DKMS hilft krebskranken Kindern in der Ukraine
DKMS bringt junge Patient:innen in deutsche Kliniken
Es herrscht Krieg in Europa. Bilder von Zerstörung und Elend gehen um die Welt. Menschen fliehen oder bitten verzweifelt um Hilfe. Die DKMS ist eine internationale Organisation und denkt nicht in Ländergrenzen. Denn Leid und Krankheiten sind nicht durch Ländergrenzen aufzuhalten. Wir wollen helfen, unter allen Umständen und sind froh, dass selbst in diesen Zeiten, selbst unter dem direkten Einfluss des Krieges, Menschen in den betroffenen Gebieten geholfen werden kann. Am vergangenen Wochenende ist es uns gelungen, sieben krebskranke Kinder im Alter von fünf bis 16 Jahren und ihre Begleitpersonen aus der Ukraine über Polen in deutsche Kliniken zu bringen.
Die Mitarbeiter:innen der DKMS in Polen beteiligen sich bereits seit Tagen an der Kampagne der Polnischen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie sowie Professor Wojciech Młynarski von der Medizinischen Universität Lodz und organisieren medizinische Transporte für Kinder aus der Ukraine, damit sie ihre Behandlung in Polen fortsetzen können. Denn dieser Krieg hat immense Auswirkungen: Derzeit können in der Ukraine keine Stammzelltransplantationen stattfinden. Unter den aktuellen Bedingungen ist es zu riskant, mit der Konditionierung einer Patientin oder eines Patienten zu beginnen. Das Risiko, das Krankenhaus aufgrund von Angriffen verlassen zu müssen, ist viel zu hoch. Deshalb hat die DKMS, insbesondere ihr Standort in Polen, damit begonnen, krebskranke Kinder aus der Ukraine nach Polen zu bringen. Dort können sie transplantiert werden. Doch seit Ende vergangener Woche zeichnete sich zunehmend ab, dass die polnischen Kinderkliniken überlastet sind.
Anfrage am Freitagabend
Am vergangenen Freitagabend erreichte die DKMS schließlich die Anfrage, ob die DKMS am Wochenende die Reise von Kindern aus der Ukraine in deutsche Kliniken unterstützen könnte. Zwei Mitarbeiterinnen aus Deutschland und Polen haben daraufhin sofort damit begonnen, zu telefonieren, zu recherchieren und einen reibungslosen Shuttle zu organisieren – auf polnischer und auf deutscher Seite. Doch wie erhalten die Krankenhäuser die Krankenakten? Dürfen die Patient:innen ohne Pässe einreisen? Nach Gesprächen mit der Charité in Berlin, dem Bundesgrenzschutz und Kolleg:innen in Polen, stand schließlich fest: Die DKMS bringt sieben Patientenkinder im Alter von fünf bis 16 Jahren von Polen (dort sind sie auf ihrer Flucht in einem Krankenhaus in der polnischen Stadt Małogoszcz gestrandet) in Kliniken nach Frankfurt, Mainz und Heidelberg. Ein polnischer Fahrer bringt die Kinder mit ihren Begleiter:innen – insgesamt 15 Menschen – an die deutsch-polnische Grenze nach Görlitz. Dort übernimmt sie ein Taxiunternehmen, das sich sofort bereit erklärt, die Patient:innen mit zwei Kleinbussen quer durch Deutschland in Kliniken zu bringen. Treffpunkt für die Übernahme der Reisegruppe ist auf dem Rastplatz An der Neiße in Görlitz. Von da aus geht es weiter nach Westen.
Große Erleichterung: Die Kinder sind in ihren Ziel-Krankenhäusern angekommen
In der Nacht zu Montag war es dann endlich soweit: alle Patient:innen sind in ihren Ziel-Krankenhäusern angekommen – eine riesige Erleichterung. Da für einige Patient:innen die Suche nach passenden Stammzellen und die Organisation einer Transplantation bereits gestartet war, geht es jetzt darum, schnellstmöglich an alle relevanten medizinischen Unterlagen zu kommen und umzuplanen.
Das Wichtigste für den Moment jedoch ist: Sieben schwer erkrankte Kinder sind nun in Sicherheit und können weiter behandelt werden. Aber es wird noch viele weitere ukrainische Patient:innen geben, die dringend einen Krankenhausplatz und unsere vereinte Hilfe benötigen.
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