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25. September 2020, News in Organisation & Transparenz

Spezialisiert auf Lösungen: Marco Dehler im DKMS-Talk

„Es ist kein 8-to-5-Job und kein Stammzelltransport ist wie der andere“

Weltweit ermöglicht die DKMS täglich 20 neue Lebenschancen. Damit diese schnellstmöglich und auf dem sichersten Weg zu den Patientinnen und Patienten in die Transplantationskliniken gelangen, arbeitet die DKMS eng mit Kurierunternehmen zusammen – wie dem langjährigen Partner time:matters. Marco Dehler leitet dort die Abteilung StemCell und steht, genau wie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu 110 Prozent hinter dem Anliegen der DKMS – darüber hat er mit dem DKMS-Redaktionsteam gesprochen und verraten, was die Arbeit für ihn auch nach 10 Jahren so besonders macht.

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    Marco Dehler vom Team StemCell im Talk

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    Marco Dehler

    Leitet bei time:matters die Abteilung StemCell

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  • Marco Dehler von time:matters

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    Marco Dehler von time:matters

    Seit vielen Jahren mit viel Engagement im Einsatz

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20mal pro Tag organisiert die gemeinnützige Organisation lebensrettende medizinische Fracht ins In- und Ausland – und das gemeinsam mit engen Partnern, die mit ihrem Einsatz einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen Blutkrebs leisten. Getreu dem Motto „Blutkrebs kennt keine Quarantäne“ setzen die Verantwortlichen auch in Coronazeiten alles daran, Blutkrebspatienten weltweit mit lebensrettenden Transplantaten zu versorgen. So hat sich beispielsweise seit einigen Monaten das Modell „Cargo im Cockpit“ etabliert: Gemeinsam mit time:matters, dem Spezialdienstleister für weltweite Expresstransporte und dem Kurierunternehmen Ontime hat die DKMS diese Lösung erarbeitet. Auf diese Weise wurden seither mehr als 700 Lebenschancen zu Patientinnen und Patienten in Not gebracht. Involviert ist darin maßgeblich auch die Abteilung StemCell, die von Marco Dehler geleitet wird.

Lieber Herr Dehler, wie viele Kolleg:innen sind in der Abteilung beschäftigt und was sind die Aufgaben?

Wir sind aktuell zehn Kolleginnen und Kollegen, die sich um die Organisation der Transporte kümmern. Es gibt verschiedene Aufgaben, die man wahrnimmt. Zum einen gibt es die Betreuung der Onboard Kuriere – das heißt, es finden Briefings statt, die Kuriere werden in die Aufträge eingewiesen und auf die jeweilige Mission vorbereitet, als auch mit allen notwendigen Dokumenten und dem Transportequipment ausgestattet. Im Backoffice kümmern sich die Kollegen um die Verzollung und Dokumentation der jeweiligen Aufträge. Dazu gehört u.a. die Einholung der Fluggenehmigungen und das Buchen von Flugtickets. Dies beinhaltet die komplette Organisation von A-Z. Wir haben auch noch einen Transportpart der DKMS Nabelschnurblutbank übernommen. Deutschlandweit holen wir Nabelschnurblutspenden in den Kliniken ab und bringen diese in die DKMS Nabelschnurblutbank nach Dresden.

Ansonsten haben wir mehrere tausend begleitete Onboard Kurier-Transporte jedes Jahr, die diese Abteilung speziell betreut und organisiert.

Lebenschancen zu Patienten bringen – eine wichtige Aufgabe. Beschäftigt Sie und das Team dieses sehr emotionale Thema auch persönlich?

Auf jeden Fall. Ich mache das jetzt schon seit mehr als zehn Jahren und bin da reingewachsen. Ich habe mit einem Transport pro Monat angefangen, mittlerweile sind es über 100 pro Woche, die man begleitet. Es ist nie Routine, alle aus diesem Team sind mit Herzblut dabei, wir nehmen das Ganze sehr ernst und brennen für das Thema.

