Hoffnung schenken und Kraft geben – jetzt erst recht
Auf unsere Spender ist Verlass!
Weltweit hoffen Blutkrebspatienten darauf, dass ihre Spender gegenwärtig zur Stammzellentnahme bereit sind. Dass sie nicht krank werden, und dass die überlebenswichtige Spende trotz überwiegend geschlossener Grenzen ankommt. Die DKMS gibt dafür ihr Bestes und kann auch in der Coronakrise auf ihre Spender zählen. Allein in Deutschland schenken täglich durchschnittlich 15 DKMS-Spender eine neue Lebenschance, weltweit sogar 20 – insbesondere in der jetzigen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Nachfolgend berichten Spender, warum wir uns immer auf sie verlassen können. Warum es ihnen jetzt erst recht ein besonderes Anliegen ist, Hoffnung zu schenken, Kraft zu geben und jemandem helfen zu können.
Für Simon aus Velen (28) im Münsterland war es ein ganz besonderes Erlebnis zu spenden. Etwas Gutes zu tun in dieser schweren Coronazeit ist für ihn von außerordentlicher Bedeutung: „Es gibt Patienten, die nicht nur jetzt, sondern schon viel länger einen Leidensweg durchlaufen. Es ist schön, wenn man diesen Menschen auch während einer Krise helfen kann“, sagt er. In der Zeit vor und während der Spende erlebte Simon trotz der angespannten Personalsituation im Pflegebereich eine sehr gute medizinische Betreuung. „Das wusste ich sehr zu schätzen. Ich habe mich immer gut aufgehoben gefühlt.“
Jessica von Hertzberg (27) aus Aachen hat zu keiner Zeit gezögert zu spenden. Im Gegenteil: Sie freute sich, dass sie gerade jetzt einem Patienten helfen konnte. Im Vorfeld der Spende versuchte sie sich, so gut es ging, vor einer Infektion zu schützen, indem sie sich möglichst wenig außerhalb ihrer Wohnung aufhielt. Ihr Freund fuhr sie mit dem Auto zur Spende nach Köln, damit sie nicht mit dem Zug anreisen musste.
Thomas Link (39) aus Laudenbach sollte eigentlich Knochenmark unter Vollnarkose spenden. Aufgrund der hohen Krankenhausauslastung wurde kurzfristig umdisponiert, und er spendete ambulant Stammzellen. „Es war wirklich kein Drama, man wird vorab über jeden Schritt informiert. Bei mir ging es wirklich schnell; ich konnte die Klinik schon nach drei Stunden wieder verlassen. Während der Spende habe ich gar nicht viel darüber nachgedacht, aber das Gefühl danach hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert“, sagt er. „Die Tage vor der Entnahme habe ich komplett zu Hause und im Garten verbracht. Ich wollte kein Risiko eingehen, mich mit dem Coronavirus zu infizieren.“
„Ich habe alles gemacht wie immer. Natürlich hofft man, dass man gesund bleibt und alles so klappt, wie es geplant war“, antwortet Fred Krüger (53) aus Rotenburg (Wümme) auf die Frage, ob er vor der Spende besondere Maßnahmen getroffen habe. Für den Polizeibeamten kam ein Absagen oder Verschieben seiner Spende zu keiner Zeit infrage. Im Gegenteil: Er unterstreicht, wie wichtig es ist, gerade jetzt zu helfen und an die Menschen zu denken, deren Hoffnung vom Geben anderer abhängt. Die strengeren Auflagen in der Klinik am Spendentag nahm er gerne in Kauf und fühlte sich dadurch sicher. Fred hätte zur Spende sogar eine lange Autofahrt auf sich genommen, wenn die DKMS kein Hotel zum Übernachten mehr gefunden hätte.
Dr. Elke Neujahr, Vorsitzende der DKMS-Geschäftsführung freut sich über die weiterhin hohe Spendenbereitschaft: „Die Bereitwilligkeit unserer Spender, auch in dieser Ausnahmesituation zu helfen, ist großartig! Ein großes Dankeschön für das Engagement und den Zusammenhalt in dieser Zeit.“
INFO
Auch die DKMS trifft aktuell entsprechende Maßnahmen für eine sichere Spende und berücksichtigt dabei individuelle Umstände jedes Einzelnen. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Informationen zusammengefasst:
Vor der Spende:
- Neben dem ausführlichen Spenderfragebogen gibt es einen weiteren Fragebogen zu Covid-19. Außerdem wird jedem Spender nahegelegt, sich an die ohnehin geltenden Hygieneregeln zu halten.
- Da es von der Anfrage bis zur Spende in der Regel ein paar Wochen dauert, wird der Spender gebeten, gesundheitliche Veränderungen der DKMS sofort mitzuteilen.
Sicherheit bei der An- /Abreise:
- Die DKMS empfiehlt die An- und Abreise mit dem Auto oder dem Mietwagen.
- Wenn Bedenken bestehen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, und keine Möglichkeiten vorhanden ist, mit dem PKW zu fahren, organisiert die DKMS z.B. auch ein Taxi.
- Begleitpersonen dürfen nicht mit in die Klinik kommen.
In der Entnahmeklinik:
- Vor Betreten der Klinik wird man nochmals in Bezug auf Covid-19 befragt. Zudem wird vor der Spende Fieber gemessen.
Ein wichtiger Aspekt zum Schluss: Gesundheitsexperten haben bestätigt, dass es derzeit keine Hinweise darauf gibt, dass das neuartige Coronavirus über Blut, Knochenmark oder Stammzellprodukte übertragen werden kann.