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8. April 2024, News in Spender & Patienten

Tag der Geschwister: Brüder sind zwei Sechser im Lotto

Hendrik (26) und Leander (21) aus Höxter haben Stammzellen gespendet

Hendrik und Leander Pieres sind ein ganz besonderes Geschwisterpaar: Die Brüder aus Höxter haben im Abstand von nur 22 Monaten Stammzellen gespendet – und so beide jeweils einem Menschen irgendwo auf der Welt eine zweite Lebenschance geschenkt. Bei einer durchschnittlichen Spendewahrscheinlichkeit von nur einem Prozent unter allen registrierten Spender:innen gleicht das einem doppelten „Sechser im Lotto“ – und das innerhalb einer Familie. Zum Tag der Geschwister am 10. April 2024 erzählen wir die Geschichte zweier ganz besonderer Brüder aus Höxter.

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    v.l. Hendrik und Leander - die Stammzellspenderbrüder

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    v.l. Fußball ist Hendriks und Leanders gemeinsame Leidenschaft

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    Leander auf dem Weg zur Stammzellentnahme

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    v.l. Leander und Hendrik beim St. Patricks Day in Irland

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    Bei einem irischen Bier stoßen sie auf ihre zwei „genetischen Zwillinge“ an

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Gerade einmal 19 Jahre war der jüngere der beiden Pieres-Brüder, Leander alt, als sich die DKMS Anfang des Jahres 2022 bei ihm meldete. Sie teilten ihm mit, dass er vielleicht das passende Match für einen Blutkrebspatienten sein könnte. Eine Blutabnahme, ein gründlicher medizinischer Check-up und nur wenige Wochen später reiste er bereits aus dem ostwestfälischen Höxter nach Köln zur Stammzellentnahme. Wie nur noch in zehn Prozent der Fälle üblich, wurden Leander die Stammzellen unter Vollnarkose aus dem Beckenkamm entnommen. „Das Ganze war super bequem für mich“, sagt der heute 21-Jährige. „Das Pflegepersonal und die Ärzte haben mich kompetent betreut. Ich musste nichts tun, nur meine Stammzellen zur Verfügung stellen. Und noch dazu hatte ich so einen netten Zimmernachbarn in der Klinik. Ein echtes Highlight in Pandemiezeiten!

Der junge Logistikstudent erinnert sich an eine Woche Rückenschmerzen nach der Spende. Doch auch das war für ihn nichts im Vergleich zu der Aussicht, vielleicht ein Leben gerettet zu haben. Die Stammzellen habe ein männlicher Franzose zwischen 20 und 29 Jahren erhalten, erfuhr Leander kurz nach seiner Spende. Aufgrund der Anonymitätsregeln in Frankreich wird er ihn allerdings nie kennenlernen dürfen. Was er heute weiß: Seine Stammzellen zeigen Wirkung und dem Empfänger geht es besser.

Nur etwa eineinhalb Jahre später, im Mai 2023, gab es dann den nächsten Treffer bei Familie Pieres: Leanders großer Bruder Hendrik war es diesmal, der von der DKMS die Nachricht bekam, dass er in der näheren Auswahl für eine Stammzellspende sei. Wie vorher bei seinem kleinen Bruder, wurde auch er aufgefordert, eine Blutprobe abzugeben. Doch zunächst kam es nicht zur Spende. Erst wenig später, als die DKMS Hendrik erneut kontaktierte war klar: Er darf spenden! Und er wollte spenden. „Durch die Spritzen zur Vorbereitung auf die Spende hatte ich einige Tage lang leichte Erkältungssymptome“, erzählt Hendrik. „Aber das ist nichts im Vergleich zu der Wirkung, die man entfacht, eine zweite Lebenschance zu schenken.“

Um ja kein Risiko einzugehen, das die Spende gefährden könnte, verbrachte Hendrik das Wochenende vor der Spende zu Hause. „Ich wollte vermeiden, dass ich mir einen Infekt zuziehe.“ Als er dann am Vorabend vor seiner ambulanten Spende in Köln ankam, habe er bereits eine große Erleichterung verspürt. „Dieser Teil meines Einsatzes war schon einmal erledigt“, freut sich der junge Projektmanager. Und auch die Stammzellentnahme selbst lief erfolgreich. Zum Jahresende 2023 spendete Hendrik seine Stammzellen für einen erwachsenen Mann über 30 aus den USA.

Rund um ihre Spenden habe sich Mama Pieres schon einige Sorgen gemacht, erzählen Leander und Hendrik. Aber das zur Verfügung gestellte Infomaterial habe sie dann doch schnell beruhigt. „Und natürlich war sie auch sehr stolz“, sagt Leander. Zu Recht, wie der Blick auf die Spendewahrscheinlichkeit zeigt: Sie liegt bei durchschnittlich einem Prozent über den gesamten Registrierungszeitraum. Dass eine Familie gleich zwei Treffer hervorbringt ist noch unwahrscheinlicher, kommt also einem doppelten Sechser im Lotto gleich.

Und die zwei Brüder teilen nicht nur den Status als Lebensretter. Auch in ihrer Freizeit gibt es Überschneidungen: Beide interessieren sich für Fußball und Darts. Leander liebt es, weltweit unterschiedliche Kulturen kennenzulernen, Hendrik begeistert sich insbesondere für Irland. Und so bot sich der St. Patricks Day im März als idealer Anlass für die Geschwister, um erstmals gemeinsam zu verreisen und bei einem irischen Bier auf ihre zwei „genetischen Zwillinge“ anzustoßen.

Weitere Geschwister, die es Leander und Hendrik gleichtun könnten, gibt es in der Familie Pieres nicht. Aber jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren kann sich wie Leander und Hendrik als Stammzellspender:in registrieren, die eigenen Geschwister überzeugen und vielleicht auch bald zweite Lebenschancen geben. Einfach unter dkms.de ein Registrierungsset anfordern, den Wangenabstrich zu Hause erledigen und alles an die DKMS zurücksenden. Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein.

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