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2. August 2017, News in Partner & Netzwerk

Backstage-Interview mit Wackengründer

Thomas Jensen im Gespräch mit der DKMS

Der Gründer und Organisator des weltweit größten Heavy Metal Festivals – dem Wacken Open Air (W:O:A) – berichtet im Gespräch mit dem DKMS-Redaktionsteam über das langjährige und nachhaltige Engagement für die internationale Organisation im Kampf gegen Blutkrebs. Für den 51-Jährigen, der sich 2014 im Rahmen der ersten DKMS-Registrierungsaktion auf dem Festivalgelände in die DKMS hatte aufnehmen lassen, eine Herzensangelegenheit.

  • Wackengründer Thomas Jensen

    DKMS Pressefoto

    Wackengründer Thomas Jensen

    Der Wackengründer Thomas Jensen setzt sich für die DKMS ein.

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  • DKMS und Wacken Foundation 2016

    DKMS Pressefoto

    DKMS und Wacken Foundation 2016

    Bisher konnten durch die Zusammenarbeit 21 Lebenschancen für Blutkrebspatienten [...]

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Herr Jensen, was macht die Wacken-Fans so besonders?

Das Besondere ist, dass wir uns als eine Metal-Familie verstehen, die über all die Jahre immer größer geworden ist. Vom Opa bis zum Kind sind alle dabei, das Festival ist für uns jedes Mal wie ein Familientreffen. Viele, die eigentlich weit auseinander wohnen, sind beispielsweise über Social Media verbunden und tauschen sich das ganze Jahr über aus, wieder andere treffen sich einmal im Jahr nur dort. Viele reisen aus Ländern weltweit an, es ist daher sehr international. Was uns alle auszeichnet ist der große Zusammenhalt.

Seit wann unterstützt das W:O:A die Arbeit der DKMS und was war der Anlass?

Wir rufen seit 2014 für die DKMS auf. Auslöser war damals die Erkrankung von Melissa, der Tochter unseres Produktionsleiters, die auf eine Stammzellspende angewiesen war. Für sie konnte später im weltweiten Suchlauf ein passender Spender gefunden werden und es geht ihr heute glücklicherweise gut. Das hat uns damals natürlich alle aufgerüttelt, es war sofort klar, dass wir etwas tun wollen, um ihr und anderen zu helfen. So haben wir nicht lange gefackelt und mit der DKMS und dem Blutspendedienst des Klinikums Itzehoe noch im selben Jahr die erste Registrierungsaktion auf die Beine gestellt. Seither gibt es jährlich eine – die Resonanz darauf ist in der Metal-Familie erfreulich hoch.

Haben Sie sich 2014 bei der Auftaktaktion auch registrieren lassen?

Ja, klar! Das war für mich selbstverständlich. Zum einen wegen der direkten Betroffenheit durch Melissa, aber auch, weil man vielen Patienten weltweit möglicherweise helfen kann. Dazu kommt, die Registrierung ist echt einfach und geht schnell. Man muss sich das mal vor Augen führen: Es kann jeden treffen und dann wäre man doch froh, wenn es jemanden irgendwo auf der Welt gibt, der bereit wäre, einem zu helfen.

Der Appell von der DKMS, dem W:O:A und dem Blutspendedienst des Klinikums Itzehoe ist sehr erfolgreich. Seit der ersten Aktion haben sich rund 5000 Metal-Fans als Spender registriert, davon haben schon 21 tatsächlich Stammzellen gespendet und Patienten Lebenschancen ermöglicht. Wie ist es für Sie, dies zu hören und worauf führen Sie den uneigennützigen Einsatz zurück?

Als ich gehört habe, dass schon 21 von unseren 5000 Wacken-Registrierten Stammzellen gespendet haben, war ich echt stolz – auf das großartige Engagement der Fans und der Metal-Familie und natürlich auch auf das, was wir zusammen auf die Beine gestellt haben. Wirklich gefreut habe ich mich auch über die Nachricht, dass kürzlich ein Kollege aus dem Wacken-Team gespendet hat. Eine Erklärung ist für mich, dass das Festival seit je her von den Fans nicht als kommerzielles Angebot gesehen wird, sondern für diesen Zeitraum als ihr Zuhause. Daher ist es auch für sie logisch und selbstverständlich, wenn jemand Hilfe benötigt, diese auch zu geben und sich beispielsweise bei der DKMS registrieren zu lassen.

Das W:O:A setzt sich allgemein sehr für den gemeinnützigen Zweck ein. Beispielsweise rufen Sie neben der Registrierung in die DKMS regelmäßig die Fans zur Blutspende auf. Warum ist Ihnen das so wichtig?

Für uns ist es wichtig, uns da stark zu machen, wo wir können. Und die Blutspende ist ein absolut wichtiges Thema, für dass das Verständnis bei den Menschen geschürt werden muss. Da machen nach wie vor aus meiner Sicht viel zu wenig mit. Daher rufen wir schon seit Jahren regelmäßig – auch über das Festival hinaus – gemeinsam mit dem Klinikum Itzehoe zum Blutspenden auf. Wir haben auch einen W:O:A-Blutspendepass ins Leben gerufen, der wie eine Art Bonusheft funktioniert. Den kann man sich nach jeder Spende abstempeln lassen und bekommt dann nach der sechsten Spende das W:O:A Bloodsponsor T-Shirt – viele tragen das mit Stolz und wie eine Auszeichnung.

Wacken und die DKMS, das passt zusammen. Warum rockt die DKMS?

Die DKMS rockt, weil sie schwerkranken Menschen, die ums Überleben kämpfen, eine zweite Chance gibt. Eine zweite Chance, die wirklich jeder verdient hat. Wir von Wacken sind große Verfechter von zweiten Chancen, wir haben diese auch schon mehrfach bekommen. Und es ist aus meiner Sicht immer wichtig, dass man alles gegeben und gekämpft hat – und das Schöne bei der DKMS ist ja, dass man aktiv was bewirken kann.

Und wie lautet Ihr Appell an die Fans für 2017?

Liebe Leute, einfach am DKMS-Stand vorbeikommen, sich registrieren lassen und vielleicht schon bald ein Leben retten! Ich zähle auf euch. Und wir als Festivalorganisatoren haben noch viel vor, um das Thema weiter bekannt zumachen. Unsere gemeinsame Aktion soll Tradition werden!

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