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22. Januar 2020, News in Spender & Patienten

Chinesisch-deutsche Freundschaft fürs Leben

Martin und Chen: Eine Spende verbindet Kontinente und Kulturen

Chen Gong aus Shanghai hat sich nach seiner Stammzelltransplantation eine neue Zukunft aufgebaut – dank seines Lebensretters aus dem Saarland. 2008 erkrankte Chen an Blutkrebs und erhielt eine lebensrettende Stammzelltransplantation. Im Gespräch mit dem DKMS-Redaktionsteam erinnert sich der 36-Jährige an das erste Treffen mit seinem Spender Martin Simon aus Saarlouis und wie daraus eine Freundschaft entstand. Außerdem berichtet er von einer ganz besonderen kulturellen Begegnung in Shanghai und von chinesischen Traditionen in Deutschland.

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    Cheng Gong und Martin Simon

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    Martin und Chen mit ihren Familien in Shanghai

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    Martin und seine Familie bei Chen's Hochzeit

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    Chen im Kreise rund um Henning Krautmacher und Kölner Teilnehmern der Expo in [...]

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„Ohne dich wäre ich jetzt tot“ – das sind die ersten Worte von Chen Gong, als er endlich seinem Lebensretter Martin Simon begegnet. Das war im Jahr 2010. Seitdem ist viel passiert, und es hat sich eine herzliche Freundschaft zwischen den beiden Männern entwickelt. Aber der Reihe nach: 2006 kommt Chen Gong aus seiner Heimatstadt Shanghai nach Stuttgart, um dort Informatik zu studieren. Kurz darauf erhält der junge Chinese die Schockdiagnose Blutkrebs. Eine Stammzellspende rettet sein Leben. Zwei Jahre nach der Transplantation lernt er seinen Spender kennen.

Martin Simon erinnert sich: Die Überraschung war groß, dass mein ‚genetischer Zwilling‘ ein Chinese ist. Das erste Treffen war sehr ergreifend.“ Im September desselben Jahres reist er gemeinsam mit Chen Gong nach China, um dort unter anderem dessen Eltern zu besuchen. „Es war mir wichtig, Martin meine Heimat zu zeigen und ihn meiner Familie vorzustellen. Er ist ja jetzt ein Teil von uns“, so Chen Gong.

Überraschendes Treffen in Shanghai

Die Reise wird zu einem unvergesslichen Urlaub – denn Chen Gong lernt kurz darauf einen ganz besonders engagierten DKMS-Unterstützer kennen: Sänger Henning Krautmacher, der sich seit Jahren mit viel Herzblut im Kampf gegen Blutkrebs einsetzt. Der Frontmann der Kölner Band Höhner ist zu dem Zeitpunkt mit seinen Bandkollegen in China unterwegs und gibt auf der Expo in Shanghai ein Konzert. Als er zufällig von der bewegenden Geschichte Chens erfährt, ruft er ihn kurzerhand an, geht mit ihm essen und lädt ihn als Überraschung auf die große Feier im Anschluss an die Veranstaltung ein. „Es war ein echter Ansporn zu hören, wie Chen Gong seine Erkrankung besiegt hat. Doch er hätte es ohne eine Stammzellspende nicht geschafft. Dank seines Spenders hat er eine Zukunft geschenkt bekommen, was kann es Schöneres geben“, so Krautmacher.

Chinesisches Neujahr am Niederrhein

Chen Gong hat seine Chance genutzt. Mittlerweile hat er sein Studium abgeschlossen und ist nach Mönchengladbach an den Niederrhein gezogen. Dort arbeitet er als Unternehmensberater. 2016 hat er geheiratet – die Hochzeitsfeier fand in Schanghai statt und zu dieser war auch Martin Simon mit Ehefrau und Kindern eingeladen. Im Anschluss reisten sie alle gemeinsam durch China, unter anderem war sie in Hongkong.

So oft wie möglich fliegt Chen Gong in seine Heimat und auch seine Eltern kommen regelmäßig nach Deutschland – der nächste Besuch ist für Juni geplant. Natürlich steht dann auch ein Besuch bei Martin Simon im Saarland an.

Chen Gong ist es wichtig, in der neuen Heimat chinesische Traditionen zu pflegen. So feiert er auch das chinesische Neujahr – das wichtigste traditionelle Fest in China. Dieses wird nach dem Mondkalender berechnet und findet in diesem Jahr am 25. Januar statt. „Man feiert mit der Familie, verbringt Zeit zusammen und erholt sich. Meine Frau und ich feiern in diesem Jahr mit einem Freund, es gibt ein traditionelles chinesisches Gericht – „Hot Pot“, also Feuertopf, und ich freue mich schon sehr“, berichtet er. „Wir wünschen uns zum neuen Jahr natürlich auch viel Glück. Ich habe in meinem Leben großes Glück gehabt – das wünsche ich auch allen anderen Patienten, die noch auf ihre Lebenschance warten.“

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