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18. Januar 2021, News in Partner & Netzwerk

Im DKMS-Talk: Metalfan Lars über die Erkrankung seines Bruders

Registrierungsaufruf läuft unter dem Motto „Warze sucht Helden“

Marc ist an Blutkrebs erkrankt und auf eine Stammzellspende angewiesen. Gemeinsam mit der DKMS haben Familie und Freunde eine Onlineregistrierungsaktion gestartet, die auch vom Team des Wacken Open Air (W:O:A) unterstützt wird: www.dkms.de/wacken. Das DKMS-Redaktionsteam hat mit seinem Bruder Lars darüber gesprochen, wie sie mit der Krankheit umgehen und was ihnen der Support der Metalfamilie bedeutet.

  • Zwei Brüder halten zusammen

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    Zwei Brüder halten zusammen

    Marc, genannt "Warze" (r.) und Lars auf dem Wacken Open Air vor ihrem [...]

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    Marc (l.), genannt "Warze" und Lars auf dem Wacken Open Air

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  • Auf dem Festival

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    Auf dem Festival

    Der Metalfan vor einer der Hauptbühnen auf dem "heiligen Acker"

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Wie habt ihr von der Diagnose erfahren?

Eigentlich war es zunächst nichts Besorgniserregendes. Marc hatte Anfang Oktober eine Magen-Darm-Verstimmung, die nicht weggehen wollte. Beim Arzt stellte man dann fest, dass er katastrophale Blutwerte hatte. So schlecht, dass man ihn in die Uniklinik Kiel überwies, wo eine Knochenmarkpunktion durchgeführt wurde. Dort bekamen wir die dann Diagnose Blutkrebs. Da es schon eine böse Ahnung vor dem Ergebnis gab, war ich bei ihm, als er die Diagnose bekam. Erstens, um ihn aufzufangen, aber auch, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Wenn man als Patient so eine Mitteilung bekommt, ist man selber gar nicht mehr in der Lage, zuzuhören und die richtigen Fragen zu stellen. Marc war einfach nur fertig.

Wie geht Dein Bruder mit der Krankheit um, was schenkt ihm Hoffnung?

Natürlich war die Diagnose ein Schock. Das hat der ganzen Familie den Boden unter den Füßen weggezogen. Marc ging mit einer Magenverstimmung zum Arzt und endete mit der Diagnose Blutkrebs im Krankenhaus. Das eine hatte mit dem anderen übrigens gar nichts zu tun. Der Blutkrebs war sozusagen ein „Beifund“. Ohne die Magenverstimmung wäre der Blutkrebs wahrscheinlich noch eine Weile unentdeckt geblieben.

Jetzt, nachdem mein Bruder den ersten Schock überwunden hat, will er nur noch nach vorne sehen. Er wünscht sich nichts sehnlicher als Alltag und Normalität. Da die Situation wegen Corona aktuell besonders schwer ist, halten wir Kontakt über Whatsapp und Social Media. Seine Freunde und ich schicken ihm regelmäßig Videos aus dem Alltag. Da muss er sich auch schon mal anschauen, wie ich den Rasen mähe… Aber das ist genau das, was er will. Traurige Gesichter helfen ihm nicht weiter. Wenn die Sehnsucht ganz groß ist, fahren wir in die Klinik. Er liegt zum Glück im Erdgeschoss, so dass wir uns mit dem Handy draußen vor das geschlossene Fenster stellen und dann – wenigstens mit Sichtkontakt – zusammen telefonieren.

Was bedeutet es Dir, dass auch die Metalfamilie zur Registrierung aufruft und sind die Wacken-Fans aus Deiner Sicht besonders solidarisch?

Das bedeutet Marc und mir in der Tat sehr viel. Wir waren von Anfang an dabei. Wacken begleitet uns tatsächlich seit 30 Jahren. Wahnsinn, oder? Unser gesamter Freundeskreis trifft sich dort jedes Jahr. Unter den Wacken-Leuten herrscht ein unglaublicher Zusammenhalt. Tolle Menschen, die neben Wacken auch andere tolle Aktionen unterstützen. Was ich besonders mag – die lockere und wirklich friedliche Atmosphäre. Irgendwie herrschen dort ein gemeinsamer Geist und eine große Solidarität. Insofern bedeutet es Marc und mir sehr viel, dass die Community uns in dieser schwierigen Aktion so aktiv unterstützt.

Wie können die Menschen Deinem Bruder und anderen Patient:innen helfen?

Marc hat einen großen Traum. Eine Woche vor der Diagnose hat er sich ein Wohnmobil gekauft. Seit Jahren will er durch Europa reisen, besonders die schottischen Highlands haben es ihm angetan. Gerade war er diesem Traum ein Stückchen näher gerückt, da war alles schon wieder aus. Der Blutkrebs lässt keine Träume zu. Ich liebe meinen Bruder und wünsche mir von Herzen, dass er diesen Kampf gewinnt und diese Reise irgendwann antreten kann. Dafür brauchen wir aber Unterstützung, denn nur ein passender Spender kann sein Leben retten. Und das geht ganz einfach: Nur ein Set bei der DKMS bestellen und sich von zu Hause aus als potenzieller Spender registrieren lassen. Ich selber bin schon seit acht Jahren registriert und würde jedem, der meine Hilfe braucht, sofort helfen. Eine Registrierung bedeutet lediglich einen Klick und fünf Minuten Zeit – für Marc ein ganzes Leben. Deshalb bitte ich alle Wacken-Fans: nicht zögern, sondern handeln und damit vielleicht zum Lebensretter für Marc oder einen anderen Patienten werden. Ein großes DANKE an alle, die mitmachen!

Der Registrierungslink lautet: www.dkms.de/wacken

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