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31. Juli 2023, News in Spender & Patienten

Erst Lebenschance gegeben, dann auf Wacken gerockt!

„Es war mir sofort klar, dass ich helfen werde!“

Mit einer Knochenmarkspende gab Moritz Nußbauer aus Meitingen einem an Blutkrebs erkrankten Patienten eine neue Chance auf Leben. Für den 39-Jährigen war dies eine echte Herzensangelegenheit, und er macht auch über die eigentliche Spende hinaus auf die Arbeit der DKMS aufmerksam. Wir haben mit dem Technischen Redakteur während seines Urlaubs an der belgischen Nordseeküste gesprochen. Themen waren unter anderem sein Besuch auf dem weltweit größten Metalfestival Wacken Open Air und das erste Treffen mit „seinem“ Patienten und dessen Familie.

  • Moritz Nußbauer

    DKMS Pressefoto

    Moritz Nußbauer

    Vor dem Orteingang von Wacken

    JPG, 2,6 MB

  • Rock'n Roll

    DKMS Pressefoto

    Rock'n Roll

    Moritz Nußbauer beim Wacken Open Air

    JPG, 315,3 KB

Im Oktober 2017 ließ sich Moritz Nußbauer als potenzieller Spender in die DKMS Datei aufnehmen. „Eigentlich wollte ich zu einer Registrierungsaktion gehen, die von der Feuerwehr angeboten wurde. Doch ich konnte leider nicht. Daher habe ich online über die Website der DKMS ein Registrierungsset angefordert. Das ging ganz schnell und einfach“, erinnert er sich.

Kurz darauf erhielt er die Nachricht, dass sein Einsatz als potenzieller Lebensretter mit einer Knochenmarkspende gefragt war. „Ich war natürlich überrascht – es war aber sofort klar, dass ich helfen würde.“ Es folgten Voruntersuchungen, ein umfassender medizinischer Check sowie die eigentliche Knochenmarkentnahme. In 90 Prozent der Fälle werden inzwischen die benötigten Stammzellen aus der Blutbahn entnommen. Abhängig von den Bedürfnissen des Patienten oder der Patientin kann es manchmal medizinisch notwendig sein, dass dem Spender oder der Spenderin unter Vollnarkose Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen wird, so wie bei Moritz.

Kurz nach der Spende erfuhr er, für wen seine Spende gedacht war. „Mir wurde gesagt, dass damit einem Jungen aus Deutschland geholfen wurde“, sagt er. „Das hat mich wirklich bewegt.“ Für Moritz war es eine Selbstverständlichkeit zu spenden. „Es geht einfach darum zu helfen – aber natürlich macht es was mit einem, wenn man weiß, für wen das Transplantat bestimmt ist“, berichtet er. „Der Eingriff war auszuhalten, und ich war eine Woche danach wieder fit.“ So fit, dass er zwei Wochen danach beim Wacken Open Air (W:O:A) dabei sein konnte.

Dort besuchte er auch den DKMS Registrierungsstand im Camp der Wacken Foundation – er kam dort zufällig vorbei. „Mir war bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht bewusst, dass sich das Wackenteam für die Arbeit der DKMS einsetzt – wirklich vorbildlich. Ich war begeistert, eine super Sache. Die Metalszene ist insgesamt sehr solidarisch und hilfsbereit.“

Riesengroße Solidarität in der Metalfamilie für die DKMS

Seit 2014 leistet das Team des Wacken Open Air – allen voran die beiden Gründer Holger Hübner und Thomas Jensen – mit Registrierungsaufrufen an die Fans einen großen Beitrag dazu, die DKMS Datei zu vergrößern und so die Chancen für Patient:innen auf einen „Treffer“ im weltweiten Suchlauf zu verbessern. Ursprünglicher Auslöser für das beeindruckende Engagement des W:O:A-Teams war im Jahr 2014 die Erkrankung von Melissa, der Tochter des 2018 verstorbenen Wacken-Produktionsleiters Thomas Hess. Seither haben sich mehr als 11.000 Wackenfans bei der DKMS in Deutschland registriert – entweder während des Festivals am traditionellen Aktionsstand oder online unter www.dkms.de/wacken.

Die Registrierung am Aktionsstand im Camp der Wacken Foundation geht einfach und schnell: Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen, einer genauen Anleitung sowie einer Einverständniserklärung kann jeder nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen.

Für Moritz Nußbauer ging mit dem Besuch auf dem „heiligen Acker“ von Wacken ein Traum in Erfüllung. „Es war mein erstes Wacken, und ich habe damals 35 Bands gesehen – was für ein Erlebnis.“ Und er plant, bald wieder dabei zu sein. Da er inzwischen ein zweites Mal Leben schenken konnte und Vater einer Tochter geworden ist, hat er eine kleine „Wackenpause“ eingelegt. „2025 möchte ich wieder dabei sein, das habe ich fest vor und freue mich schon“, sagt er.

Vor einem Jahr erlebte er dann einen weiteren ganz besonderen Moment. Er traf zum ersten Mal „seinen“ Patienten und dessen Familie persönlich. Nach Ablauf der Anonymitätsfrist hatten sie Kontaktdaten ausgetauscht. „Wir haben erstmal per Videocall gesprochen und uns alle näher kennengelernt. Coronabedingt haben wir dann mit dem Treffen noch ein bisschen warten müssen.“ Aber im August 2022 war es dann so weit „Sie kamen bei uns zu Hause vorbei. Das hat mir viel bedeutet, und es war sehr emotional. Er ist mittlerweile ein Teenager; es geht ihm gut, und wir konnten gemeinsam eine schöne Zeit verbringen. Einige Zeit danach haben wir dann den Gegenbesuch gestartet, und ich freue mich schon auf weitere Treffen.“

Moritz Nußbauer ist es ein großes Anliegen, auch weiterhin die DKMS zu unterstützen und zur Registrierung aufzurufen. Sein Appell lautet: „Macht alle mit – es ist so einfach zu helfen und kann so viel bewirken. Also liebe Metalfans – besucht den Stand der DKMS oder registriert euch so wie ich einfach online.“

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