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29. August 2018, News in Medizin & Forschung

Aktiv die Forschung der Zukunft gestalten

„Mit der CoBi hoffen wir zur weltweit am schnellsten wachsenden Spender-Patienten-Biobank zu werden."

Die DKMS fördert Forschung – weil es der einzige aktive Weg ist, im Bereich Blutkrebserkrankungen neue Erkenntnisse zur besseren Behandlung, Prognose und Prävention zu erhalten, somit die Sterblichkeitsrate von Blutkrebs zu senken und lebensbedrohliche Blutkrebserkrankungen zu heilen. Von unserer Forschung profitieren Patienten unmittelbar. Deswegen hat die DKMS schon 2013 die Clinical Trials Unit (CTU) als wissenschaftliche Einheit für klinische Studien gegründet. Im vergangenen Jahr 2017 fiel der offizielle Startschuss für die Collaborative Biobank (CoBi), einem mit verschiedenen Kooperationspartnern groß angelegtem Forschungsprojekt, das von der DKMS koordiniert wird.

  • DKMS ist Schirmherr der Collaborative Biobank

    DKMS Pressegrafik

    DKMS ist Schirmherr der Collaborative Biobank

    Das Logo der neuen Collaborative Biobank (CoBi)

    JPG, 28,7 KB

Kooperationspartner der CoBi sind zur Zeit Transplantationszentren und Entnahmezentren in Deutschland. Biobanken sind die Basis für zukunftsträchtige Forschungsprojekte im Rahmen der Humanmedizin. Sie sind eine wichtige Ressource zur Aufklärung von Ursachen und Mechanismen zahlreicher Krankheiten. Im Rahmen von CoBi werden sowohl von Stammzellspendern als auch von Blutkrebspatienten Blutproben gesammelt, aufbereitet und eingelagert.

Um möglichst vielen Blutkrebspatienten eine zweite Lebenschance zu geben, ermöglicht die DKMS als Schirmherr der Collaborative Biobank besseren Zugang zu Forschungsressourcen und –ergebnissen. „Mit der CoBi hoffen wir zur weltweit am schnellsten wachsenden Spender-Patienten-Biobank zu werden. Mit ihren Ressourcen soll Forschung unterstützt werden, die zum Ziel hat, die Spenderauswahl für Stammzelltransplantationen zu verbessern und die Patientenbehandlung zu optimieren“, so Prof. Dr. Johannes Schetelig, Hämatologe und Leiter der CTU.

Im Rahmen von CoBi werden von Stammzellspendern und Patienten Blutproben gesammelt, biologisch aufbereitet und eingelagert. Diese Proben und Daten werden verwendet, um Forschungsprojekte durchzuführen, die eine Verbesserung der Ergebnisse von Stammzelltransplantationen bewirken sollen. Über einen langfristig angelegten Zeitrahmen werden Datengrundlage und notwendige Ressourcen für zukünftige Forschungszwecke geschaffen, die darauf abzielen, die Spenderauswahl für Stammzelltransplantationen zu verbessern – für eine optimierte Therapie von Patienten.

Dabei werden Proben und Daten nur verwendet, um

  • die Vorsorge, Diagnosestellung und Behandlung von Blutkrebserkrankungen zu verbessern;
  • Forschungsprojekte durchzuführen, die auf eine Verbesserung der Ergebnisse hämatopoetischer Stammzelltransplantationen zielen; oder
  • die Spenderauswahl für allogene Stammzelltransplantationen zu optimieren.

Hier findet sich auch eine Besonderheit der CoBi, die umso mehr auf wegweisende Forschungsergebnisse hoffen lässt: Es werden Proben und Daten von zueinander passenden, gesunden Stammzellspendern und erkrankten Patienten archiviert. Diese Spender- und Patienten-Paarungen können bisher weltweit nur sehr wenige Datenbanken anbieten. Entnahmezentren, Transplantationskliniken und Spenderregister arbeiten innerhalb der CoBi sehr eng zusammen, um das zu ermöglichen.

Woran wird konkret geforscht?

Prof. Dr. Johannes Schetelig leitet derzeit auf der Grundlage der Auswertung von 2500 Spenderproben ein Forschungsprojekt mit dem Titel „Impact of KIR2DS1 and KIR3DL1 donor gene content on outcome after allogeneic hematopoietic cell transplantation for patients with myeloid neoplasia“.

Hintergrund ist folgender: Die Ergebnisse einer allogenen hämatopoietischen Stammzell-transplantation (alloSZT) können möglicherweise durch optimierte Spenderauswahl weiter verbessert werden. Aktuell werden Informationen über den Grad der HLA-Kompatibilität, Alter und Geschlecht des Spenders sowie ABO Blutgruppe als Kriterien für die Spenderauswahl herangezogen. Kürzlich erschienene Publikationen lassen es möglich erscheinen, dass durch bessere Ausnutzung der natürlichen Killer Zell-Aktivität, der Ausgang nach alloSZT weiter verbessert werden kann. KIR2DS1-positive Spender, sowie vorteilhafte Kombinationen von KIR3DL1-Genen des Spenders und HLA-Bw4-Liganden des Patienten sind mit einem verringerten Rezidiv-Risiko assoziiert. Mit der beantragten Studie wird die Validierung dieser Thesen angestrebt.

Selbstverständlich stehen wir als DKMS bei allen unseren Forschungsprojekten für die Einhaltung der höchsten ethischen Standards in Forschung und Finanzierung. Wir erfüllen alle  aktuellen internationalen und nationalen Regularien (z.B. Declaration of Helsinki and the World Medical Association Declaration of Taipei und DSGVO).

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