NRW-Schulprojekt der DKMS startet ins neue Jahr
NRW-Bildungsministerin übernimmt Schirmherrschaft - Unterrichtsmaterialen erklären die Stammzellspende - Siegel zeichnet engagierte Schulen aus
Köln/Tübingen, 27. August 2019 – Unter dem Motto „Dein Typ ist gefragt“ lädt die DKMS gemeinnützige GmbH alle Gymnasien, Gesamtschulen und Beruflichen Schulen in Deutschland dazu ein, sich im Kampf gegen Blutkrebs zu engagieren. Die DKMS informiert auf rund 1.000 Veranstaltungen jährlich Schüler und Schülerinnen zum Thema Blutkrebs und bietet die Möglichkeit, sich als potenzielle Stammzellspender registrieren zu lassen. In diesem Jahr haben dies bereits 50.300 junge Menschen auf 440 Schulaktionen getan. Zu Beginn des neuen Schuljahrs haben alle weiterführenden Schulen erneut die Möglichkeit, eine Registrierungsaktion durchzuführen. Erstmals bietet die DKMS dazu auf Wunsch anschauliches Lehrmaterial zur Vorbereitung im Unterricht an – und zeichnet besonders engagierte Schulen in NRW mit dem DKMS-Schulsiegel aus.
Seit nunmehr zwanzig Jahren führt die DKMS Registrierungsaktionen an Schulen durch, bei denen sich Schüler und Schülerinnen als potenzielle Stammzellspender in unsere Datei aufnehmen lassen können. Für viele Blutkrebspatienten ist eine Stammzelltransplantation die letzte Chance auf Leben. Um diesen Menschen zu helfen und ihnen Hoffnung zu schenken, haben sich bereits mehr als 410.000 Schülerinnen und Schüler innerhalb des Schulprojektes registrieren lassen. Davon haben bisher 4.100 Schülerinnen und Schüler tatsächlich Stammzellen gespendet und betroffenen Patienten eine zweite Lebenschance geschenkt – ein soziales Engagement, auf das Schulen, Lehrkräfte, Eltern und vor allem die Schüler und Schülerinnen mehr als stolz sein können!
Im neuen Schuljahr soll dieses Engagement verstärkt werden, um noch mehr Schulen, aber auch „Wiederholungstäter“ zu gewinnen. Dafür werden unter dem Motto „Dein Typ ist gefragt!“ Hunderte von Schuldirektoren, Landräte und Bürgermeister und andere Entscheider angeschrieben. Eine besondere Leuchtturm-Funktion übernimmt das Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo Yvonne Gebauer, Ministerin für Schule und Bildung, die Schirmherrschaft übernommen hat. „Ich habe mich selbst vor einigen Jahren bei einer Aktion einer Schule registrieren lassen und war erstaunt, mit welch geringem Aufwand man den ersten Schritt tun kann, um vielleicht einmal einem Menschen das Leben retten zu können“, erklärte Gebauer bei einem Treffen mit der DKMS. „Junge Menschen engagieren sich gerne, wenn sie konkret helfen können. Deshalb freue ich mich, wenn möglichst viele Schulen in NRW mitmachen und daraus viele zweite Lebenschancen für betroffene Patienten entstehen.“
In Nordrhein-Westfalen feiert die DKMS in diesem Jahr das 15-jährige Bestehen ihres Schulprojekts. Aus diesem Anlass bekommen alle Schulen, die schon mindestens drei Registrierungsaktionen durchgeführt haben, erstmals ein DKMS-Schulsiegel verliehen. 50 Schulen in NRW erfüllen diese Voraussetzungen bereits und haben gemeinsam schon 575 Lebensretter hervorgebracht! 50 weitere Schulen werden im neuen Schuljahr voraussichtlich ihre dritte Aktion organisieren! Mit dem neuen DKMS-Schulsiegel, das zunächst in NRW eingeführt wird, soll das Engagement von Schulen öffentlichkeitswirksam gewürdigt werden. Gleichzeitig soll es noch mehr Schüler und Schülerinnen anspornen, gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen, ihre Selbstwirksamkeit erfahrbar machen und ihre Kompetenzen stärken. Dabei werden Räume für Teamgeist und erlebten Zusammenhalt von Schülern und Lehrern geschaffen, die sich gemeinsam für ein lebenswichtiges Anliegen stark machen.
Eine Registrierungsaktion stärkt nämlich auch die Schulgemeinschaft auf vielfältige Weise: Soziales Engagement, Hilfsbereitschaft und Solidarität werden im Schulalltag direkt erfahrbar.
Damit das Projekt einfach und unkompliziert in den Schulalltag integriert werden kann, bietet die DKMS umfassende Unterstützung an, beispielsweise durch persönliche Ansprechpartner bei Vorbereitung und Durchführung, umfangreiche Materialien zur Unterrichtsgestaltung für Lehrkräfte sowie Plakate, Flugblätter und Elternbriefe, speziell auf die jeweilige Aktion zugeschnitten. Bei einer ausreichenden Zahl an interessierten Teilnehmern werden anlässlich der Registrierungsaktion auch Vorträge angeboten. Neben einem Experten kommt dabei auch ein Stammzellspender aus der Region zu Wort, der aus erster Hand von seinen Erfahrungen darüber berichtet, was es bedeutet, jemandem eine zweite Lebenschance zu schenken.
Die Registrierung selbst dauert nur wenige Minuten und kann mit speziellen Wattestäbchen durchgeführt werden. Die Aufnahme in die Datei ist bereits mit 17 Jahren möglich, ab dem 18. Geburtstag kommt man als Spender infrage. Jüngere Menschen haben weniger Vorerkrankungen, sind meist in einem besseren körperlichen Allgemeinzustand und stehen der weltweiten Suche lange zur Verfügung. Daher werden sie häufiger für eine Stammzellspende angefragt als ältere Spender.
„Da wir über die Schulen viele junge Menschen erreichen, hat das Projekt bei unserer Suche nach neuen Spendern einen sehr hohen Stellenwert“, erklärt Konstanze Burkard, Abteilungsleiterin der DKMS Spenderneugewinnung. „Dabei ist uns die gute Aufklärung der Schülerinnen und Schüler besonders wichtig. Deshalb bieten wir zum Beispiel spannende Unterrichtsmaterialien an, die in den naturwissenschaftlichen Fächern, aber auch in den Fächern Deutsch oder Sozialwissenschaften eingesetzt werden können. Und bei ausreichender Teilnehmerzahl kommen wir gerne auch persönlich in die Schule!“
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