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18. April 2017, News in Medizin & Forschung

In der Schaltzentrale der Hoffnung

Die Sucheinheit und das klinische Labor des DKMS Life Science Labs Dresden

Es geht um nicht weniger als um Leben und Tod, jeden Tag. Wenn das Team der Sucheinheit und des Klinischen Labors des DKMS Life Science Labs in Dresden mit der Arbeit morgens in die Mailbox schauen und die Suchanfragen, die über Nacht reingekommen sind, sichtet beginnt sie: die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Und hinter jedem dieser Suchaufträge durch Transplantationskliniken weltweit steckt das Schicksal eines Menschen, der auf eine Stammzelltransplantation angewiesen ist.

  • Mitarbeiterin des LSL mit Blutprobe

    DKMS Pressefoto

    Mitarbeiterin des LSL mit Blutprobe

    Täglich werden Tausende von Proben im DKMS Life Science Lab ausgewertet.

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  • Teamfoto Klinisches Labor und Sucheinheit

    DKMS Pressefoto

    Teamfoto Klinisches Labor und Sucheinheit

    v.l.

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In Deutschland gibt es insgesamt 18 Sucheinheiten, die geeignete Stammzellspender für Blutkrebspatienten suchen. Eine davon ist die Sucheinheit der DKMS in Dresden. Eine Sucheinheit ist meist an einer Universität oder einem Institut für Transfusionsmedizin angesiedelt. Sie ist eine organisatorische Einheit, die in Kontakt mit den behandelnden Ärzten, einem HLA-Labor und dem Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) für die Suche nach einem unverwandten Spender verantwortlich ist. 2016 wurden in Deutschland insgesamt 2.588 Fremdspendersuchen durchgeführt. Aktuell stehen weltweit über 30 Millionen HLA-typisierte potenzielle Spender zur Verfügung.

Weltweite Vernetzung

Der Suchprozess läuft über ein System der weltweiten Vernetzung. In Ländern, die über viele auf dem Feld der Stammzelltransplantation tätige Institutionen verfügen, gibt es zumeist ein Zentralregister, das die relevanten Daten von allen in einem Land registrierten potenziellen Spendern verwaltet, als Schnittstelle fungiert und Suchaufträge koordiniert.

Aufgabe der im jeweiligen Land ansässigen Stammzellspenderdateien ist es daher, kontinuierlich die Daten ihrer neu registrierten Spender in pseudonymisierter Form an das Zentralregister zu übermitteln – nur so können diese in den weltweiten Suchlauf für Patienten eingespeist werden. Gibt es mögliche Treffer bei der Suche für einen Patienten, erfolgt über das zuständige Zentralregister ein Auftrag an die entsprechende Datei – zum Beispiel die DKMS.

Die Datei lässt dann im Auftrag des Zentralregisters weitergehende Untersuchungen von Spendern durchführen, betreut sie bis zur Durchführung der tatsächlichen Stammzellspende und steht als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung.

Zentralregister als Schnittstellen im weltweiten Suchlauf sind beispielsweise das ZKRD für Deutschland, das NMDP für USA, Anthony Nolan in UK und das Centrum Organizacyjno-Koordynacyjne do Spraw Transplantacji (Poltransplant) in Polen.

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