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21. Oktober 2024, News in Spender & Patienten

„Wenn ich die Möglichkeit habe zu helfen, dann mache ich das.“

Mit 17 registriert, mit 18 gespendet und ein Leben gerettet

Joshua Münzer (22) aus Kammeltal in Bayern schenkte mit seiner Stammzellspende dem Amerikaner Scott Starbuck (69) eine neue Lebenschance. Kürzlich besuchte Scott mit seiner Frau Kim Joshua in Deutschland.

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    Joshua trifft Scott

    Joshua und Scott sind auf einer Wellenlänge

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    v. l. Scotts Frau Kim, Joshua und Scott

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    Aufgrund von Joshuas Bindehautentzündung findet das Treffen im Krankenhaus [...]

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    Joshua trifft Scott

    Scott hat sich ein Tattoo mit Joshs' Initialen stechen lassen

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 „A 100 percent of you is in me now“, sagt Scott beim ersten emotionalen Aufeinandertreffen mit Joshua und nimmt ihn immer wieder fest in die Arme. Danach zeigt er Joshua sein Tattoo am Unterarm. Dort steht das Wort Cancer, das mit einem dicken, roten, waagerechten Strich durchgestrichen ist. Daneben befinden sich in kleiner Schrift Joshuas Initialen, JM.

Joshua Münzer, der kürzlich seine Ausbildung als Zimmermann fertig absolviert hat und gerade ein Studium im Bauingenieurwesen in Konstanz begonnen hat, registrierte sich bereits mit 17 Jahren bei der DKMS. „Das war eine unkomplizierte Sache und ich dachte, das mach‘ ich einfach mal“, sagt er. Nur fünf Monate später, kurz nach seinem 18. Geburtstag, wurde er bereits für die Spende angefragt und war Scotts Glück im Unglück.

Scott Starbuck aus Memphis in Tennessee, litt unter MDS, dem myelodysplastischen Syndrom, und benötigte dringend eine Stammzellspende. Dabei handelt es sich um eine schwere, lebensbedrohliche Störung des blutbildenden Systems.

Die Ärzte waren sehr besorgt um ihn und hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben. Joshua in Deutschland war sein „perfect Match“. „Wenn ich die Möglichkeit habe zu helfen, dann mache ich das“, sagt Joshua.

Die Vorbereitungen zur Spende und auch die ambulante Entnahme selbst konnte er gut aushalten. Die erste Spritze zur Mobilisierung der Stammzellen hatte ihn etwas Überwindung gekostet, aber danach war alles machbar und passte für ihn. Die Müdigkeit nach der Spende konnte er ebenso gut aushalten, da er wusste, dass er mit seiner Spende einem Menschen die Chance auf ein Weiterleben ermöglichte.

Nach der Spende dachte Joshua gar nicht so viel über die Empfängerperson nach, vielmehr hoffte er einfach, dass seine Spende helfen würde.

Nach zwei Jahren Anonymität war für ihn klar, dass er seine Daten freigibt und die Person kennenlernen möchte, wenn diese das auch will. Und ob Scott und seine Frau Kim das wollten. Kurz nachdem Joshua die Daten über die DKMS erhalten hatte, folgte bereits eine E-Mail von Scott. „Hello Josh, you saved my live. Thank you.“ Joshua freute sich sehr über den Kontakt. Ab da folgte ein reger E-Mail Austausch.

Als Scott ihm dann in diesem Jahr von seinen Reiseplänen nach Europa berichtete, und den Wunsch äußerte, ihn dabei auch zu besuchen, war Joshua begeistert. Ausgerechnet an dem verabredeten Wochenende musste Joshua leider kurzfristig ins Krankenhaus. Er hatte sich eine Hornhautentzündung zugezogen und wurde für ein paar Tage stationär behandelt. Das war für Scott jedoch kein Problem, und bevor er mit seiner Frau die Reise nach Italien fortsetzte, fand das erste Treffen halt im Krankenhaus statt.

„Wir konnten leider nicht viel unternehmen, haben aber ein paar schöne, gemeinsame Stunden bei schönen Wetter im Klinikgarten verbracht und gepicknickt“, sagt Joshua.

Scott und er verstanden sich sehr gut und möchten sich auf jeden Fall wiedersehen.

Seit der Stammzellspende hat Scott übrigens nicht nur zu 100 Prozent Joshuas Immunsystem, sondern auch wieder blonde Haare.

„Wir haben eine gute Wellenlänge“, sagt Joshua, dem mit dem persönlichen Kennenlernen von Scott erst richtig bewusst geworden ist, was er mit seiner Spende bewirkt hat. Laut Scotts Ärzten hätte er ohne die Spende vermutlich nur noch wenige Monate zu Leben gehabt.

Deshalb ist es Joshua und Scott auch ein großes Anliegen, ihre Geschichte zu teilen, und auf die Wirksamkeit der Stammzellspende hinzuweisen. „Leichter jemandem das Leben zu retten als mit einer Stammzellspende geht selten. Ich empfehle es jedem, sich registrieren zu lassen“, sagt Joshua. Scott bekräftigt dies: “You don’t have to give up your life, to save someone else’s “.

 

 

 

 

 

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