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1. Dezember 2022, News in Organisation & Transparenz

Ein Ehrenamt, das Leben rettet

Sich für die DKMS engagieren – auch über die Registrierung hinaus: Das Volunteer Projekt machts möglich!

Zweimal im Jahr treffen sich etwa vierzig hochmotivierte junge Menschen am Kölner Standort der DKMS. Sie alle wollen Volunteers werden und sich in ihrer Freizeit für den Kampf gegen Blutkrebs einsetzen. Selina Rücker aus Gießen ist eine von ihnen.

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    Bei den Registrierungsaktionen können sich die Volunteers vernetzen und [...]

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    Die Volunteers halten oft Vorträge vor mehr als 100 Menschen.

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    Registrierungsaktion beim Wacken Festival - ein absolutes Highlight für Selina.

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    Selina Rücker ist für die DKMS als Volunteer im Einsatz.

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    Im Februar 2021 spendete Selina selbst Stammzellen.

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Vor zwei Jahren erreichte Selina Rücker der alles verändernde Anruf: Ein Mensch schwebt in Lebensgefahr – und sie kann ihm vielleicht per Stammzellspende das Leben retten. Für die damals 22 Jahre alte Studentin stand ihr Entschluss schnell fest: Sie will es versuchen. Nach einer Untersuchung und Blutabnahme beim Hausarzt kontaktierte die DKMS sie Mitte Dezember 2020 erneut. Selina erinnert sich: „Als ich die Nachricht bekam, dass ich tatsächlich als Stammzellspenderin in Frage komme, war das einfach nur wunderschön. Meine Familie und ich haben richtig gefeiert, das war das beste Weihnachtsgeschenk in diesem Jahr!“

Es folgt eine aufregende und nervenaufreibende Zeit, in der Selina neben der Vorbereitung auf die Stammzellspende auch noch ihre Bachelorarbeit in biopharmazeutischer Technologie beschäftigt. Ende Februar ist es dann endlich soweit, einen Tag nach der Abgabe ihrer Bachelorarbeit reist Selina nach Köln und spendet peripher Stammzellspenden. Noch am selben Abend erfährt sie, dass ihre Spende an einen männlichen Patienten in den USA geht.

Selinas Spende sorgt für Aufmerksamkeit

In ihrem Umfeld ist die Stammzellspende immer wieder Thema: Freunde und Familie erkundigen sich regelmäßig bei ihr, viele beschließen sich auf Grund von Selina Erlebnissen ebenfalls, sich bei der DKMS registrieren zu lassen. Etwa ein Jahr später erhält Selina erstmals anonymisierte Post von „ihrem“ Patienten: Es gehe ihm gut, die Stammzellen würden von seinem Körper gut angenommen und er sei sehr glücklich und dankbar, diese zweite Chance auf Leben bekommen zu haben. Zur selben Zeit sieht Selina auf Instagram einen Aufruf der DKMS, der sie sofort anspricht: Es werden Volunteers gesucht! Junge Menschen, die sich vorstellen können sich für die DKMS ehrenamtlich zu engagieren, Vorträge in Schulen zu halten und Registrierungsaktionen zu unterstützen.

„Nachdem ich den Aufruf gesehen hatte, wusste ich: Das ist genau das, was ich machen will! Meine positiven Erfahrungen nutzen, um andere für die Themen Blutkrebs und Stammzellspende zu sensibilisieren“, so Selina.

Beim Vorbereitungsworkshop in Köln werden sie und etwa vierzig weitere Teilnehmer:innen geschult in ihrer zukünftigen Arbeit. Neben Hintergrundwissen zum Registrierungsverfahren und medizinischen Fakten gibt es auch einen praktischen Teil, in dem das Auf- und Abbauen der Registrierungsstationen geübt wird.

