Rekord: 500.000 Schüler:innen als Stamzellspender:innen registriert
Mehr als 6.600 registrierte Schüler:innen haben bereits Stammzellen gespendet
Bei einer Registrierungsaktion hat die DKMS am Deutzer Gymnasium Schaurtestraße in Köln die bundesweit 500.000. registrierte Schülerin im Rahmen des DKMS Schulprojekts gefeiert. Seit fast zwei Jahrzehnten informiert die DKMS in ihrem Bildungsprojekt Schüler:innen an Schulen in ganz Deutschland über die Themen Blutkrebs und Stammzellspende. Unter dem Motto „Dein Typ ist gefragt!“ bietet sie ihnen zudem bei Aktionen vor Ort die Möglichkeit, sich als potenzielle Stammzellspender:innen registrieren zu lassen. Aus den 500.000 Registrierten gingen bereits mehr als 6.600 Schüler:innen hervor, die mit ihrer Stammzellspende einem an Blutkrebs erkrankten Menschen eine zweite Lebenschance ermöglicht haben.
Als Kinda Hasoun am Deutzer Gymnasium Schaurtestraße ihre Urkunde in Empfang nimmt, freut sie sich sichtlich über die Auszeichnung, ihr Blick bleibt aber bescheiden. Die 18-Jährige sieht ihren Einsatz, sich bei der DKMS als potenzielle Stammzellspenderin registrieren zu lassen, als nichts Besonderes an. „Für mich war schon lange klar, dass ich mich registrieren lassen möchte, um vielleicht eines Tages selbst helfen zu können“, erklärt die 500.000. Registrierte des DKMS Schulprojekts. „Wenn man selbst gesund und in der Lage ist, zu spenden, ist das kein großer Aufwand.“ Das Thema Krebs war schon im Vorfeld Teil ihres Lebens gewesen: In ihrer Familie, die 2015 aus Syrien nach Deutschland geflohen ist, hat es bereits mehrere Fälle von Leukämie gegeben. Kinda hat daraus Motivation für ihre Zukunft gezogen: „Nach dem Abitur möchte ich gerne selbst Medizin studieren, Praktika in der Onkologie habe ich bereits gemacht. Mit der Registrierung kann ich schon jetzt einen Beitrag leisten. Die von Herrn Menke organisierte Aktion an unserer Schule war dazu natürlich ideal“, sagt die junge Frau.
Johannes Menke, Sport- und Musiklehrer am Deutzer Gymnasium, ist schon lange bei der DKMS registriert. 2005 ließ er sich als Schüler bei einer Aktion des DKMS Schulprojekts in die Datenbank der DKMS aufnehmen. 2008 kam er selbst als Stammzellspender in Frage. „Ich fand den ganzen Vorgang superspannend und war neugierig, was da auf mich zukommt“, erinnert sich der heute 37-Jährige. „Für mich gab es keinen Zweifel, ob ich tatsächlich spenden würde. Ich wollte es unbedingt tun. Bei der Spende in einer Dresdener Entnahmeklinik wurde ich super betreut.“ Seine Stammzellspende ging an Anders aus Schweden, mit dem er bis heute in regelmäßigen Kontakt steht – die beiden „genetischen Zwillinge“ sind gute Freunde geworden. „2012 haben wir uns zum ersten Mal getroffen. Anders war dann sogar bei der ersten DKMS Schulaktion 2018 hier am Deutzer Gymnasium dabei und konnte den Schüler:innen aus erster Hand von seinen Erfahrungen berichten“, blickt Menke zurück. „Das war nicht nur informativ, sondern auch für alle Beteiligten sehr emotional und beeindruckend.“
„Die jungen Menschen machen einen echten Unterschied aus“
Für den engagierten Gymnasiallehrer ist klar: Die Möglichkeit, sich als Stammzellspender:in registrieren zu lassen, ist für seine Schüler:innen eine wertvolle Erfahrung. „Sie übernehmen damit Verantwortung für andere und sehen, dass ihr Einsatz einen Effekt hat“, sagt er. „Die jungen Leute sind so nicht nur Zuschauer im Leben, sondern machen einen echten Unterschied aus.“ Ganz nebenbei könne man so von seiner Bucketlist den Punkt „Leben retten“ abhaken, ergänzt Menke mit einem Augenzwinkern. Das DKMS Schulprojekt möchte er aus Überzeugung weiterhin an seiner Schule unterstützen.
Ein Engagement von Schüler:innen und Lehrkräften, das für das Ziel der DKMS, Blutkrebs zu besiegen, enorm wichtig ist. „Die 500.000. Registrierung im Rahmen unseres DKMS Schulprojekts macht uns unendlich froh und dankbar. Sie ist der beste Beweis dafür, dass sich junge Menschen wie Kinda auch heutzutage engagieren und anderen helfen“, erklärt Konstanze Burkard, Direktorin Spenderneugewinnung und Corporate Communications der DKMS. „Indem sie sich als potenzielle Stammzellspender:innen registrieren lassen, setzen sich Schüler:innen an Gymnasien, Gesamtschulen und Beruflichen Schulen in ganz Deutschland dafür ein, dass an Blutkrebs erkrankte Menschen eine zweite Lebenschance erhalten.“
Möglich sei dieses überwältigende Engagement nur dank Lehrerinnen und Lehrern wie Herrn Menke, die die Registrierungsaktionen der DKMS vorbereiten und begleiten, erklärt Burkard weiter. „Dafür bedanken wir uns bei ihnen von Herzen.“ Seit dem Start des DKMS Schulprojekts 2004 wurden so bereits mehr als 4.400 Registrierungsaktionen bundesweit in Bildungseinrichtungen umgesetzt. „Neben der Registrierungsmöglichkeit, informativen Vorträgen unserer Volunteers und lernplannahen Schulmaterialien kommen dabei junge Menschen zum Einsatz, die sich selbst im Schulprojekt registriert und Stammzellen gespendet haben. Sie berichten von ihren ganz persönlichen Erfahrungen, können Fragen aus erster Hand beantworten und Ängste im Umgang mit der Thematik abbauen“, sagt Burkard.
DKMS zu Gast bei der didacta
Die DKMS wird den Besucher:innen der größten Bildungsmesse Europas didacta in Stuttgart in der kommenden Woche ihr DKMS Schulprojekt und dessen Angebote vorstellen. „Unsere Veranstaltungsformate für Schulen gehen heute über die eigentliche Registrierungsaktion weit hinaus und beinhalten etwa moderne digitale und interaktive Unterrichtsmaterialien, die Schulen einen echten Mehrwert bieten und Schüler:innen die Themen Blutkrebs und Stammzellspende in unterschiedlichen Fächern nahebringen können“, sagt dazu Konstanze Burkard. Alle Besucher:innen der Messe laden wir herzlich an unseren Stand in Halle 7 / D60 zum Gespräch ein.“
Alles Wissenswerte zum DKMS Schulprojekt finden sie hier in unserer Pressemappe.
Lehrkräfte und Schüler:innen von Gymnasien, Gesamtschulen und berufsbildenden Schulen, die gerne eine Registrierungsaktion an der eigenen Schule im Rahmen des DKMS Schulprojekts umsetzen möchten, finden hier weitere Informationen und können sich gerne mit einer Mail an schule@dkms.de wenden.
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