Weltkindertag: Hoffen auf Besserung
Geschichten wie die von Jakob und Luis motivieren uns, noch mehr Patienten zu helfen
Die Diagnose Blutkrebs ist immer ein Schock – für Betroffene genauso wie für Angehörige. Wenn es ein Kind trifft, ist der emotionale Schmerz aber noch viel größer. So wie bei Jakob aus Mainz, der eigentlich eingeschult werden sollte und nun auf eine Stammzelltransplantation angewiesen ist. So wie er sind jedes Jahr allein in Deutschland knapp 700 Kinder und Jugendliche von einer Blutkrebserkrankung betroffen. Damit ist Blutkrebs die häufigste Krebsform bei Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahre. Aber es gibt auch Hoffnung: In diesem Jahr konnte die DKMS bereits 465 Mal Stammzellen für einen Empfänger in dieser Altersgruppe vermitteln (Stand: 15. September). Das sind 465 neue Lebenschancen und etwa zwölf Prozent aller in diesem Jahr durch DKMS-Spender aus Deutschland ermöglichten Stammzellspenden!
Alle 35 Sekunden erhält weltweit ein Mensch die Diagnose Blutkrebs, allein in Deutschland sind es alle 15 Minuten. Bei Kindern ist Blutkrebs sogar mit nahezu 50 Prozent die häufigste Krebsdiagnose. Viele der Betroffenen sind dringend auf eine lebensrettende Stammzellspende angewiesen. Zum morgigen Weltkindertag am 20. September soll unser Blickwinkel auf die jüngsten von ihnen gerichtet sein.
Jakob sucht Helden!
Beispielsweise auf den kleinen Jakob aus Mainz. Die Vorfreude des Sechsjährigen auf das Ende der Sommerferien war groß, denn er sollte endlich eingeschult werden. Doch plötzlich und unerwartet stellte eine niederschmetternde Diagnose alles auf den Kopf: Jakob leidet an einer akuten Form der Leukämie! Eine Stammzellspende ist seine einzige Chance, um wieder gesund zu werden. Um zu helfen, organisieren die Schulleitung, die Lehrer und der Elternkreis der Marc-Chagall-Grundschule gemeinsam mit der DKMS eine Registrierungsaktion. Unter dem Motto „Jakob sucht Helden!“ appellieren die Initiatoren an die Menschen in der Region, sich am 22. September 2019, 13:00 – 17:00 Uhr, Marc-Chagall-Schule Daniel-Brendel-Str. 11, 55127 Mainz-Drais in die DKMS aufnehmen zu lassen.
Luis aus Nordholz appelliert zur Registrierung
Eine ebenfalls besonders bewegende Geschichte ist aktuell die von Luis aus Nordholz. Der Neunjährige ist an einem seltenen, lebensbedrohlichen Immundefekt erkrankt. Obwohl er bereits weiß, dass er selbst niemals gesundwerden kann, ist er felsenfest entschlossen, für seine Freundin, die er in der Reha in der Kinderkrebsklinik in Wenningstedt / Sylt kennengelernt hat, und andere Patienten, die eine Chance auf Heilung haben, zu kämpfen. Das 15-jährige Mädchen, mit dem sich Luis angefreundet hat, benötigt unbedingt einen passenden Spender, um überleben zu können.
Um sie und andere Patienten nicht ihrem Schicksal zu überlassen, organisieren Luis‘ Mutter Sina und seine beiden älteren Brüder in Cuxhaven am 5. Oktober von 11 bis 15 Uhr im Kinderhospiz Cuxhaven-Bremerhaven eine Registrierungsaktion, um noch mehr potenzielle Spender zu gewinnen. Luis appelliert daher: „Erzählt allen davon und macht selbst mit! Lasst euch bitte registrieren, denn so könnt ihr meiner Reha- Freundin und allen anderen Patienten helfen. Jeder könnte ein Lebensretter sein!“
Luis muss seit fünf Jahren künstlich ernährt werden und kann die Schule nur mit einem Mundschutz betreten, um sich vor weiteren Infekten und Impfkrankheiten zu schützen, da die Gefahr besteht, dass sein Körper diese nicht mehr bekämpfen kann. „Es ist ein ständiges Auf und Ab“, berichtet Sina, die als Mutter immer an seiner Seite ist. „Wir sind aber sehr dankbar, dass uns so viele Menschen unterstützen. Zum Beispiel hat Luis eine Schulassistenz, die ihn mit betreut, das hilft uns enorm.“
Anlässlich des Weltkindertages ruft die DKMS aktiv jeden Einzelnen dazu auf, sich als potenzieller Stammzellspender registrieren zu lassen. Es ist auch der Wunsch von Luis.