Das ganze Thema ist natürlich mittlerweile so nah an uns dran, dass wir wissen, worum es geht. Das macht uns zum einen bescheiden, zum anderen ist man natürlich auch sehr stolz auf diese Aufgabe. Es ist nicht nur ein Paket, es ist de facto die Chance auf ein neues Leben. Und wir freuen uns immer, wenn wir die Sendung erfolgreich zugestellt haben. Und somit unseren Teil dazu beitragen konnten, den an Blutkrebs erkrankten Patienten zu helfen gesund zu werden. Auch wenn es nur ein kleiner Teil innerhalb der Blutkrebsbekämpfung ist, aber ich glaube auch ein ziemlich wichtiger.

Wie erfolgt die Zusammenarbeit mit der DKMS?

Die Zusammenarbeit mit der DKMS verläuft immer sehr reibungslos. Sobald die DKMS uns mit einem Transport beauftragt, beginnt wie gesagt die Organisation des Transportes. Dies fängt mit der Auswahl des verfügbaren Stammzellkuriers an, geht über die Reiseplanung, die Auswahl der Verkehrsträger, der Vorbereitung der Dokumentation und der Transportkühltasche bis hin zum Briefing des Kuriers. Alle Schritte finden in enger Abstimmung mit dem Kunden – also der DKMS – statt. Es werden die Reise-/Transportdetails besprochen. Sobald der Reiseplan steht wird dieser von meinem Team an die DKMS übermittelt. Die Kollegen dort überprüfen die Daten und geben ihr finales okay an uns zurück. Berücksichtigt werden hierbei vor allem die Laufzeit und gegebenenfalls spezielle Wünsche der Abhol- bzw. Zustellkliniken.

Wie werden denn in „normalen“ Zeiten Stammzellen zum Patienten gebracht?

Der klassische Transport – so würde ich es mal bezeichnen – ist natürlich so, dass ein Kurier eine Sendung persönlich in einer Entnahmeklinik abholt und diese wiederum am Zielort an ein Transplantationszentrum übergibt. Das heißt also die persönliche Abholung bis zur Zustellung des Produktes durch einen Stammzellkurier begleitet. Dieser gibt über eine APP seine jeweiligen Standorte bekannt, kann sich aber auch jederzeit mit dem Team in Verbindung setzen und ist somit für die gesamte Dokumentation bis zur Übergabe in der Transplantationsklinik zuständig. Das ist der klassische Weg.

Welche Herausforderungen haben wir aktuell und welche Lösungen wurden dazu gefunden?

Also die große Herausforderung, als es mit Corona losging, war die, dass man neue Wege finden musste, das Produkt von A nach B zu befördern – gerade auf dem Luftweg. Denn, was ist passiert: Fast sämtliche Passagierflüge wurden eingestellt. Hinzu kamen Reisebeschränkungen, die beachtet werden mussten. Als ein Tochterunternehmen der Lufthansa Cargo, die auch während der COVID-19 Pandemie weiterhin reine Frachtflüge weltweit anbietet, haben wir mit den Kollegen einen Prozess entwickelt, der den Transport lebenswichtiger Stammzellen ermöglicht.

Macht flexibel bleiben, Herzblut reinstecken das Team und das Unternehmen aus?

In der Tat ist das die Mischung. time:matters, per se ist auf den weltweiten Transport von zeitkritischen oder sensiblen Sendungen spezialisiert. Dies geht weit über den normalen Standard hinaus. Da wir seit 2002 weltweite Special Speed Transporte durchführen und seit 2009 Stammzellentransporte, verfügen wir als Spezialdienstleister über eine jahrzehntelange Erfahrung. Eine der Voraussetzungen ist ein erfahrendes, hochmotiviertes Team. Deshalb ist der Job definitiv kein 8-to-5 Job, sondern erfordert Herzblut, Engagement und Kompetenz. Wir kümmern uns täglich um außergewöhnliche Anfragen. Ich kann es jetzt für unser Team sagen: Kein Tag ist wie der andere. Es treten immer wieder Situationen auf – wie z.B. Flugstreichungen aufgrund von Wetter etc. auf die wir flexibel und professionell reagieren müssen und Alternativlösungen finden – gerade, wenn der Kurier schon unterwegs ist. Da sind wir ein starkes Team.

Lieber Herr Dehler, herzlichen Dank für das Gespräch!

 

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