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23. Mai 2023, News in Spender & Patienten

Wenn aus Fremden Freunde werden

Zum World Blood Cancer Day (WBCD) am 28. Mai teilt Stammzellspender David aus der Nähe von Ingolstadt ganz besondere Erfahrungen: von der ersten Begegnung mit seinem genetischen Zwilling Jens.

2011 macht Davids Frau Natalie einen wichtigen, ersten Schritt. Sie lässt sich bei der DKMS registrieren. Ihren Mann motiviert sie, mitzumachen – mit bedeutenden Folgen. Zehn Jahre später führt ihr Einsatz dazu, dass David einem Menschen das Leben rettet – und damit zu einem Moment, den die beiden nicht mehr missen wollen.

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    David und Natalie mit ihren Kindern Naomi (l.) und Ronja (r.) im Urlaub.

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  • ranNFL-Fan Jens trifft auf seinen Lebensretter David

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    ranNFL-Fan Jens trifft auf seinen Lebensretter David

    David während seiner Stammzellspende.

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    Jens und David nach ihrer ersten Begegnung

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    Natalie, David, Jens und Tina nach der Erstbegegnung.

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    Tina und Jens während seiner Therapie.

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    Jens bei einem seiner Biking-Ausflüge.

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  • ranNFL-Fan Jens trifft auf seinen Lebensretter David

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    ranNFL-Fan Jens trifft auf seinen Lebensretter David

    David Ende der 90er mit Footballhelm an der High School in den USA.

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Nach der Registrierung bleibt es zunächst still von Seiten der DKMS. Zwar erreicht die beiden die Bestätigung über die Aufnahme in die Datei – aber das war es auch vorerst. Es vergehen Jahre, ohne dass Natalie und David etwas von der gemeinnützigen Organisation hören.

Ende 2020 geht plötzlich alles ganz schnell – der gebürtige Merseburger erhält einen Brief von der DKMS und erfährt, dass er als passender Spender für einen an Blutkrebs erkrankten Menschen infrage kommt. David traut damals seinen Augen nicht. „Mir war gar nicht mehr bewusst, dass ich noch zum Stammzellspender werden könnte“, erinnert sich der heute 44-Jährige. Auch für seine Frau Natalie ist die Nachricht ein richtiger Wow-Moment. „Ich weiß noch, wie sehr wir uns über diese Nachricht gefreut haben“, sagt David. „Natalie hätte am liebsten gleich auch Stammzellen gespendet und war fast schon ein wenig geknickt, dass sie bislang noch nicht als Spenderin infrage gekommen war.“

Schon wenige Wochen später ist es soweit. In der Dresdener Entnahmeklinik spendet David im Januar 2021 seine Stammzellen. „Vor der Spende war ich zugegebenermaßen etwas aufgeregt. Obwohl du von den Mitarbeiter:innen der DKMS und dem medizinischen Personal genauestens aufgeklärt wirst, bleibt es natürlich eine spannende, völlig neue Sache, auf die ich mich aber auch gleichzeitig gefreut habe“, beschreibt er seine Erfahrung. „Schließlich rettet man nicht jeden Tag ein Leben.“

Kids nehmen Anteil und drücken die Daumen

Die Entnahme vergleicht David mit einer Blutspende, nur dass das Blut aus der einen Armbeuge entnommen und in der anderen wieder in den Körper zurückgeführt wird. Nach etwa einer Stunde ist es schon vorbei – über die ambulante Entnahme konnten genügend Stammzellen für Davids genetischen Zwilling entnommen werden. Das einzige, was er zu diesem Zeitpunkt erfährt, ist, dass „sein“ Patient über 30 Jahre alt ist und in Deutschland lebt. Er und Natalie hoffen inständig, dass seine Blutstammzellen ihm schnell wieder auf die Beine helfen werden.

Auch ihre Kinder Naomi (12) und Ronja (9) fiebern mit und hoffen, dass es dem Unbekannten bald besser geht. Immer, wenn sie in den folgenden Monaten an ihn denken, drücken die Kids auf den Stressball, den David als Andenken aus der Klinik mitnehmen durfte. „Dass unsere Kinder so emotional mit ihm verbunden waren, hat uns sehr beeindruckt und berührt“, sagt David. „Sie hatten ja eigentlich gar nichts mit ihm zu tun, wollten aber nur das Beste für ihn.“ Und tatsächlich: Die Behandlung schlägt an und seinem Patienten geht es zunehmend besser.

Große Emotionen vor der Kamera: David trifft Jens

Zwei Jahre später können sie sich endlich persönlich kennenlernen. Beide stimmen einem medienwirksamen Treffen im Februar 2023 im bayerischen Unterföhring zu.

Mit dabei ist ein Kamerateam des damaligen ProSieben-Football-Formats ranNFL. Für den Minnesota Vikings-Fan Jens, der in Donnstetten zwischen Reutlingen und Ulm lebt, hatte das Football-Format 2021 aufgrund seiner Blutkrebserkrankung gemeinsam mit der DKMS in der Football-Community zur Registrierung aufgerufen. Tausende Menschen hatten sich damals registrieren lassen, mehr als 25 Spender:innen sind bis heute aus diesem Aufruf hervorgegangen.

Ein Gefühl der Verbindung und Nähe

Das erste Aufeinandertreffen ist für Jens und David überwältigend. All die Anspannung und Vorfreude auf das Treffen entladen sich in einem Augenblick. Auch ihre beiden Frauen Natalie und Tina liegen sich in den Armen und genießen diesen ganz besonderen Moment. Rückblickend sagt David: „Mir war es sehr wichtig, auch Jens Frau Tina kennenzulernen und zu umarmen. Schließlich hat sie genauso viel mitmachen müssen und hatte riesige Angst, ihren Partner zu verlieren.“ Beeindruckend sei gewesen, dass die Chemie zwischen den Familien direkt stimmte. „Da war keinerlei Distanz, sondern sofort ein Gefühl der Verbindung und Nähe bei uns“, erinnert er sich. „Wir wollen Jens und Tina schon bald zu uns einladen und uns noch einmal ohne die Aufregung des ersten Treffens besser kennenlernen. Auch unsere Kinder freuen sich schon sehr darauf.“

David unterstützt die DKMS beim WBCD

David ist froh, diese unglaubliche Erfahrung gemacht zu haben und seinem genetischen Zwilling begegnet zu sein. Zum World Blood Cancer Day (WBCD) am 28. Mai wird er beim BIKE Festival in Willingen am Stand der DKMS und auf der Bühne dabei sein, von seinen Eindrücken berichten und auch für Fragen zur Verfügung stehen. Für ihn ist klar: „Ich würde mich nach diesen Erfahrungen definitiv wieder registrieren lassen und wieder spenden! Man sollte sich nicht aus Bequemlichkeit vor der Registrierung drücken, denn es lohnt sich in jedem Fall!“

Wer nicht in Willingen beim BIKE Festival mit dabei ist, kann sich hier kostenlos ein Registrierungsset nach Hause bestellen.

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