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9. Juni 2020, News in Spender & Patienten

Onkel, Du musst kämpfen!

Mara und Feli haben vor einem Jahr ihren Papa verloren. Jetzt hat ihr Onkel Jerrid Blutkrebs

Mit nur 34 Jahren starb Sabrinas Mann an einem Hirntumor. Ihre Töchter verloren den geliebten Papa – im Alter von fünf und sieben Jahren. Jetzt, ein Jahr später, wollte die 35-Jährige eigentlich wieder nach vorne blicken. Doch ihre Welt wurde jüngst ein zweites Mal aus den Angeln gehoben: Bruder Jerrid (27) hat Blutkrebs, seine einzige Überlebenschance ist eine Stammzellspende.

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    Onkel, Du musst kämpfen, sagen Mara und Feli

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    Sabrina hofft, dass für ihren Bruder bald ein Spender gefunden wird

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    Jerrid studiert Medizintechnik, wollte im Herbst nach Kiel ziehen

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  • Abschied von Jerrid

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    Abschied von Jerrid

    Jerrid war ein lebensfroher Mensch

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Das kann nicht wahr sein“, sei ihr erster Gedanke gewesen, als sie von der Diagnose des Bruders erfuhr, erzählt Sabrina beim Telefonat mit der DKMS. Wieder ein Schicksalsschlag für die ganze Familie, wieder ein Leben zwischen Hoffen und Bangen, wieder ständige Angst um einen geliebten Menschen – auch für die Töchter Mara (8) und Feli (6), die doch gerade erst ihren Vater verloren haben. Doch der Schock weicht schnell einem unbändigen Willen, nun alles für den Bruder und die Suche nach seinem genetischen Zwilling zu tun. Bereits am Tag nach der Diagnose kontaktiert Sabrina die DKMS, um eine virtuelle Registrierungsaktion für ihren Bruder auf die Beine zu stellen. „Ich möchte nicht noch einmal nur zusehen müssen“, erklärt die Schulsekretärin aus Obersulm im Landkreis Heilbronn. Der Link für die Aktion (https://www.dkms.de/de/jerrid-will-leben) wird genau an dem Tag freigeschaltet, als Jerrid sich aufgrund der Nebenwirkungen der Chemotherapie besonders schlecht fühlt. „Sabrina, das baut mich so auf!“ sagt er ihr am Telefon.

Mein Bruder ist ein Kämpfer“, erzählt die Schwester. „Er ist überall beliebt. Er macht Musik, ist Rettungssanitäter, hilft seit Jahren bei der Durchführung von Kinderfreizeiten.“ Für seine kleinen Nichten ist er nach dem Tod des Vaters zu einer Art Ersatz-Papa geworden. Er hat der jüngeren Nichte das Radfahren beigebracht, ist immer für seine Schwester und ihre Kinder da, muntert sie durch seine lebensfrohe Art auf. „Als er krank wurde, haben mich die Mädchen als erstes gefragt, ob er nun keinen Blödsinn mehr mit ihnen machen würde. Jetzt sagen sie immer zu ihm: Onkel, Du musst kämpfen!

Als Mama Sabrina mit der DKMS telefoniert, ist sie gerade mit ihren Töchtern an der Ostsee. Die Reise hat ihr eine fremde Dame aus der Heimat geschenkt, die von ihrem Schicksal erfahren hatte und eine Wohnung an der Ostsee besitzt. Eigentlich wollten sie zu sechst reisen, mit Sabrinas Eltern und Onkel Jerrid. Doch die Krebs-Diagnose Mitte Mai zerstörte diesen Plan. „Fahrt auf jeden Fall auch ohne mich. Ich möchte, dass Ihr lacht“, habe er zu ihr gesagt, erzählt Sabrina. „Tatsächlich habe ich meine Kinder schon lange nicht mehr so glücklich gesehen wie in den vergangenen Tagen.

Ein gutes Jahr ist es her, dass Sabrinas Ehemann verstorben ist. Der Hirntumor, der schon zum Zeitpunkt der Diagnose im Juli 2018 nicht heilbar war, machte sich zunächst durch Sprachaussetzer bemerkbar. „Dann konnte er den rechten Arm nicht mehr bewegen.“ Ein Check-up im Krankenhaus brachte die traurige Gewissheit, die Welt der Familie brach zusammen. Mit Mitte dreißig wurde der Familienvater zum Pflegefall, im April 2019 hatte sein Leiden ein Ende. „Es war ein Horrortrip“, sagt seine Witwe, „auch für die Kinder. Sie sind innerhalb kürzester Zeit erwachsen geworden.

Wir möchten dieses Schicksal nicht noch einmal erleben“, wendet sich Sabrina daher an die Öffentlichkeit. „Mein Bruder ist der beste Bruder der Welt und für meine Kinder, die gerade ihren Vater verloren haben, ihr Ein und Alles! Deshalb bitte ich euch: Lasst Euch registrieren. Damit schenkt Ihr Jerrid und uns das Wertvollste, was es gibt – die Hoffnung auf ein zweites Leben.

Jerrid selbst geht es aktuell nicht gut. „Die Chemo schlägt zwar gut an, aber sein ganzer Mund ist entzündet und er hat stark abgenommen“, berichtet seine Schwester. Eigentlich wäre er im Oktober von Villingen-Schwenningen, wo er Medizintechnik studiert, nach Kiel gezogen. Dort hatte er eine Festanstellung in Aussicht. „Dass das jetzt nicht mehr geht, hat ihn sehr getroffen.“ Ein passender Stammzellspender könnte dieses Ziel für Jerrid wieder in greifbarere Nähe rücken. Er selbst hat seiner Krankheit den Kampf angesagt: „Ich weiß, dass ich es schaffe!

Alles Weitere rund um die Registrierungsaktion für Jerrid finden Sie auch unter mediacenter.dkms.de/patientenaktion/rettet-meinen-bruder-jerrid/

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