2023

    DKMS Pressefoto

    Die Stipendiat:innen 2023

    Vier Junge Forscher:innen haben den John Hansen Research Grant 2023 erhalten: [...]

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Jedes Jahr erhalten mehr als 1,2 Millionen Menschen weltweit die Diagnose Blutkrebs. Für viele von ihnen ist eine Stammzelltransplantation die letzte Hoffnung auf Heilung. In den letzten Jahren hat auch die CAR-T-Zelltherapie an Bedeutung gewonnen. Doch obwohl diese Therapien oftmals wirken, gibt es immer noch Betroffene, die nicht dauerhaft geheilt werden können oder bei denen verschiedene Nebenwirkungen die Lebensqualität erheblich einschränken. Deshalb ist es ungeheuer wichtig, dass sich Forscher:innen weltweit für den medizinischen Fortschritt in diesem wissenschaftlichen Nischenbereich engagieren – wie die vier Stipendiat:innen des DKMS John Hansen Research Grant 2023. Über einen Zeitraum von drei Jahren erhalten sie dazu von der DKMS Stiftung Leben Spenden jeweils 240.000 Euro.

„Unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten 2023 sind vier exzellente junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie alle haben das ehrenwerte Ziel, Patientinnen und Patienten auf der ganzen Welt Hoffnung und Heilung zu bringen“, sagt Dr. Marcel van den Brink, Vorsitzender des DKMS Medical Council. „Ihre Projekte befassen sich mit ganz unterschiedlichen, hochaktuellen Fragen auf dem Gebiet der Blutkrebstherapie. Wir freuen uns, sie zu unterstützen, und wünschen ihnen für ihre vielversprechenden Projekte viel Erfolg.“

Forschungsansätze zur Stammzelltransplantation

Dr. Eiko Hayase und Dr. Andri Lemarquis arbeiten beide daran, die Ergebnisse der allogenen Stammzelltransplantation zu verbessern. Dabei verfolgen sie völlig unterschiedliche Ansätze:

Dr. Hayase versucht, die Graft-versus-Host-Disease (GvHD) zu bekämpfen, die lebensbedrohlich sein kann und damit den Erfolg der allogenen Stammzelltransplantation gefährdet. In diesem Zusammenhang befasst sie sich mit dem Darmtrakt, in dem sich die Krankheit häufig manifestiert. Sie untersucht den Einfluss eines Bakterienstamms im Darm, Bacteroides ovatus, von dem bereits bekannt ist, dass er den Heilungsprozess bei vorliegender GvHD begünstigt.

Die Arbeit von Dr. Lemarquis konzentriert sich auf die Regeneration des Thymus. Nach einer Stammzelltransplantation ist die Immunrekonstitution von besonderer Bedeutung und hängt von einem funktionierenden Thymus ab. Dr. Lemarquis untersucht eine bestimmte Art von T-Zellen, die so genannten regulatorischen T-Zellen, von denen bekannt ist, dass sie das Immunsystem modulieren. Kürzlich wurde nachgewiesen, dass regulatorische T-Zellen die Geweberegeneration fördern. Dr. Lemarquis will herausfinden, ob diese Zellen auch für die Regeneration des Thymus wichtig sind. Dieses Wissen könnte in Zukunft therapeutisch genutzt werden, um eine rechtzeitige Erneuerung des Thymus nach einer Stammzelltransplantation zu erreichen und so das Auftreten von Infektionen und Rückfällen nach der Transplantation zu verringern.

Forschungsansätze zur CAR-T-Zelltherapie

Dr. Eliana Ruggiero und Dr. Ivan Cohen arbeiten an der Verbesserung der CAR-T-Zelltherapie zur Behandlung hämatologischer Malignome.

Dr. Ruggiero konzentriert sich mit ihrer Forschung auf die akute myeloische Leukämie (AML). Insbesondere sucht sie nach T-Zell-Rezeptoren, die auf die heterogene Antigenlandschaft der AML abzielen. Sie arbeitet daran, die Veränderungen im Tumorkompartiment bei der Behandlung mit TCR-gesteuerten T-Zellen identifizieren. Die Ergebnisse dieses Projekts könnten dazu beitragen, neuartige kombinatorische Anti-Tumor-Strategien zu entwickeln.

Dr. Cohen hingegen hat bereits ein neues Zielantigen mit vielversprechenden Eigenschaften für die CAR-T-Zelltherapie beim diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom gefunden. Das Antigen ist auf bösartigen B-Zellen vorhanden und wird in normalen B-Zellen nur begrenzt exprimiert. Damit unterscheidet es sich von den derzeit verwendeten Zielantigenen für die CAR-T-Zelltherapie wie CD19 und CD22, die auch in normalen B-Zellen stark exprimiert werden. Im Rahmen dieses Projekts soll eine CAR-T-Zelltherapie entwickelt werden, die ausschließlich auf die Tumorzellen abzielt und gesunde B-Zellen schont. Dies vermeidet eine langfristige schwere Immunsuppression.

Save the Date: Bewerbungsbeginn für den DKMS John Hansen Research Grant 2024 ist der 1. August 2023. Interessierte können sich bei Fragen schon jetzt gerne per E-Mail an grant@dkms.org wenden.

Möchten Sie mehr über das medizinisch-wissenschaftliche Engagement der DKMS erfahren? Dann besuchen Sie unsere DKMS Professionals‘ Platform. Details zum DKMS John Hansen Research Grant erhalten Sie hier.

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