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7. Juli 2017, News in Spender & Patienten

Sommerzeit – Reisezeit?

Blutkrebspatienten bleiben daheim

Für viele Menschen sind die Sommerferien die schönste Zeit des Jahres, denn sie reisen in ferne Länder und machen Urlaub. Blutkrebspatienten, wie Caroline, müssen leider zu Hause bleiben. Die Studentin wurde im Mai bereits zum dritten Mal mit der niederschmetternden Diagnose Krebs konfrontiert. Um ihr und auch anderen Blutkrebspatienten zu helfen, forscht die DKMS auf dem Gebiet der Stammzelltransplantation.

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    DKMS Pressefoto

    Sommerzeit - Reisezeit?

    Nicht für Caroline, die vor drei Jahren die Diagnose Knochenkrebs erhielt.

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Vor drei Jahren erhielt Caroline aus Delbrück in Nordrhein-Westfalen die Diagnose Knochenkrebs. Es folgten anderthalb Jahre Chemotherapie, Bestrahlung und Operationen. Der Körper der jungen Frau reagierte zunächst erfolgreich auf die Therapien, so dass sie im Herbst 2015 ihr Studium der Oecotrophologie (Ernährungswissenschaften) in Münster fortsetzen konnte. Anfang 2017 dann die schockierende Nachricht: Die 26-Jährige leidet an MDS, dem Myelodysplastischen Syndrom. Dabei handelt es sich um eine chronische Erkrankung des Knochenmarks, bei der die Blutbildung nicht von gesunden, sondern von genetisch veränderten Ursprungszellen (Stammzellen) ausgeht.

Wieder bekam sie Chemotherapie und dieses Mal auch eine Stammzelltransplantation. Glücklicherweise kam ihr Bruder als optimaler Spender in Frage. Doch das Aufatmen war nur von kurzer Dauer, denn im Mai 2017 fanden die Ärzte erneut Leukämiezellen in Carolines Knochenmark. Das dritte Mal Krebs! „Man ist erschüttert und steht unter Schock. Die Erkrankung bringt mit sich, dass ich sehr erschöpft bin und wie bei den anderen Therapien mit starker Übelkeit zu kämpfen habe. Des Weiteren belastet es mich sehr, dass ich nicht am normalen Leben teilhaben kann und die meiste Zeit im Krankenhaus verbringen muss“, sagt Caroline. Termine mit Ärzten im Krankenhaus bestimmen ihren Alltag. An eine Auszeit ist derzeit nicht zu denken. Zu geschwächt ist Carolines Immunsystem, der Körper somit viel zu anfällig für Infekte. Der geplante Sommerurlaub bei einer Freundin in Island und die Chance einmal die Nordlichter zu sehen, müssen leider verschoben werden. Stattdessen stehen wieder Chemotherapie und Krankenhausaufenthalte auf der Tagesordnung.

Wie Carolines Fall zeigt, führt die Transplantation leider nicht immer zum dauerhaften Heilungserfolg. Um ihr und anderen Betroffenen weltweit zu helfen, forscht die DKMS sehr intensiv für die Weiterentwicklung bestmöglicher Behandlungen für Blutkrebspatienten. Seit 2013 trägt die Clinical Trials Unit (CTU) in Dresden dazu bei, den medizinischen Fortschritt auf dem Gebiet der Stammzelltransplantation voranzutreiben. In aktuellen Studien geht es beispielsweise um die Grundlagenforschung: Warum besiegt der eine Patient durch die Stammzelltransplantation seine Erkrankung, ein anderer Patient, wie Caroline, jedoch nicht. Wenn es gelingt, Erkenntnisse darüber zu erlangen, wie Spender und Patient noch besser zusammenpassen, treten weniger Probleme auf, beziehungsweise Rückfälle könnten gar vermieden werden. Wissenschaft und Forschung sind daher eine wichtige Säule für die die gemeinnützige DKMS, die hier auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist.

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