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16. November 2022, News in Spender & Patienten

Seit 20 Jahren verbunden

Bernd Haseborg rettete 2002 das Leben von Marion Wangerin – bis heute stehen beide in engem Kontakt

Seit mehr als 20 Jahren verbindet Marion Wangerin (55) und Bernd Haseborg (65) ein unsichtbares Band: Die beiden sind genetische Zwillinge, ihre Gewebemerkmale stimmen zu fast 100 Prozent überein. Dass sie zueinander fanden, verdanken sie der DKMS: Im Jahr 2002 landete die gemeinnützige Organisation mit Bernd einen lebensrettenden Treffer für Marion in ihrer Spenderdatei. Kürzlich trafen sich die beiden nach langer Zeit in Bad Vilbel bei Frankfurt (unerwartet) wieder.

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    Treffen nach 20 Jahren am selben Ort

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    20 Jahre nach der Transplantation überraschte Bernd Marion

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    Marion mit dem Artikel in Stern gesund leben von 2004

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  • Die erste Umarmung

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    Die erste Umarmung

    Marion Wangerin und Bernd Haseborg 2004 in Frankfurt.

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  • Marion und Bernd

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    Marion und Bernd

    2004 lernten sich die genetischen Zwillinge erstmals kennen.

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Als Marion Wangerin (54) am 20. Jahrestag ihrer Stammzelltransplantation ihre Wohnungstür öffnete, stutzte sie: Zwar stand wie erwartet ihre Schwester, mit der sie zum Frühstücken anlässlich des besonderen Tages verabredet war, vor der Tür. Im Treppenhaus hörte sie jedoch weitere Stimmen. Es waren Bernd Haseborg (65) und seine Frau Wilma, die zum Überraschungsbesuch aus dem rund 550 Kilometer entfernten Dornumersiel in Niedersachsen angereist waren. Bernd spielt in Marions Leben eine entscheidende Rolle: Seine Stammzellspende rettete vor 20 Jahren das Leben der damals 35-jährigen alleinerziehenden Mutter.

Als Bernd plötzlich vor mir stand und mich in seine Arme nahm, liefen mir Tränen vor Glück über meine Wangen. Es erinnerte mich an unser erstes Treffen vor rund 18 Jahren“, erzählt Marion. Seinerzeit hatte ein Presseteam des Magazins „Stern gesund leben“ den Spender und seine Stammzellempfängerin bei ihrer ersten Begegnung vor der Alten Oper in Frankfurt begleitet. „Damals schlug mein Herz vor Aufregung bis zum Hals“, sagt Marion. „Als wir uns dann zum ersten Mal in den Armen lagen, war ich einfach nur überglücklich, diesen besonderen Menschen, der mein Leben gerettet hat, kennenlernen zu dürfen!

Und so feierten Marion und Bernd gemeinsam mit der Familie den 20. Transplantationsgeburtstag – und begaben sich dabei auch auf eine Erinnerungstour durch Frankfurt. „Wir haben zuerst die Alte Oper besucht, der Ort, an dem unsere erste Begegnung stattgefunden hat“, sagt Bernd. „Diesen Augenblick mussten wir wieder mit einem Foto von uns festhalten.

Es waren schwere Zeiten für die kleine Familie zu Beginn des Jahrtausends: 2001 war Marion an MDS, dem Myelodystplastischen Syndrom, im Übergang zu einer akuten Leukämie erkrankt. Mehrere Hochdosis-Chemotherapien und Bestrahlungen musste sie über sich ergehen lassen, bevor Bernd ihr mit seinen Stammzellen den Beginn eines neuen, gesunden Lebens ermöglichte. Während der langen Krankenhausaufenthalte von Marion kümmerten sich ihre Mutter und ihre Schwester um ihre kleine Tochter, die damals gerade erst vier Jahre alt war.

Und auch Bernds Weg zur Stammzellspende verlief im wahrsten Sinne des Wortes turbulent: Per Lufttransport wurde der damals 45-Jährige von Ostfriesland nach Dresden geflogen – in einem 18-Sitzer bei Windstärke elf. „Als ich in der Entnahmeklinik ankam, war mein Blutdruck viel zu hoch. Ich sagte zu der Schwester: Wenn Sie in diesem Flieger gesessen hätten, wüssten Sie, woher das kommt.

Bernd ist mein Engel“, sagt Marion, die im Personalbereich der Deutsche Telekom AG arbeitet, auch 20 Jahre nach ihrer Erkrankung noch über ihren ganz persönlichen Sechser im Lotto. Und der Land- und Energiewirt nennt sie seine „kleine Schwester“. „Ich war zu Gast auf Bernd und Wilmas Silberhochzeit“, sagt Marion. „Das war vier Jahre nach unserer ersten Begegnung. Bernd hat mich als neue Schwester seinen Geschwistern vorgestellt – und mich in den Kreis der Familie aufgenommen. Das hat mich zutiefst gerührt.

Auch nach seiner Spende unterstützte der Land- und Energiewirt die DKMS tatkräftig. Bei Registrierungsaktionen in seiner Region half er mit, Freiwillige für die Spenderdatei zu gewinnen und Geldspenden zu sammeln. Aus drei größeren Aktionen, für die er sich einsetzte, sind bis heute 29 Stammzellspenderinnen und Stammzellspender hervorgegangen. „Man muss sich bewusst sein, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man gesund ist“, sagt der ehemalige Bürgermeister von Dornumersiel.

Das 20-jährige Transplantationsjubiläum ließen Bernd und Marion mit einem gemütlichen gemeinsamen Abendessen ausklingen. Schon bald wollen sie sich wiedersehen, dann im hohen Norden, in Dornumersiel. Und ganz ohne Überraschung.

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