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3. April 2020, News in Organisation & Transparenz

Cargopiloten bringen Lebenschancen zu Patienten

DKMS setzt alle Hebel in Bewegung, um Blutkrebspatienten weiterhin zeitnah zu versorgen

Massive Einreisebeschränkungen, gekappte Flugverbindungen und erschwerte Bedingungen für weltweite Kuriertransporte: In Zeiten der Coronakrise setzt die DKMS alles daran, Blutkrebspatienten weltweit mit lebensrettenden Transplantaten zu versorgen und arbeitet dafür rund um die Uhr an kurzfristigen individuellen Lösungen. Neueste Idee für den Transport von Stammzellspenden aus Deutschland: „Cargo im Cockpit“ – der Pilot fungiert dabei als Kurier.

  • Piloten tragen Lebenschance

    DKMS Pressefoto

    Piloten tragen Lebenschance

    Die Piloten der LATAM bringen das Transplantat nach Erreichen in Chile aus dem [...]

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  • Übergabe der Lebenschance

    DKMS Pressefoto

    Übergabe der Lebenschance

    Eine Mitarbeiterin der DKMS nimmt in am Flughafen in Chile das Transplantat von [...]

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    Die Piloten der LATAM bringen das Transplantat nach Erreichen in Chile aus dem [...]

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  • Übergabe der Lebenschance

    DKMS Pressegrafik

    Übergabe der Lebenschance

    Ein Mitarbeiter des Kurierunternehmens time:matters - ein langjähriger Partner [...]

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  • Große Freude nach der Landung

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    Große Freude nach der Landung

    Helferinnen und Helfer mit der Crew vor dem Flugzeug der LATAM nach der Ankunft [...]

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  • time:matters im Einsatz

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    time:matters im Einsatz

    Ein Mitarbeiter des Kurierunternehmens time:matters - ein langjähriger Partner [...]

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  • Lebenschance auf Weltreise

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    Lebenschance auf Weltreise

    Übergabe der Lebenschance durch DHL

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  • Lebenschance auf Weltreise

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    Lebenschance auf Weltreise

    Weitergabe der Stammzellspende

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12.000 Kilometer lang haben Cargopiloten der chilenischen LATAM Airlines Anfang April ein lebensrettendes Stammzelltransplantat während eines Fluges von Deutschland nach Chile wie einen Schatz gehütet – denn sie fungierten als Kuriere für die DKMS im Kampf gegen Blutkrebs. Dazu hatten sie das nach allen Standards gesicherte Transplantat in einer Transportbox mit ins Cockpit genommen und übergab diese am Zielflughafen an Fachkräfte, die für den Weitertransport in die Klinik des Patienten zuständig waren.

Wenige Tage zuvor konnte erstmals in der Geschichte der DKMS das Stammzelltransplantat eines deutschen DKMS-Spenders in die Ukraine gebracht werden. Vorausgegangen waren wochenlange intensive Bemühungen in Zusammenarbeit unter anderem mit dem ukrainischen Spenderregister All-Ukrainian Hemopoietic Stem Cells (Bone Marrow) Donor Registry, der Network Control Group und DHL. Der Paketdienst brachte die benötigten Stammzellen in einer Cargo-Maschine von Leipzig nach Kiew.

„Wir sind froh und dankbar für jede Stammzellspende, die ihren Empfänger im vorgegebenen Zeitfenster erreicht und tun hinter den Kulissen alles dafür, das möglich zu machen. Es geht schlichtweg um Menschenleben“, berichtet Dr. Elke Neujahr, vorsitzende Geschäftsführerin der DKMS Group. „Alle beteiligten Partner, wie die professionellen internationalen Kurierunternehmen time:matters und Ontime mit ihren Stammzellkurieren, zeigen sich sehr engagiert und geben ebenfalls ihr Bestes.“

Ebenfalls gesichert und erprobt sind neue Zustellungswege in die USA. So wurde bei einem „Test-Shipment“ mit Lufthansa Cargo von Frankfurt nach New York probeweise ein Blutröhrchen im Stammzellkoffer vom Cellex Collection Center in Köln abgeholt und in Frankfurt zusammen mit den nötigen Zolldokumenten an einen Lufthansa Cargo Handling Agent übergeben. Dieser Agent übergab den Stammzellkoffer persönlich an den Piloten, der ihn im Cockpit verstaut sicher nach New York gebracht hat. Ein Mitarbeiter des US-amerikanischen DKMS-Büros in New York hat im sogenannten „Warehouse“ die zollrechtlichen Formalitäten erledigt und den Koffer entgegengenommen. Diesen „Cargo im Cockpit“-Prozess wird die DKMS ab der kommenden Woche bis auf Weiteres für alle Transporte in die USA nutzen.

Mein herzlicher Dank gilt all jenen, die auch jetzt unser wichtiges Anliegen unterstützen, Solidarität beweisen und mithelfen, so vielen Menschen wie möglich eine zweite Chance auf Leben zu schenken. Insbesondere geht dieser Dank auch an unsere registrierten Spenderinnen und Spender, die sich auch unter diesen erschwerten Bedingungen zu einer Stammzellspende bereit erklären“, sagt Dr. Elke Neujahr. „Gemeinsam mit nationalen und internationalen Behörden, Stammzellspenderregistern, Entnahmekliniken und Transplantationszentren sowie internationalen Kurierdiensten und Transportunternehmen haben wir Unglaubliches geschafft. Es ist uns gelungen, jede in Deutschland entnommene Stammzellspende sicher zu ihren Empfängern in der ganzen Welt zu bringen.“

Als internationale und weltweit führende Stammzellspenderdatei hat sich die DKMS dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben und versorgt täglich rund 20 Patientinnen und Patienten weltweit mit lebensrettenden Stammzelltransplantaten. „Die Coronakrise stellt uns täglich vor enorme Herausforderungen. Wir alle sind in der Verantwortung mitzuhelfen, dass die Verbreitung von Covid-19 eingedämmt wird. Jedes Menschenleben zählt.“, so Dr. Elke Neujahr. „Um diese globale Herausforderung zu meistern, sind Einschränkungen etwa von Reisen eine Selbstverständlichkeit. Doch für lebensbedrohliche Situationen sind Ausnahmen unbedingt erforderlich.“

Oberstes Ziel der DKMS ist daher vor allem der gesicherte Transport lebensrettender Stammzelltransplantate an Transplantationskliniken weltweit – auch über geschlossene Grenzen hinweg. Die Situation ist schwierig und erfordert immer wieder neue individuelle Lösungswege. Denn nicht nur Flüge werden gestrichen, auch Kuriere sind nur noch bedingt einsatzfähig – etwa, weil sie in Quarantäne müssen, wenn sie aus einem Hochrisikogebiet zurückkehren. In der DKMS haben sich nach einem internen Aufruf bereits über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeldet, die Kurierdienste übernehmen möchten.

Dr. Elke Neujahr: „Mir ist es ein Anliegen, im Namen unserer Patienten zu sprechen: Auch jetzt sind täglich Menschen auf eine Stammzellspende angewiesen, um zu überleben. Für Stammzelltransporte darf es keine Grenzen geben. Wir dürfen keinen Patienten, der aktuell einen Stammzellspender sucht oder auf ein lebensrettendes Stammzelltransplantat wartet, im Stich lassen.“

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