Hamburgs Bildungssenatorin verleiht DKMS Schulsiegel
Ksenija Bekeris zeichnet fünf Schulen für ihr Engagement gegen Blutkrebs aus
Ksenija Bekeris (Hamburger Senatorin für Schule und Berufsbildung) verlieh fünf Schulen das DKMS Schulsiegel. Die Schüler:innen übernehmen mit ihrer Registrierung den Staffelstab der älteren Registrierten, von denen altersbedingt jährlich rund 135.000 ausscheiden.
Die DKMS benötigt dringend neue potenzielle Spender:innen, weil jährlich rund 135.000 Spender:innen altersbedingt ausscheiden. In fünf Schulen der Hansestadt konnten sich junge Menschen als potenzielle Stammzellspender:innen registrieren. Die jungen Schüler:innen geben mit ihrer Registrierung erkrankten Menschen Hoffnung auf eine zweite Lebenschance. Daher freut sich die DKMS, dass jedes Jahr zahlreiche Schulen in ganz Deutschland mit eigenen Registrierungsaktionen starken Einsatz zeigen, um Blutkrebs gemeinsam die Stirn zu bieten.
Neben dem Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsberufe, an dem die Verleihung stattfand, zeichnete Bildungssenatorin Bekeris vier weitere Hamburger Bildungseinrichtungen für ihr außergewöhnliches Engagement gegen Blutkrebs aus: die Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg, das Gymnasium Süderelbe, die Berufliche Schule für Medien und Kommunikation und das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium. „Ich freue mich, dass wir heute gleich fünf Hamburger Schulen das DKMS Schulsiegel verleihen können. Die Hilfsbereitschaft der bisher rund 1.200 Schülerinnen und Schüler, die sich registriert haben, beeindruckt mich sehr. Das Engagement der Hamburger Schulen macht mich stolz und ich danke der DKMS, den Schulen und allen, die sich registrieren lassen, für ihren persönlichen Einsatz im Kampf gegen den Blutkrebs.“
Außer der Senatorin waren auch Stephan Schumacher, Geschäftsführer der DKMS Deutschland, sowie Stammzellspender Leander Wienberg vor Ort. Der 22-Jährige hatte sich 2019 im Alter von 17 Jahren bei einer Registrierungsaktion an seiner Schule, dem Gymnasium Süderelbe, in die DKMS aufnehmen lassen. Anfang 2022 schenkte er einer über 30-jährigen Patientin aus Israel eine zweite Lebenschance. Er ist sich sicher: „Ich würde sofort wieder spenden. Für einen selbst ist es kein großer Aufwand – im Gegenzug bedeutet die Spende eine Chance für einen erkrankten Menschen.“
Von ihren Erfahrungen berichtete auch Vanessa Fleischmann, die seit Oktober 2022 bei der DKMS als Volunteer tätig ist und im Rahmen dieser ehrenamtlichen Tätigkeit an Schulen Infovorträge hält und Registrierungsaktionen betreut. Sie hat ihre Ausbildung am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe gemacht und dort die letzte Registrierungsaktion im Februar 2023 selbst initiiert und vor Ort betreut.
Menschen wie Leander Wienberg und Vanessa Fleischmann, die bereits im jungen Alter Verantwortung übernehmen, sind die Pfeiler des DKMS Schulprojekts, das sich an alle Schüler:innen ab 17 Jahren an Gymnasien, Gesamtschulen und Berufsbildende Schulen richtet. Unter dem Motto „Dein Typ ist gefragt“ verbindet die DKMS Lernen und soziales Engagement. Mit der gemeinsamen Organisation von Registrierungsaktionen schafft das Projekt einen echten Mehrwert für Lernende und Lehrende. Die DKMS unterstützt die Schulen mit maßgeschneiderten Unterrichtsmaterialien und Veranstaltungsangeboten mit Vorträgen von DKMS Referent:innen, die sich online und offline unkompliziert in den Schulalltag integrieren lassen. Die innovativ aufbereiteten, kostenlosen Unterrichtspakete können in den Naturwissenschaften, den Sozialwissenschaften, im Religions-, Ethik- oder Deutschunterricht eingesetzt werden. Die Aufklärung über die Themen Blutkrebs und Stammzellspende sind ein wichtiger Bestandteil des DKMS Schulprojekts. Denn nur wer umfassend aufgeklärt ist, kann sich eigenverantwortlich für die Aufnahme in der Datei entscheiden.