Zielgruppengerechte Ansprache

Die meisten der anderen Teilnehmer:innen sind, so wie Selina, Studierende und in einem ähnlichen Alter. Das sei kein Zufall, so Dana Muth, die Leiterin des Volunteerprojekts bei der DKMS: „Insbesondere junge Menschen sind für unsere Patient:innen sehr wichtig, darum wollen wir die potenziellen Spender:innen aus ihrer eigenen Lebenswirklichkeit heraus ansprechen. Das passt natürlich besonders gut, wenn die Volunteers ebenfalls studieren, oder sogar einmal Schüler:in an genau dieser Schule gewesen sind.“

Da die Volunteers ihre Vorträge vor großen Gruppen halten, und an den Ständen mit vielen Menschen ins Gespräch kommen, seien auch etwas Mut und ein sicheres Auftreten für die Arbeit als Volunteer wichtig, so Dana Muth.

Viele der Freiwilligen haben außerdem bereits selbst Stammzellen gespendet und können so bei den Aktionen von ihren ganz persönlichen Erfahrungen berichten. „Viele Schüler:innen spiegeln uns und den Volunteers, dass sie auf diese Weise erst richtig erkennen, wie einfach es sein kann jemandem zu helfen und dass der Aufwand gar nicht groß ist“, berichtet Dana Muth.

Mit der DKMS aufs Metal-Festival

Selina war bereits acht Mal als Volunteer im Einsatz. An die DKMS Aktion auf dem Wacken Open Air erinnert sie sich besonders gerne: „Das war wirklich ein absolutes Highlight, obwohl ich eigentlich nichts mit Metal-Musik zu tun habe. Die Tage waren zwar auch anstrengend, aber die Stimmung vor Ort lässt sich kaum beschreiben. Ich war einfach nur beeindruckt, wie viele Menschen wir vor Ort erreichen konnten und wie viele tolle Menschen sich bei uns registriert haben. Ich hatte viele lustige, teilweise aber auch sehr emotionale Gespräche.“

Ob bei der Arbeit auf Festivals wie Wacken, bei den klassischen Registrierungsaktionen oder während der Workshops: Networking ist unter den Volunteers ein großes Thema und ist nur einer von vielen Aspekten, der Selina an ihrem Ehrenamt begeistert: „Es treffen viele junge Menschen aus ganz Deutschland aufeinander, die sich aber alle für die gleiche Sache einsetzen. Man lernt so viele unterschiedliche Menschen kennen, tauscht sich aus und entwickelt auch dieses Zugehörigkeitsgefühl. Bei dem letzten Workshop im September hat es sich dann wie ein Klassentreffen angefühlt, als wir uns alle wiedergesehen haben.“

Mehr als nur ein Ehrenamt

Der Einsatz als Volunteer ist auf ein Jahr begrenzt, mit der Möglichkeit, um ein weiteres Jahr zu verlängern. Am Ende erhalten die Teilnehmenden ein qualifiziertes Zeugnis, das sich auch für die Jobsuche einsetzen lässt. Für Selina Rücker sind es aber vor allem das persönliche Wachstum und die Softskills, die sie jetzt schon aus der Zeit mitnimmt: „Ich habe mich total weiterentwickeln können und bin jetzt viel souveräner, wenn ich beispielsweise Vorträge halten muss. Bei meiner ersten Aktion an einer Schule war ich noch sehr nervös, man spricht ja nicht jeden Tag vor 120 Menschen. Beim zweiten Mal lief es dann schon besser und ich war viel sicherer.“

Seit 2018 unterstützen jährlich etwa 140 Volunteers die DKMS in ihrer Arbeit. Mehr als 117.000 Menschen konnten so bereits typisiert werden – aus dieser unglaublichen Zahl sind bis heute 615 Echtspender:innen hervorgegangen, die mit Hilfe ihrer Stammzellen Patient:innen in Not eine zweite Chance auf Leben gegeben haben.

Die Bewerbung erfolgt formlos per Mail. Gerne mit einem kurzen Motivationsschreiben und Foto oder in einem Vorstellungsvideo an volunteers@dkms.de.

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