Thüringens Bildungsminister verleiht DKMS Schulsiegel
Helmut Holter zeichnet sechs Thüringer Schulen für ihr Engagement gegen Blutkrebs aus
Thüringens Minister für Bildung, Jugend und Sport, Helmut Holter, hat sechs Schulen das DKMS Schulsiegel für ihr besonderes Engagement verliehen. Die sechs Bildungsstätten haben sich in den vergangenen Jahren mehrmals mit Aktionen hervorgetan, bei denen sich junge Menschen als potenzielle Stammzellspender:innen registriert haben. Ein besonders wichtiger Einsatz, da allein in diesem Jahr altersbedingt rund 125.000 Registrierte aus der Datenbank der DKMS herausfallen. Es werden also dringend neue potenzielle Spender:innen gebraucht. Hier übernehmen Schüler:innen mit ihrer Registrierung den Staffelstab der älteren Generationen und schaffen so Hoffnung für an Blutkrebs erkrankte Menschen. Daher freut sich die DKMS, dass jedes Jahr zahlreiche Schulen in ganz Deutschland mit eigenen Registrierungsaktionen starken Einsatz zeigen, um Blutkrebs gemeinsam die Stirn zu bieten.
Neben der gastgebenden Staatlichen Berufsbildenden Schule (BBS) für Gesundheit und Soziales in Jena zeichnete Minister Helmut Holter fünf weitere Schulen für ihr außergewöhnliches Engagement gegen Blutkrebs aus: das Geschwister-Scholl-Gymnasium Sondershausen, das Staatliche Berufsschulzentrum Nordhausen, die BBS Wirtschaft und Verwaltung in Weimar, das Kyffhäuser-Gymnasium Bad Frankenhausen und die Andreas-Gordon-Schule Erfurt. Dazu erklärt Minister Helmut Holter: „Es ist mir ein besonderes Anliegen, das DKMS Schulprojekt in Thüringen als Schirmherr zu unterstützen, denn hier kommt es auf Solidarität und Gemeinschaft an. Die DKMS trägt zur gesundheitlichen Aufklärung unserer Schülerinnen und Schüler bei. Für eine mündige Entscheidung zur Typisierung ist die Arbeit der DKMS unerlässlich. Die heute ausgezeichneten Schulen haben sich in herausragender Weise im Kampf gegen den Blutkrebs engagiert. Mein Dank gilt allen, die sich bei diesem wichtigen Thema verdient machen.“
Der Schulsiegelverleihung wohnten neben dem Minister auch Konstanze Burkard, Direktorin Spenderneugewinnung und Unternehmenskommunikation bei der DKMS, und der 20-jährige Niklas Pfennig bei. In Dresden hat er Anfang 2022 Stammzellen gespendet und denkt gerne an diesen Tag zurück: „Es war wie ein Wimpernschlag, dann war die Spende schon rum. Die DKMS und die Mitarbeiter:innen in der Entnahmeklinik waren alle so süß und bemüht. Ich habe mich vor und nach der Spende sehr umsorgt gefühlt“, so Niklas. Seit September 2022 unterstützt der Student aus Weimar die DKMS als Volunteer, hat bereits neun Registrierungsaktionen durchgeführt bei denen knapp 500 Menschen registriert wurden. Von ihren Erfahrungen berichtet hat auch Schülerin Liesa-Marie Lohre, die vor einem Jahr am Hodgkin-Lymphom erkrankt war, der es aber heute dank einer Stammzellspende wieder besser geht. Die letzte Schulregistrierung am Kyffhäuser-Gymnasium Bad Frankenhausen konnte sie sogar selbst tatkräftig unterstützen.
Menschen wie Niklas und Liesa-Marie zeigen mit ihrem Engagement für die DKMS, dass die jüngeren Generationen fest entschlossen sind, sich einzubringen und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Ihr Verhalten ist beispielhaft für die Unterstützung der DKMS durch Schulen, Lehrende und Schüler:innen im DKMS Schulprojekt.
