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1. September 2020, News in Spender & Patienten

Eine besondere Verbindung über zwei Kontinente

Mit ihrer Stammzellspende rettete Michelle der Amerikanerin Leah das Leben

Michelle Kohlstedt und Leah Langford verbindet etwas ganz Besonderes – sie sind genetische Zwillinge. Die beiden Frauen trennen zwar Tausende von Kilometern, doch Leah kann heute wieder ein gesundes Leben führen, weil Michelle ihr vor zwei Jahren Stammzellen spendete. Leah hatte Blutkrebs. Seit Kurzem haben sie persönlichen Kontakt und schon ein paar Gemeinsamkeiten festgestellt.

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    Stammzellspenderin Michelle Kohlstedt aus Ebernhahn im Westerwald

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    Leah aus den USA erhielt die lebensrettende Stammzellspende von Michelle

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    Michelle bei der Spende

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    Michelle in der Vorbereitung auf die Spende

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Vor vier Jahren ließ sich Michelle Kohlstedt aus Ebernhahn im Westerwald bei der DKMS registrieren. Dass sie schon zwei Jahre später einer Blutkrebspatientin helfen würde, ahnte die 38-Jährige zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Als der Anruf der DKMS kam, stand für Michelle direkt fest, dass sie die Chance wahrnehmen und ihre Stammzellen spenden würde. „Der ganze Prozess der Spende war für mich mit vielen Emotionen verbunden. Von der DKMS wurde ich dabei sehr gut betreut. Das ist wirklich eine tolle Organisation, die sich sehr gut kümmert“, erinnert sich die Mutter einer kleinen Tochter.

Ein paar Tage vor der Spende musste sich Michelle selbst Spritzen verabreichen, um ihre Stammzellproduktion anzuregen. Auch wenn sie während dieser Zeit Nebenwirkungen wie grippeähnliche Symptome verspürte, war ihr immer klar, dass sie vermutlich jemandem das Leben retten konnte. Deshalb nahm sie die Strapazen gerne in Kauf. Am Tag der Spende fuhr Michelle mit einer Freundin in eine Kölner Klinik, wo drei Stunden lang Stammzellen aus ihrem Blut herausgefiltert wurden.

Noch am selben Tag erhielt sie von der DKMS erste Informationen zu der Empfängerin. Es handelte sich um eine 47-jährige Frau aus den USA. Für Michelle war das ein sehr emotionaler Moment: „Ich habe geweint, als ich das erfuhr. Man weiß ja vorher nicht, für wen man spendet. Und dann zu hören, dass es eine Frau mittleren Alters war, hat mich sehr berührt. Das hätte schließlich auch ich sein können.“

In Deutschland dürfen Stammzellspender:innen und Empfänger:innen in den ersten zwei Jahren nach der Spende nur anonymen Kontakt haben. In dieser Zeit haben sich Michelle und Leah über die DKMS Briefe geschrieben, ohne den Namen der jeweils anderen zu kennen. Michelle machte sich oft Gedanken darüber, wie es der Patientin wohl ging und ob ihre Blutstammzellen gut angewachsen waren.

Als beide nach Ablauf der Anonymitätsfrist einem Adressaustausch zugestimmt und die Kontaktdaten der anderen erhalten hatten, wagte Michelle den ersten Schritt. Sie schrieb Leah eine E-Mail und erhielt schnell eine Antwort. Endlich hatte sie einen Namen und bald auch ein Gesicht zu der Person, mit der sie sich vorher schon verbunden gefühlt hatte. Die Empfängerin Leah Langford wohnt in Texas und ist Mutter von drei Kindern. Nach ihrer Blutkrebserkrankung hatte sie sehnlichst auf eine Stammzellspende gehofft. Umso dankbarer war sie, dass Michelle als ihr genetischer Zwilling registriert war und gefunden werden konnte.

Als Michelle und Leah in diesem Jahr das erste Mal telefonierten und sich per Videoanruf live sehen konnten, war das ein ganz besonderer Moment. Sie stellten fest, dass sie sich sehr gut verstanden und viele Gemeinsamkeiten hatten: Sie arbeiten im selben Beruf als Kosmetikerinnen, haben jeweils einen kleinen Garten, aus dem sie gerne Selbstangebautes essen, und sind stolze Hundebesitzerinnen. Sie sind Familienmenschen und haben Kinder. Michelle hat eine kleine Tochter und Leah hat drei Kinder im Schulalter.

In Zukunft wollen sich die Frauen unbedingt persönlich treffen. „Wenn das Coronavirus und die große Entfernung nicht wären, hätten wir uns schon längst persönlich kennengelernt. Sobald das Reisen wieder möglich ist, wollen wir das nachholen“, sagt Michelle.

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