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9. Oktober 2018, News in Organisation & Transparenz

Meilenstein für DKMS Chile

Erste unverwandte Stammzellspende in Chile durchgeführt

Tübingen / Santiago de Chile, 09. Oktober 2018 – Die DKMS, eine internationale gemeinnützige Organisation im Kampf gegen Blutkrebs, hat die erste unverwandte Stammzellspende in Chile ermöglicht. Zum ersten Mal hat dort ein registrierter Spender einem Fremden Stammzellen gespendet und ihm somit eine zweite Lebenschance geschenkt. Seit dem Start der DKMS in Santiago im April 2018 hat die Organisation in Chile bereits über 7.500 potenzielle Stammzellspender neu in die Datei aufgenommen.

Die DKMS hat in Chile ihre Aktivitäten gestartet, um potenzielle Stammzellspender zu registrieren und Patienten, die eine Stammzellspende benötigen, eine zweite Chance auf Leben zu schenken. Bisher wurden Stammzellen in Chile zwar erfolgreich gespendet und transplantiert – jedoch nur zwischen Familienmitgliedern.

„Nach dem offiziellen Launch in Chile im April dieses Jahres freuen wir uns sehr, mitteilen zu können, dass die erste unverwandte Stammzellspende in Chile stattgefunden hat. Diese Spende, ermöglicht von der DKMS, markiert einen Meilenstein – sowohl für die DKMS als auch für die medizinische Geschichte von Chile“, sagt Dr. Dr. Christoph Glaser, Executive Chairman der DKMS.

„Es demonstriert eindrucksvoll unsere globale Vision, einen geeigneten Spender für jeden, der auf eine Stammzelltransplantation angewiesen ist, zu finden. Durch internationales Wachstum sind wir in der Lage, sowohl die Größe der Datei als auch die Vielfalt unter den registrierten Spendern zu erhöhen und Blutkrebspatienten in Chile und weltweit zu unterstützen. Mit dieser ersten Stammzellspende setzen wir den Grundstein unserer Geschichte in Chile – um so noch mehr zweite Lebenschancen zu ermöglichen“, so Glaser weiter.

Die Entnahme fand in Santiago de Chile statt. Dort spendete Brian, auch genannt „Bud“, Stammzellen, um einem kleinen Jungen aus den USA eine zweite Lebenschance zu schenken. Bud ist 27 Jahre alt, kommt ursprünglich aus den USA, lebt jedoch seit vier Jahren in Chile und ist mit einer Chilenin verheiratet. Bud wurden Stammzellen mittels einer Knochenmarkspende entnommen, die in 20 Prozent der Fälle vorgenommen wird. „Die erste Woche nach der Entnahme fühlte sich mein Körper etwas schwach an, das war jedoch eher Unwohlsein als ein Schmerzgefühl“, so Bud. „Als ehemaliger Läufer habe ich mich – im Vergleich zur Spende – nach einigen Rennen viel schlechter gefühlt. Ehrlich gesagt, ich habe mich nach sieben bis neun Tagen wieder so gut wie immer gefühlt.“

Bud erhielt während der Spende die Unterstützung seiner Freunde und Familie, die sich der Bedeutung seines Einsatzes bewusst waren. Obwohl er nervös war, freute sich Bud über den positiven Einfluss, den er im Leben eines Fremden haben würde: „Ich war ziemlich aufgeregt, man hat nicht jeden Tag die Chance, ein Leben zu retten! Einige Tage vor der Spende war ich etwas nervös, aber grundsätzlich war es eine unglaubliche Erfahrung. Nahezu jeder, mit dem ich Kontakt hatte, war freundlich, informativ und hilfsbereit.“

Die DKMS versucht, für jeden Patienten, der auf eine Stammzellspende angewiesen ist, einen passenden Spender zu finden. Damit eine Stammzelltransplantation die größte Chance auf Erfolg hat, müssen die Gewebemerkmale zwischen Patient und Spender nahezu komplett übereinstimmen. Diese Gewebemerkmale unterscheiden sich stark je nach regionaler und ethnischer Herkunft. Genetische Vielfalt unter den registrierten Spendern ist deshalb wichtig. Um die Diversität der Spenderdatei zu erhöhen, hat sich die DKMS in den vergangenen Jahren auch international erweitert. Heute arbeitet die DKMS in fünf Ländern (Deutschland, USA, Polen, UK und Chile), hat über 8,4 Millionen registrierte Spender und bislang über 72.000 zweite Lebenschancen ermöglicht. Inzwischen liegt der Anteil der DKMS an den weltweit vermittelten Stammzellspenden bei rund 41 Prozent. Mehr als 78 Prozent der DKMS-Stammzelltransporte gehen derzeit von Deutschland aus ins Ausland.

Buds Geschichte zeigt, wie wichtig die internationale Arbeit ist, da auch der Kampf gegen Blutkrebs nicht vor Landesgrenzen Halt macht. „Ich habe mir viele Gedanken über den Patienten gemacht und wünsche ihm von ganzem Herzen, dass er sich von seiner Krankheit erholt und ein wunderbares Leben führen kann. Ich bin dankbar, dass ich Teil dieses Prozesses bin und wünsche allen Patienten nur das Beste“, so Bud. „Ich würde gerne alle umarmen und ihnen sagen, dass sie der Beweis sind, dass Wunder geschehen.“

Um dieses Ziel zu erreichen, braucht die DKMS Unterstützung. Denn trotz unserer Arbeit finden immer noch weltweit vier von 10 Personen keinen passenden Stammzellspender. Um mehr zu erfahren und sich als potenzieller Lebensretter zu registrieren, besuchen Sie dkms.de/spender-werden.

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