Marcel van den Brink erhält E. Donnall Thomas Award
Renommierte Auszeichnung für den Vorsitzenden des Medizinischen Beirats der DKMS
Der Vorsitzende des medizinischen Beirats sowie stellvertretende Stiftungsvorstand der DKMS, Prof. Marcel R.M. van den Brink, ist von der American Society for Transplantation and Cellular Therapy (ASTCT) mit dem E. Donnall Thomas-Preis ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wurde auf den jährlichen Tandem-Meetings für Transplantation und Zelltherapie verliehen, die vom 23. bis 26. April von ASTCT und dem Center for International Blood & Marrow Transplant Research (CIBMTR) veranstaltet wurden.
Der Arzt und Wissenschaftler Marcel van den Brink ist Leiter der Abteilung für hämatologische Malignome am weltbekannten Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York. Er ist ein führender Onkologe mit umfassender Erfahrung sowohl in der Labor- als auch der klinischen Forschung. Diese konzentriert sich auf Strategien zur Verbesserung der allogenen Stammzelltransplantation und der zellulären Therapie. In den vergangenen Jahren haben van den Brink und seine Kolleg:innen vor allem die Bedeutung des Darmmikrobioms innerhalb von Krebstherapien untersucht.
In seinem E. Donnall Thomas-Vortrag präsentierte er seine neusten Daten zur Rolle des Darmmikrobioms bei Patient:innen, die sich einer allogenen Blutstammzelltransplantation oder einer CD19-gerichteten CAR-T-Zelltherapie unterziehen. Die CAR-T-Zelltherapie ist eine relativ neue Therapieform. Trotzdem hat sie bereits die Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten, die an bestimmten Arten von Leukämie und Lymphomen leiden, grundlegend verändert. Leider sprechen nicht alle Patient:innen auf diese Behandlung an: Bis zu 60 % erleiden einen Rückfall, und bei bis zu 80 % treten toxische Reaktionen auf. In einem am 14. März 2022 in Nature Medicine veröffentlichten Artikel zeigen van den Brinks Forscherteam und seine Kooperationspartner, dass das Darmmikrobiom mit dem Ansprechen auf die Therapie und dem Auftreten von Toxizitätsreaktionen in Zusammenhang steht. Sie berichten über eine erhöhte Toxizität und eine geringere Überlebenschance bei Patient:innen, die innerhalb von vier Wochen vor der Behandlung mit Breitbandantibiotika behandelt wurden. Darüber hinaus identifizierten sie Bakterienspezies, die entweder mit hohen oder niedrigen Ansprechraten auf die Therapie in Verbindung stehen.
„Es ist eine große Ehre für mich, diese Auszeichnung zu erhalten, die nach Dr. E. Donnall Thomas benannt ist, der weithin als Vater der Knochenmarktransplantation gilt. Ich nehme diese Auszeichnung mit Dankbarkeit entgegen, natürlich auch im Namen aller meiner Kolleginnen und Kollegen, deren harte Arbeit zu unseren Entdeckungen beigetragen hat“, sagt van den Brink. „Es besteht vielleicht die Möglichkeit, den Verlauf von Krebstherapien und deren Erfolgsaussichten positiv zu beeinflussen, indem man in Zukunft auf das Mikrobiom abzielt. Ich hoffe, dass wir auf diese Weise letztendlich mehr Krebspatientinnen und -patienten in Not helfen können. Auf jeden Fall sind zusätzliche präklinische und klinische Studien erforderlich, um diesen Zusammenhang weiter zu erforschen.“
„Ich bin immer wieder beeindruckt von der Forschung unserer Medical Council-Mitglieder“, sagt Dr. Elke Neujahr, Global Chief Executive Officer der DKMS. „Ich gratuliere Marcel zu dieser namhaften Auszeichnung und zu seinen herausragenden Leistungen auf diesem Gebiet. Ich bin sehr gespannt darauf, welche weiteren Studien er und seine Kolleginnen und Kollegen planen und durchführen werden, um die Heilungschancen für Patientinnen und Patienten mit Blutkrebs und anderen Blutkrankheiten zu verbessern. Ich wünsche ihm weiterhin viel Erfolg!“
Der Vortrag und die Auszeichnung sind nach dem Nobelpreisträger E. Donnall Thomas benannt, der 1990 den Nobelpreis für die Etablierung der Knochenmarktransplantation als erfolgreiche Behandlung von Blutkrebs und anderen Blutkrankheiten erhielt. Mit dem Preis sollen beispielhafte Forschungsleistungen im Bereich der hämatopoetischen Stammzelltransplantation und Zelltherapie gewürdigt werden, die zu einem Paradigmenwechsel oder einer bedeutenden Entdeckung auf diesem Gebiet geführt haben.
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