„Wenn man helfen kann, sollte man helfen“ › DKMS Media Center Skip to content

3. Februar 2023, News in Spender & Patienten

„Wenn man helfen kann, sollte man helfen“

Eva trifft ihren Lebensretter André

Sie sehen sich zum ersten Mal und doch sind sie so eng verbunden. Evas und Andrés erste Begegnung ist eine ganz besondere. Denn Stammzellspender André ist der Grund, warum Eva heute am Leben ist. Die Geschichte der beiden ist das beste Beispiel dafür, wie man einem fremden Menschen ein zweites Leben schenken kann.

  • DKMS Video

    DKMS Video

    Eva trifft ihren Lebensretter André

    54 sek | Download

  • André und Eva haben sich viel zu erzählen

    DKMS Pressefoto

    André und Eva haben sich viel zu erzählen

    Sie sehen sich zum ersten Mal und doch sind sie so eng verbunden. Evas und [...]

    JPG, 3,4 MB

  • André und Eva

    DKMS Pressefoto

    André und Eva

    Sie sehen sich zum ersten Mal und doch sind sie so eng verbunden. Evas und [...]

    JPG, 5,9 MB

  • André und Eva

    DKMS Pressefoto

    André und Eva

    Stammzellspender André ist der Grund, warum Eva heute am Leben ist. Die [...]

    JPG, 6,9 MB

  • Stammzellspender André Große

    DKMS Pressefoto

    Stammzellspender André Große

    André Große bei der Stammzellspende im Mai 2019

    JPG, 4,5 MB

Eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, gepaart mit der der Diagnose MDS, reißt die Diplompädagogin Eva (44) aus Niederkrüchten und ihre vierköpfige Familie im Februar 2017 aus dem unbeschwerten Alltag. Bei MDS, dem myelodysplastischen Syndrom, handelt es sich um eine chronische Erkrankung des blutbildenden Systems. Evas Zwillinge sind zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre alt. Mit Transfusionen und Chemotabletten versucht das Ärzteteam, die Krankheit in den Griff zu bekommen. Leider vergeblich: Die MDS lässt sich nicht kontrollieren, zudem entwickelt sich noch eine akute myeloische Leukämie (AML), eine aggressiven Form von Blutkrebs. Über einen langen Zeitraum geht es Eva sehr schlecht.

Mit Hochdruck wird nach einem passenden Stammzellspender gesucht. Zum Glück gibt es André (45) aus Waldthurn in Bayern, der sich bereits 2015 registrieren ließ. Seine Gewebemerkmale sind mit denen von Eva nahezu identisch. Vier Jahre später, im Mai 2019, schenkt er Eva mit seiner ambulanten Stammzellspende ein neues Leben.

Emotionales Treffen in Berlin

Für die neue DKMS Kampagne „Einfach richtig. Richtig einfach.“, haben wir Eva und André in Berlin zusammengebracht und geben in einem emotionalen, kurzen Film einen Einblick darüber, was es bedeutet, einem erkrankten Menschen mit einer Stammzellspende das Leben zu retten.

Für beide ist der Drehtag in Berlin ein aufregendes und unvergessliches Erlebnis. „Ohne André würde ich hier nicht mehr sitzen“, sagt Eva. Ihr ist es ein großes Bedürfnis, sich bei ihrem Lebensretter für die Spende persönlich bedanken zu können. Für André war die Spende selbstverständlich, obwohl er zum Zeitpunkt der Spende gar nicht wusste, für wen diese sein würde.

Sein Aufruf: „Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur sagen: Lasst euch registrieren! Es ist super einfach, es tut nicht weh, und wenn man helfen kann, sollte man helfen. Jeder Mensch trägt die Medizin für Blutkrebspatientinnen und -patienten in sich.“

Ein langer Weg für Eva

Bis heute hat Eva mit den Folgen ihrer vielen Therapien und Medikamente zu kämpfen. Die Krankheit war und ist auch mental für sie ein steiniger Weg. Oftmals hat Eva starke Schmerzen, leidet unter Übelkeit, Erbrechen, bekommt Infektionen. Zudem ist bei ihr die GvHD, die Graft-versus-Host-Disease, stark ausgeprägt.

Dabei handelt es sich um eine tückische Nebenwirkung der Stammzelltransplantation. Die so genannte Empfänger-gegen-Wirt-Krankheit ist eine Immunreaktion. Jedes Transplantat beinhaltet neben den eigentlichen Stammzellen auch Immunzellen der Spenderin oder des Spenders. Während sich die gespendeten Stammzellen im Knochenmark der Empfängerin oder des Empfängers ansiedeln und die neue Blutbildung aufbauen, wandern die Immunzellen nach der Transplantation durch den Körper. Im Idealfall vernichten sie dabei Krebszellen und verhindern, dass die Krebserkrankung zurückkehrt.

Greifen die Immunzellen der Spenderin oder des Spenders aber die gesunden Zellen der Patientin oder des Patienten an, weil sie diese als fremd erkennen, kommt es zur Graft-versus-Host-Disease. Deshalb ist es so wichtig, dass Patient:in und Spender:in genetisch zueinander passen, dass also ihre HLA-Merkmale (Gewebemerkmale) möglichst optimal übereinstimmen: Je passender das „Match“, desto wahrscheinlicher erkennen die transplantierten Immunzellen die Zellen der Empfängerin oder des Empfängers als körpereigenes „Material“ an.

„Es gibt gute und schlechte Tage“, sagt Eva. Den Blutkrebs hat sie überwunden. Die Begleit- und Folgeerkrankungen leider noch nicht. Ihre Familie gibt ihr die nötige Kraft, um alle Herausforderungen bestehen zu können. Mit Spender André hat sie ein neues Familienmitglied gewonnen. Nicht nur in ihren Gewebemerkmalen sind sich die beiden sehr ähnlich. Weitere Gemeinsamkeiten haben sie bereits festgestellt: Sie essen beide gerne Spaghetti Bolognese und mögen die Musik von Celine Dion. In Zukunft freuen sie sich darauf, sich wiederzusehen, weiter kennenzulernen und auch die jeweils anderen Familienmitglieder zu treffen. Vor allem freuen sich Evas heute siebenjährige Zwillingsmädchen auf André.

Geschichten wie die von Eva zeigen, wie man mit einer Stammzellspende betroffenen Menschen und ihren Familien Mut machen kann und ihnen neue Hoffnung schenkt. Der Weltkrebstag ist ein guter Anlass, diese Geschichten zu erzählen.

Das könnte Sie auch interessieren

0