Die Registrierung als Stammzellspender:in ist bedeutsamer als je zuvor. 2023 ist es der DKMS in Deutschland gelungen, über 400.000 Menschen neu aufzunehmen. Gleichzeitig sind jedoch rund 125.000 Menschen aus Altersgründen aus der Datei ausgeschieden. Denn ab dem 61. Geburtstag ist es aus medizinischen Gründen nicht mehr möglich, bei den internationalen Suchregistern als Spender:in gelistet zu sein. 2024 wird dies weitere rund 135.000 Registrierte betreffen. Um diese Lücke zu schließen und die Datei nachhaltig auszubauen, sind junge Menschen ganz besonders herzlich eingeladen, sich registrieren zu lassen. Denn sie kommen besonders häufig für eine Stammzellentnahme infrage und können lange in der Datei bleiben.
Die bisherige Bilanz des DKMS Schulprojekts kann sich sehen lassen: Insgesamt haben sich seit 2004 deutschlandweit über 560.000 Schüler:innen in die Datenbank der DKMS aufnehmen lassen. Daraus sind bis heute mehr als 6.600 Spender:innen hervorgegangen, die einem Menschen eine zweite Lebenschance ermöglicht haben. In Hamburg gibt es das DKMS Schulprojekt seit 2011. Knapp 5.400 Schüler:innen haben sich auf 63 Aktionen in Hamburger Schulen bei der DKMS registriert – 30 von ihnen konnten inzwischen tatsächlich Stammzellen für eine:n Blutkrebspatient:in spenden. „Wir freuen uns sehr, dass die Hilfsbereitschaft an vielen Schulen so groß ist und möchten gemeinsam mit Schüler:innen, Lehrkräften und Schulleitungen noch mehr erreichen. Durch das Schulprojekt werden junge Menschen angeregt, sich mit Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung auseinanderzusetzen und eine informierte Position zu entwickeln. Sie stärken ihre sozialen Kompetenzen und machen die Erfahrung, wie es ist, der Gesellschaft etwas zurückgeben zu können. Das großartige Engagement der Schülerinnen und Schüler spüren wir bei der DKMS tagtäglich. Und was kann es Besseres geben, als gemeinsam Leben zu retten“, sagt Stephan Schumacher von der DKMS.
Die fünf ausgezeichneten Bildungseinrichtungen in Hamburg unterstützen die DKMS seit Jahren in ihrem Ziel, Blutkrebs zu besiegen. Mit großartigem Engagement: Sie alle haben in den vergangenen Jahren drei Registrierungsaktionen vor Ort umgesetzt, gemeinsam organisiert von Schüler:innen und Lehrkräften. Allein an den fünf Schulen sind dabei mehr als 1.200 potenzielle Lebensretter:innen zusammengekommen, die an Blutkrebs erkrankten Patientinnen und Patienten in Zukunft mit etwas Glück eine zweite Lebenschance ermöglichen können. Bereits neun von ihnen haben einem Menschen, seiner Familie und seinen Freund:innen mit ihrer Spende Hoffnung auf Überleben gegeben. Und sicher ist: Die Anzahl an Lebensretter:innen aus diesen Aktionen wird in den nächsten Jahren weiterhin steigen. Deshalb freuen wir uns über jede weitere Schule und jede weitere Aktion in Hamburg, die sich für Blutkrebspatient:innen stark macht.
Alles Wissenswerte zum DKMS Schulprojekt finden Sie in unserer Pressemappe.
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