Mit den Registrierungsaktionen in Bildungseinrichtungen will es einen echten Mehrwert für Lernende und Lehrende schaffen. Dazu bietet die DKMS maßgeschneiderte Unterrichtsmaterialien und Veranstaltungsangebote mit Vorträgen von DKMS Referent:innen, die sich online und offline ideal in den Schulalltag integrieren lassen. Die kostenlosen Unterrichtspakete können in den Naturwissenschaften, den Sozialwissenschaften, im Religions-, Ethik- oder Deutschunterricht eingesetzt werden, sowohl digital als auch im Präsenzunterricht. „Die zeitgemäße und anschauliche Wissensvermittlung rund um die Themen Blutkrebs und Stammzellspende stehen im Mittelpunkt unseres Schulprojekts. Wir möchten die Schülerinnen und Schüler darin unterstützen, auf der Basis umfassender Informationen eine eigenverantwortliche Entscheidung zu treffen“, erklärt Konstanze Burkard von der DKMS. „Natürlich freuen wir uns darüber, dass viele von ihnen sich dann auch als potenzielle Stammzellspender:innen registrieren. Angesichts 125.000 registrierter Spenderinnen und Spender, die allein 2023 altersbedingt aus der Datenbank der DKMS ausscheiden, ist das Engagement der Schülerinnen und Schüler enorm wichtig. Nur so können wir auch in Zukunft möglichst vielen Menschen mit Blutkrebs mit einer Stammzellspende eine zweite Chance auf Leben schenken. Die Zahlen des Schulprojekts zeigen eindrücklich: Die jungen Menschen übernehmen gerne Verantwortung und setzen sich für andere ein, wenn sie verstehen, was sie damit tatsächlich bewirken können.“
Insgesamt haben sich darüber seit 2004 deutschlandweit über 500.000 Schüler:innen in die Datenbank der DKMS aufnehmen lassen. Daraus sind mehr als 6.000 Spender:innen hervorgegangen, die vielen an Blutkrebs erkrankten Menschen eine zweite Lebenschance ermöglicht haben. In Thüringen nehmen Schulen seit 2005 am DKMS Schulprojekt teil. Rund 7.000 Schüler:innen haben sich im Land bei Schulaktionen bei der DKMS als potenzielle Stammzellspender:innen registriert – 81 von ihnen haben bereits eine zweite Lebenschance für eine:n Blutkrebspatient:in ermöglicht und ihnen und ihrem Umfeld damit Hoffnung gegeben. Doch in Thüringen lässt sich noch mehr erreichen. Rund 14 Prozent der Menschen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren im Land sind aktuell in der Datenbank der DKMS vertreten. „Die Schulen in Thüringen zeigen, wie wir gemeinsam noch mehr für Menschen mit Blutkrebs tun können. Jede Schulaktion und neue Registrierung erhöhen die Überlebenschancen von Patientinnen und Patienten auf der ganzen Welt“, sagt Burkard. „Wir danken allen Lehrkräften, Unterstützerinnen und Unterstützern von Herzen für ihr beispielhaftes Engagement. Gerne möchten wir alle Schülerinnen und Schüler ermutigen, das Thema Blutkrebs auch im Freundeskreis und in der Familie anzusprechen und dafür zu sensibilisieren, dass man mit einer Registrierung lebensbedrohlich erkrankten Menschen Hoffnung schenken kann.“
Die sechs ausgezeichneten Bildungseinrichtungen in Thüringen unterstützen die DKMS seit Jahren in ihrem Ziel, Blutkrebs zu besiegen. Sie alle haben in den vergangenen Jahren mindestens drei Registrierungsaktionen vor Ort mit den Lehrenden und Schüler:innen umgesetzt. Allein an den sechs Bildungseinrichtungen sind dabei mehr als 2.200 potenzielle Lebensretter:innen zusammengekommen, die an Blutkrebs erkrankten Menschen in Zukunft mit etwas Glück eine zweite Lebenschance ermöglichen können. Bereits 25 von ihnen haben einem Menschen, seiner Familie und seinen Freund:innen mit ihrer Spende Hoffnung auf Überleben gegeben. Und sicher ist: Die Anzahl an Lebensretter:innen aus diesen Aktionen wird in den nächsten Jahren weiterhin steigen. Deshalb freuen wir uns über jede weitere Schule und jede weitere Aktion in Thüringen, die sich für Blutkrebspatient:innen stark macht.
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