Gemeinsam Leben retten: DKMS feiert 20 Jahre Schulprojekt
Rund 8.000 Lebenschancen für Betroffene in 50 Ländern weltweit
Seit 20 Jahren lädt die DKMS Schulen in ganz Deutschland aktiv dazu ein, Registrierungsaktionen durchzuführen, um damit Menschen mit Blutkrebs in aller Welt zu helfen. Die Bereitschaft der Schulen ist enorm: Seit 2004 schenkten rund 8.000 Schülerinnen und Schüler Betroffenen weltweit mit ihrer Stammzellspende Hoffnung auf ein zweites Leben. Die Feierlichkeiten zum 20. Geburtstag des Schulprojekts fanden am 5. September – stellvertretend für alle teilnehmenden Schulen in Deutschland – in der Willy-Brandt-Gesamtschule in Köln-Höhenhaus statt. Damit startet die DKMS in ein besonderes Jubiläumsjahr und freut sich auf viele weitere gemeinsame Aktionen mit engagierten Schüler:innen und Schulen. Dorothee Feller, Schul- und Bildungsministerin von Nordrhein-Westfalen und Schirmherrin des DKMS Schulprojekts in NRW, würdigte zu diesem Anlass das Engagement der Schulen für die gemeinnützige Organisation.
Dass Registrierungsaktionen an deutschen Schulen weltweite Relevanz haben, zeigen die bislang erreichten Zahlen. Seit 2004 haben rund 3.000 Schulen mitgemacht. Dabei ließen sich rund 600.000 Schülerinnen und Schüler registrieren. Mehr als 8.000 von ihnen haben bis heute Stammzellen in 50 Länder gespendet. „Was mit einem kleinen Wattestäbchen beginnt, kann eine große Tat werden. Wer sich als Spenderin oder Spender registriert, kann einem anderen Menschen irgendwo auf der Welt das Leben retten. Das DKMS Schulprojekt trägt dazu bei, auf an Blutkrebs erkrankten Menschen aufmerksam zu machen und verdeutlicht den Schülerinnen und Schülern, wie bedeutsam ihr eigener Einsatz sein kann“, sagt die Schul- und Bildungsministerin von Nordrhein-Westfalen und Schirmherrin des Schulprojekts in NRW, Dorothee Feller. „Ich danke allen Bildungseinrichtungen, Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern sowie der gesamten Schulgemeinde die mit ihren Registrierungsaktionen ihren Teil dazu leisten, dass sich die Spenderdateien weiter füllen und lebensbedrohlich erkrankte Menschen und ihre Familien auf eine passende Spende hoffen können.“
Das DKMS Schulprojekt wurde 2004 ins Leben gerufen, um möglichst viele junge Menschen dazu zu motivieren, sich als mögliche Lebensretter:innen zu registrieren. Der Grund: Die Stammzellen junger Menschen kommen besonders oft für eine Spende infrage. „In Schulen treffen wir auf hilfsbereiten Spendernachwuchs. Und junge Menschen haben meist weniger Vorerkrankungen und eine bessere körperliche Verfassung – zudem stehen sie dem weltweiten Spendersuchlauf länger zur Verfügung,“ erläutert Andrea Autenrieth, Abteilungsleiterin der DKMS Spenderneugewinnung.
In Schulen trifft die DKMS außerdem auf junge Menschen unterschiedlichster Herkunft. Diese Diversität ist wichtig, denn für eine Stammzelltransplantation ist die Übereinstimmung bestimmter Gewebemerkmale entscheidend. „Diese Merkmale werden vererbt und sind teilweise von der ethnischen Herkunft abhängig. Es ist also viel wahrscheinlicher, dass Betroffene ihr Match innerhalb der eigenen Ethnie finden. Je bunter und vielfältiger unsere Datei ist, desto besser,“ ergänzt Andrea Autenrieth in ihrer Ansprache in der Willy-Brandt-Gesamtschule.
In den vergangenen Jahren hat das Schulprojekt immer weiter Fahrt aufgenommen. So werden zu Beginn jedes Schuljahres Gymnasien, Gesamtschulen und berufliche Schulen in allen Bundesländern angeschrieben und eingeladen, sich zu beteiligen. Im Schuljahr 2024/25 sind dies rund 6.000 Schulen. „Diesen großartigen Einsatz spüren wir tagtäglich und dafür bedanken wir uns sehr herzlich. Was kann es Schöneres geben, als gemeinsam Leben zu retten und so den Unterschied zu machen“, sagt Andrea Autenrieth. Besonders nachhaltiges Engagement wird daher ausgezeichnet. So erhält jede Schule, die mindestens drei Aktionstage durchgeführt hat, das DKMS Schulsiegel.
Teamgeist, soziales Engagement und das gute Gefühl, helfen zu können
Mit der Organisation von Registrierungsaktionen schafft das Projekt einen echten Mehrwert für Lernende und Lehrkräfte. Schülerinnen und Schüler übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und erfahren Selbstwirksamkeit durch eigenständiges Planen und Umsetzen. Aufklärung und umfassende Information stehen dabei an erster Stelle. Dafür wurden Informationsmaterialien und auch digitale Angebote jahrgangsstufen- und fachübergreifend zur Nutzung in der Schule durch die DKMS entwickelt. Den Erfolg des Engagements hält das Organisationsteam direkt am Ende des Aktionstages in den Händen: die gesammelten Proben der neu registrierten potenziellen Spender:innen, von denen jede einzelne Menschen mit Blutkrebs weltweit Hoffnung schenkt.
31 neue Registrierungen auf Aktionstag in Kölner Gesamtschule
Das 20-jährige Jubiläum des Projektes feierte die DKMS stellvertretend für alle engagierten Schulen bundesweit an der Willy-Brandt-Gesamtschule in Köln. Dort hatten zuvor bereits fünf Registrierungsaktionen stattgefunden, bei denen sich insgesamt 480 Schülerinnen und Schüler in die DKMS aufnehmen ließen. Sieben von ihnen haben bereits Stammzellen gespendet. Am 5. September haben sich weitere 31 Personen neu registrieren lassen.
Weiterhin sind alle weiterführenden Schulen bundesweit dazu aufgerufen, sich am DKMS Schulprojekt zu beteiligen. Eine Registrierung als Stammzellspender:in ist bedeutsamer als je zuvor. Denn allein im Jahr 2024 scheiden altersbedingt rund 135.000 Personen aus der DKMS aus. Tendenz steigend. Spendernachwuchs wird deshalb dringend gesucht. Idealerweise übernehmen Schülerinnen und Schüler mit ihrer Registrierung den Staffelstab.
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