Hoffnung und Hilfe trotz großer Herausforderungen
DKMS vermittelt 2020 mehr als 6.800 Stammzellspenden - Rund 400.000 neue Stammzellspender:innen in Deutschland registriert – ein Drittel weniger als im Vorjahr - Digitales Format und neue Kampagne für junge Spender:innen
Tübingen, 17. Dezember 2020 – Die Corona-Pandemie hat die DKMS vor eine der größten Herausforderungen in ihrer fast 30-jährigen Geschichte gestellt. Und doch ist 2020 ein erfolgreiches Jahr für die gemeinnützige Organisation und die Blutkrebspatient:innen in aller Welt, für deren Leben sie kämpft: Ungeachtet geschlossener Grenzen, gestrichener Flugverbindungen und verschobener Vor-Ort-Registrierungsaktionen hat die DKMS beharrlich ihre lebenswichtige Arbeit fortgeführt und weltweit 6.843 Stammzellspenden vermittelt. Zudem ist es gelungen, die Spender:innen von morgen erfolgreich über digitale Wege anzusprechen: Im „Corona-Jahr 2020“ haben sich bis Ende Dezember voraussichtlich weit mehr als 400.000 Menschen bei der DKMS in Deutschland registriert (Stand am 4. Dezember 2020: 386.259). Dies sind rund ein Drittel weniger als im Vorjahr 2019.
„Die Gesundheitskrise hat unsere Arbeit bei der DKMS fundamental verändert. Doch trotz größter Herausforderungen haben wir neue Chancen erkannt und viele positive Veränderungen eingeleitet. Wir sind noch digitaler und flexibler geworden“, sagt Dr. Elke Neujahr, Vorsitzende der DKMS-Geschäftsführung. „Wir haben es mit vereinten Kräften geschafft, durch die Krise hindurch Blutkrebspatient:innen auf der ganzen Welt verlässlich mit den für sie lebenswichtigen Stammzellpräparaten zu versorgen – selbst über geschlossene Grenzen hinweg. Das macht mich sehr stolz.“ Trotz eines ungleich höheren organisatorischen Aufwandes und beinahe täglich neuen Richtlinien mit Blick auf Reiseverkehr, Übernachtungsmöglichkeiten und Sicherheitsvorkehrungen sei es gelungen, die Spender:innen in allen Fällen vertrauensvoll bis zu ihrer Entnahme zu begleiten.
Blutkrebs kennt keine Corona-Pause
Ein hoch engagiertes internationales DKMS-Team habe alle Hürden überwunden und die Überlebenschancen vieler Patient:innen verbessert. „Unser Engagement ist wichtiger als je zuvor. Blutkrebs macht keine Corona-Pause“, so Dr. Neujahr. „Wir danken vor allem unseren großartigen Spenderinnen und Spendern, denen es auch in dieser Zeit ein Anliegen ist, zu helfen, wenn sie gebraucht werden. Ihr selbstloser Einsatz auch unter schwierigen Umständen bedeutet uns viel.“
2020 fanden allein in Deutschland bis Ende November 5.108 Stammzellentnahmen von
DKMS-Stammzellspender:innen statt. 845 Transplantate gelangten bis Ende November auf dem Luftweg via „Cargo im Cockpit“ zu ihren jeweiligen Patient:innen. Der Pilot eines Cargofluges fungiert hierbei als Kurier und übergibt die Stammzellen am Zielflughafen an Fachkräfte, die die wertvolle Fracht zur Transplantationsklinik bringen. Diese Lösung hatte die DKMS gemeinsam mit Fluggesellschaften und Kurierdiensten auf die Beine gestellt, als immer weniger Passagierflüge zur Verfügung standen.
Dem befürchteten massiven Einbruch im Bereich der Neuregistrierungen steuerte die DKMS bereits zu Beginn der Pandemie aktiv entgegen: Zwar mussten alle Vor-Ort Registrierungsaktionen bis Jahresende zum Schutz der Bevölkerung ausgesetzt werden, parallel dazu verlegte die DKMS die Patienten-Aktionen jedoch umgehend erfolgreich in den digitalen Raum. 425 solcher virtueller Registrierungsaktionen haben seit Mitte März 2020 stattgefunden. Neue potenzielle Spender:innen nahmen dieses digitale Angebot gut an: Rund 10.600 Personen registrierten sich im Durchschnitt seit März monatlich auf diesem Weg.
Dennoch: Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die DKMS einen Rückgang von rund einem Drittel im Bereich der Neuregistrierungen. Seit Jahresbeginn ließen sich über 700.000 Freiwillige weltweit und mehr als 386.000 in Deutschland in die DKMS aufnehmen, der allergrößte Teil von ihnen via Online-Registrierung (Stand: 4.12.2020). „Wir hoffen jedoch, die Lücke bis zum Jahresende durch weitere Online-Aktionen und verstärkte Aufmerksamkeit durch unsere neue Kampagne „Club des Lebens“, die sich vor allem an junge Menschen richtet, weitgehend zu schließen. Wir sind außerdem optimistisch, dass bereits bestellte, aber noch ausstehende Registrierungssets schnell an uns zurückgesendet werden“, erklärt Dr. Neujahr. Im Gegensatz zu Vor-Ort-Aktionen, bei denen DKMS-Mitarbeiter:innen die Proben der Spender:innen direkt mitnehmen und ans Labor übergeben, dauert es bei
Online-Spender:innen oftmals länger, bis die Proben eintreffen.
Trotz der Pandemie ist das internationale DKMS-Dateiennetzwerk weitergewachsen. Seit Juni registriert die DKMS gemeinsam mit „The Sunflower Fund“ potenzielle Lebensretter:innen in Südafrika. Die DKMS ist damit in sieben Ländern auf fünf Kontinenten aktiv. Gemeinsam stellen mehr als 900 Mitarbeiter:innen die lebenswichtige Hilfe für Patient:innen erfolgreich sicher.
Wir besiegen Blutkrebs – die Vision der DKMS war und ist auch in Krisenzeiten oberstes Gebot. „Wir haben uns vom Coronavirus nicht aufhalten lassen, Menschenleben zu retten“, sagt Dr. Elke Neujahr. „Und werden es auch in Zukunft nicht tun. Damit wir uns der lebensbedrohlichen Krankheit weiterhin erfolgreich in den Weg stellen können, brauchen wir jedoch Ihre Hilfe: Bitte lassen Sie sich als Stammzellspender registrieren. So helfen Sie uns dabei, auch in Krisenzeiten Hoffnung zu
spenden – und Leben zu retten.“
Die wichtigsten DKMS-Zahlen 2020 im Überblick (Stand: 4. Dezember 2020):
- 6.843 vermittelte Stammzellspenden, davon 5.108 von Spendern aus Deutschland
- 845 Transplantate wurden via „Cargo im Cockpit“ aus Deutschland zu Transplantationskliniken in aller Welt geflogen.
- Insgesamt rund 870 DKMS-Registrierungsaktionen, von denen über 425 virtuell stattfanden.
- Seit März monatlich durchschnittlich 10.600 Neuregistrierungen über Online-Patientenaktionen.
- 700.000 Personen haben sich weltweit bei der DKMS als neue potenzielle Stammzellspender:innen registriert, davon 386.000 in Deutschland. 2019 waren es über 600.000 (den Monat Dezember mitgerechnet).
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