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5. Dezember 2023, News in Spender & Patienten

Lebensretter Jan führte Ben zum Altar

In den USA durfte ein DKMS Spender der Trauzeuge seines Empfängers sein

Jan Rolfes (35) erhielt kürzlich eine kuriose Einladung zu einer Hochzeit: Der Wissenschaftler, gebürtige Engerser und jahrelange Wahlkölner sollte Trauzeuge eines Mannes werden, dem er noch nie begegnet war. Einige Jahre zuvor hatte Jans Stammzellspende das Leben des US-Amerikaners Ben Clark (37) gerettet. Und deshalb stand für Ben fest, dass sein genetischer Zwilling bei seiner Hochzeit der Ehrengast sein musste. So führte DKMS Spender Jan nun in Iowa einen Mann zum Traualtar, den er erst kurz zuvor kennengelernt hatte.

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    Ben (links) darf Dank Jans Stammzellspende weiterleben.

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    Die erste Umarmung.

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    Spender Jan (links) begleitete Bräutigam Ben (rechts) zum Altar.

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    Brautpaar Jayme und Ben.

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    Jan (links) und Ben (rechts).

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    Dank Jans Spende darf Ben sein Leben genießen.

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    Braut Jayme, Empfänger Ben, Spender Jan und seine Freundin Kathi.

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    Ein Zeichen der Dankbarkeit.

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Die erste Einladung zur Hochzeit seines Stammzellempfängers erhielt Jan, der derzeit als Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen arbeitet, von dessen zukünftiger Frau Jayme. „Sie fragte mich, ob ich als Überraschungsgast zur Trauung kommen wolle“, erzählt Jan. Er sagte zu – und sah sich in der Zwickmühle, als zwei Wochen später auch Ben fragte, ob er nicht kommen möge. „Da wurde mir klar, dass ich entweder einem von beiden etwas verschweigen – oder aber reinen Tisch machen muss.“ Jan entschied sich für die Wahrheit und reiste gemeinsam mit seiner Freundin Kathi aus Schweden an, wo der Mathematiker seit gut eineinhalb Jahren lebt.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden Männer lediglich einmal videotelefoniert. Vor dem Aufeinandertreffen waren beide daher etwas nervös. „Bei unserer ersten Begegnung waren wir wie zwei Welpen, die aneinander schnupperten und nicht wussten, wie sie mit der Situation umgehen sollten. Wir haben uns zuerst die Hand gegeben – und uns dann erst umarmt.“ Als zweites nahm Braut Jayme den Lebensretter ihres Zukünftigen in den Arm. „Als Bens Mutter an der Reihe war, wurde es richtig emotional“, erzählt Jan.

Anschließend war noch etwas Zeit, sich gegenseitig kennenzulernen: Ben und Jayme hatten extra für die Hochzeit ein Haus in Iowa gemietet, wo die große Familie der Brautleute untergebracht war – und Jan und seine Kathi.

Schließlich war der große Tag da. „Vor der Trauung sagte der Pfarrer, dass Jayme nicht Bens erstes ‚perfect match‘ gewesen sei, sondern ich“, sagt Jan. „Und dann kamen wir zusammen in die Kirche. Das war richtig, richtig schön.

Es habe sich ein bisschen unverdient angefühlt, der Stargast auf der Hochzeit zu sein, sagt Jan bescheiden. „Ich habe ja nicht viel gemacht. Und plötzlich befand ich mich unter 300 mir unbekannten Menschen in Iowa. Und jeder Einzelne hat sich bei mir bedankt. Das war verrückt.

Seine Stammzellen gespendet hatte Jan schon 2012 – in seiner damaligen Heimat Köln. Mit der U-Bahn fuhr der seinerzeit 24-Jährige von seiner Wohnung in Köln-Sülz zur Entnahmeklinik im Media Park. „Für mich waren es gerade einmal acht Spritzen zur Vorbereitung und ein wenig Knochenschmerzen. Während der Spende habe ich einen schönen Film geschaut – dann war die Sache für mich durch. Ben auf der anderen Seite hat jahrelang gegen diese Krankheit gekämpft. Ich habe da allenfalls ein bisschen was dazugegeben. Kleine Sache, große Wirkung.

Eine große Wirkung soll vielleicht eines Tages auch die Hochzeit von Ben und Jayme auf einen Blutkrebspatienten irgendwo auf der Welt haben. Denn selbstverständlich durfte bei dem großen Fest in Iowa eine Registrierungsmöglichkeit als Stammzellspender nicht fehlen. Und so ließen sich einige der Gäste noch vor Ort in die Datenbank der DKMS US aufnehmen, um mit etwas Glück eines Tages, genau wie Jan, einem Fremden eine zweite Lebenschance zu schenken.

Eine Kette mit einem gravierten Zitat auf der einen und einer persönlichen Widmung auf der anderen Seite wird Jan auch nach seiner Rückkehr stets an Ben erinnern. „Danke, dass Du mir mein Leben geschenkt hast“, steht dort auf Englisch geschrieben. „Ich bin Dir ewig dankbar.“ Und dann auf Deutsch: „Danke“.

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