Ehrenamtliche Helden – Ein Einblick in die Welt der DKMS Volunteers
„Jede neue Registrierung ist ein potenzieller Lebensretter“
„Auch ein Arzt ist machtlos ohne die Spende“, sagt Medizinstudent und Stammzellspender Peer Fey. Deshalb setzt er sich in seiner Freizeit ehrenamtlich im DKMS Volunteerprogramm dafür ein, dass sich noch mehr Menschen als mögliche Lebensretter:innen registrieren lassen. Zum jährlichen Ehrenamtstag am 5. Dezember rücken wir als DKMS das ehrenamtliche Engagement von Menschen für die Themen Blutkrebs und Stammzellspende in den Fokus und erzählen beispielhaft als Dank an alle die Geschichte von Peer. Das DKMS Redaktionsteam hat ihn sowie drei weitere großartige Volunteers bei einer Registrierungsaktion im Zuge der „Kölner Heldentage“ getroffen.
Peer Fey ist 24, studiert Medizin, hat vor fünf Jahren Stammzellen gespendet und setzt sich als Volunteer ehrenamtlich für die DKMS ein. Durch seine Entscheidung, sich als Stammzellspender zu registrieren, hat er damals einer an Blutkrebs erkrankten Person eine zweite Chance auf Leben gegeben. Und durch seinen ehrenamtlichen Einsatz als DKMS Volunteer hat er seitdem auch noch viele weitere Registrierungen ermöglicht.
Peers Geschichte beginnt kurz nach seinem Abitur 2019, als er sich bei der DKMS registrieren lässt. Ein Bekannter ist damals an einer Form von Blutkrebs erkrankt und Peer wird dadurch zum ersten Mal auf die Möglichkeit aufmerksam, sich als Stammzellspender zu registrieren. Und tatsächlich: Schon kurz nach der Registrierung bekommt er Post. Für seinen Bekannten ist er zwar nicht das Match, aber für jemand anderen. „Ich konnte es erstmal gar nicht glauben, weil nur zwei bis drei Monate dazwischenlagen“, erinnert er sich. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, weil ja nur ein Prozent aller Registrierten wirklich spenden können. Deshalb habe ich mich riesig gefreut, dass ausgerechnet ich die Möglichkeit bekomme, jemandem potentiell zu helfen.“
Die professionelle und einfühlsame Betreuung während des Spendenprozesses in der Berliner Charité hinterlässt bei ihm einen nachhaltigen Eindruck. Die Voruntersuchungen laufen problemlos. Alles passt, er darf spenden. Wie er danach erfährt: Seine Spende geht an jemanden aus Großbritannien in mittlerem Alter. „Man hat sich irgendwie alles vorgestellt“, sagt Peer später. „Man bekommt ja nicht viele Informationen mitgeteilt. Ich hoffe, die Spende hat der Person auch geholfen. Vielleicht geht’s ihr jetzt besser oder vielleicht bedeutet die Transplantation sogar ihre Heilung.“
Erst Stammzellen gespendet, dann als Volunteer beworben
Die Spende ist prägend für Peer. Sie lässt in ihm den Wunsch wachsen, noch mehr zu tun. Anderen Menschen zu helfen. Als er 2020 sein Medizinstudium beginnt, wird ihm durch die Begegnungen mit vielen weiteren Patient:innen die immense Bedeutung der Stammzellspende noch bewusster. „Als Arzt behandle ich später selbst Patienten. Aber wenn keine Spender da sind, geht das nicht. Auch ein Arzt ist machtlos ohne die Spender“, reflektiert Peer. Sein Entschluss steht also fest: Er will auch jetzt schon helfen, mehr Menschen als mögliche Spender:innen zu registrieren. Also bewirbt er sich bei der DKMS als Volunteer. Als ehrenamtlicher Helfer für Registrierungsaktionen – die meisten in Berufsschulen, Gymnasien oder in Universitäten.
Seit der Gründung des Volunteerprogramms im Jahr 2018 haben bislang 430 Freiwillige mitgemacht und dabei mehr als 200.000 Menschen zur Registrierung motiviert. 780 davon haben sogar schon gespendet und so zweite Lebenschancen ermöglicht – 32 allein im Jahr 2023.
Im Einsatz bei den „Kölner Heldentagen – einer Kooperation von DKMS und Kölner Studierendenwerk“
Peer, der seit einem intensiven Vorbereitungsworkshop im April 2023 Teil dieses Programms ist, spürt die Bedeutung seiner Tätigkeit bei jedem Termin – wie etwa am 4. Dezember bei den Kölner Helden Tagen. Seit 2018 kooperieren die DKMS und das Kölner Studierendenwerk (KSTW), um so viele junge Menschen wie möglich auf die Themen Blutkrebs und Stammzellspende aufmerksam zu machen. Eine Idee, die Peer und seine drei Volunteer Kolleg:innen Theresa Griese (24, aus Bayern) sowie die beiden Aachener Julian Eybl (23) und Sebastian Quaisser (24) begeistert. Gemeinsam betreuen sie an dem Tag eine Registrierungsaktion an der Kölner Sporthochschule (SpoHo) und sorgen dafür, dass die Studierenden informiert und bei der Registrierung unterstützt werden. „Jede neue Registrierung ist ein potenzieller Lebensretter“, sagt Peer stolz.
Das DKMS Volunteerprogramm – mitmachen und dabei helfen, Leben zu retten
Das Engagement der freiwilligen Helfer:innen ist außerordentlich und vor allem enorm wertvoll. Die Volunteers sind ein unverzichtbarer Teil der großen DKMS Familie. Natürlich erhalten sie eine wertvolle Erfahrung, die sogar bei der Jobsuche hilfreich sein kann. Aber vor allem bieten Volunteers eine lebenswichtige Unterstützung bei der Suche nach noch mehr möglichen Lebensretterinnen und Lebensrettern.
Neben Peer sind aktuell noch etwa 140 weitere Volunteers aktiv. Darunter sind 64 tatsächliche Stammzellspender:innen und sechs geheilte Patient:innen. Der Einsatz als Volunteer ist auf ein Jahr begrenzt, mit der Möglichkeit, um ein weiteres Jahr zu verlängern. Für Peer steht schon nach einem halben Jahr fest: „Ich hoffe, es kommt noch einiges. Auf die nächsten anderthalb Jahre habe ich auf jeden Fall noch Bock.“
Peers Geschichte zeigt, wie kleine persönliche Entscheidungen auch große gesellschaftlichen Auswirkungen haben können. Sein Beispiel ist ein Aufruf an uns alle, über die eigenen Grenzen hinauszuschauen und dort zu helfen, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird.
Wer sich bei der DKMS als Volunteer engagieren möchte, kann sich per E-Mail an volunteers@dkms.de wenden. Ein formloses Motivationsschreiben mit Foto reicht aus, um möglicherweise Teil dieser lebensrettenden Mission zu werden.
Sie haben Interesse an der Berichterstattung über eine oder einen engagierten Volunteer? Dann melden Sie sich sehr gerne unter presse@dkms.de.
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