Mechtild Harf: ein Schicksal, das bis heute Leben rettet
Vor 30 Jahren verstarb die Ehefrau des DKMS Gründers Dr. Peter Harf
Heute vor 30 Jahren verstarb Mechtild Harf, die Ehefrau des DKMS Gründers Dr. Peter Harf, an den Folgen ihrer Blutkrebserkrankung. Ein Schicksal, das aus einer Bürgerinitiative eine der weltweit führenden Stammzellspenderdateien entstehen ließ. 95.000 zweite Lebenschancen hat die DKMS bisher weltweit vermittelt. Inzwischen ist die gemeinnützige Organisation an sieben Standorten auf fünf Kontinenten aktiv. Ihr Ziel lautet weiterhin: Blutkrebs zu besiegen und so vielen Patient:innen wie möglich die Chance auf ein zweites Leben zu schenken.
Peter Harf wollte 1991 das Leben seiner Frau Mechtild retten. Die zweifache Mutter war schwer an Blutkrebs erkrankt. Nur eine Knochenmarkspende versprach noch eine Chance auf Heilung. Doch die Lage war schwierig: Gerade einmal 3.000 Menschen waren zu dieser Zeit in Deutschland als Spender:innen registriert. Harf setzte alles in Bewegung, um weitere Personen zu finden, er gründete sogar eine Privatinitiative, die „Hilfe für Leukämiekranke“. Dank intensiver Suche gelang es ihm und seiner Privatinitiative schließlich, eine passende Spenderin für seine Frau zu finden. Leider verlor Mechtild dennoch den Kampf gegen ihre Erkrankung. Sie starb am 16.09.1991 an Knochenmarkversagen und anschließender Lungenentzündung.
Trotz des schweren Schicksalsschlags machten die Gründer weiter: Heute sind weltweit rund 11 Millionen Menschen bei der DKMS registriert und stehen bereit, um Blutkrebspatient:innen weltweit mit einer Stammzellspende die Chance zu geben, wieder gesund zu werden. Ein Erfolg, der untrennbar mit dem Leben und Sterben von Mechtild Harf verbunden ist.
„Aus dem Schicksal eines einzelnen Menschen entwickelte sich eine weltweite Bewegung. Es erfüllt mich mit immensem Stolz und großer Freude, dass heute an inzwischen sieben DKMS Standorten auf fünf Kontinenten Stammzellspender:innen registriert sind“, sagt Dr. Elke Neujahr, Geschäftsführerin und Global CEO der DKMS mit Blick auf die Entwicklung der gemeinnützigen Organisation. „Und wir werden immer schneller in der Vermittlung von geeigneten ‚Matches‘. Ein Beispiel: Sieben Jahre nach unserer Gründung freuten wir uns über die insgesamt 1.000ste Stammzellentnahme – das war damals ein wichtiger Meilenstein. Derzeit spenden täglich 21 DKMS Spenderinnen und Spender Stammzellen und geben damit vielen Menschen eine zweite Lebenschance.“
Anlässlich des 30. Todestages von Mechtild Harf schaltet die DKMS bundesweit Anzeigen zu ihrem Gedenken in verschiedenen Tageszeitungen. Sie sollen erinnern an eine Frau, die sich unabhängig von ihrem eigenen Schicksal Hilfe für ihre Mitmenschen wünschte. „Bevor sie starb, nahm sie mir das Versprechen ab, die begonnene Arbeit fortzusetzen. Anderen Familien sollte unser Schicksal erspart bleiben, und möglichst viele Patientinnen und Patienten mit Blutkrebs sollten eine zweite Lebenschance bekommen“, sagt Peter Harf. „Wenn ich darüber nachdenke, was wir in den vergangenen drei Jahrzehnten erreicht haben, wie viele Menschen gerettet und wie viele Familien vereint bleiben konnten, bin ich glücklich darüber, mit der DKMS etwas Bleibendes ins Leben gerufen zu haben.“
Auch Elke Neujahr verbindet den Todestag von Mechtild Harf mit allem, was die DKMS heute ausmacht, was die Organisation erreicht hat und noch erreichen will: „Nach wie vor bleiben wir dem Versprechen an Mechtild treu. Es ist wichtiger denn je, da alle 27 Sekunden ein Mensch irgendwo auf der Welt die Diagnose Blutkrebs erhält. Noch immer kann leider vielen Betroffenen, darunter eine große Zahl an Kindern und Jugendlichen, nicht geholfen werden. Das wollen wir ändern.“
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