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2. Dezember 2024, News in Spender & Patienten

Giving Tuesday 2024: „Ich bin nochmal volljährig geworden“

Eppingerin feierte gleich doppelt Geburtstag

Christina aus Eppingen (bei Heilbronn) hat anlässlich ihres 40. Geburtstags eine große Feier mit Freund:innen und Familie organisiert. Es gibt nicht nur ein weiteres Lebensjahr, sondern auch ein anderes Datum zu feiern: Ihren Stammzellgeburtstag. Anders als die meisten wünschte sie sich keine Geschenke, sondern eine Geldspende für die DKMS. Christina weiß wie es sich anfühlt, wenn sich das Leben von einen auf den anderen Tag wendet und berichtet zum „Giving Tuesday“ am 3. Dezember von ihrem ungewöhnlichen Geburtstagswunsch.

  • Eppingerin feierte gleich doppelt Geburtstag

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    Eppingerin feierte gleich doppelt Geburtstag

    Christina ist heute wieder top fit und kann ihr Leben wieder genießen

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  • Christina während der Zeit in der Klinik

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    Christina während der Zeit in der Klinik

    Eins der wenigen Bilder aus dem Krankenhaus - Christina mit ihren Großeltern

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    Eppingerin feierte gleich doppelt Geburtstag

    Christina und ihre Geschwister bei ihrer großen Feier zum 40. Geburtstag

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    Eppingerin feierte gleich doppelt Geburtstag

    Die Spendenbox soll anderen ihren Wunsch nach einer zweiten Lebenschance [...]

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  • Während der Stammzellspende

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    Während der Stammzellspende

    Christina Bruder spendete seine Stammzellen und rettet damit ihr Leben

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  • Steht wieder mitten im Leben

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    Steht wieder mitten im Leben

    Christina bei der Buchmesse in Frankfurt - sie schreibt grade an ihrer [...]

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  • Christina steht wieder mitten im Leben

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    Christina steht wieder mitten im Leben

    Am liebsten zieht es die dreiköpfige Familie in die Berge zum Wandern

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Schon seit fast 20 Jahren spendet Christina regelmäßig Geld an die gemeinnützige Organisation DKMS. Doch nun hatte sie etwas Größeres geplant: „Ich hatte mir das schon so lange vorgenommen. Als ich erkrankt war, hab ich Glück gehabt und hab mich dann gefragt, wie ich mich einbringen kann. Nicht viele haben so ein Glück wie ich.“ Denn vor fast zwanzig Jahren, nahm Christinas Leben eine Wendung, die sie nicht kommen sah.

Auf einmal alles anders

Im Jahr 2005 war Christina grade Anfang 20, in der Probezeit ihres neuen Jobs und ist frisch verliebt in ihren Freund. Es stand auch ein erster gemeinsamer Urlaub an, als bei einer Routineuntersuchung bei ihrem Arzt ihr Blutbild auffällig war. Christinas Körper produzierte zu wenig rote Blutkörperchen. Da ihr Arzt zuerst nicht alarmiert war fuhr sie noch wie geplant in den Urlaub. Doch dort angekommen bemerkte Christina immer mehr und immer größere blaue Flecken an ihrem Körper und in den Folgetagen offene Stellen im Mund. „Ich hatte Halsschmerzen, die nicht auszuhalten waren“, erzählt sie. Direkt nach dem Urlaub ging es in eine Klinik. Nach ersten Untersuchungen wurde sie dabehalten. Christina hatte ‚akute myeloische Leukämie‘, eine besonders schnell fortschreitende Blutkrebsform.

„Ich habe von Moment, zu Moment, zu Moment gelebt.“

Zwei Monate blieb die junge Frau im Krankenhaus, bekam Chemotherapie und feierte sogar ihren 21. Geburtstag auf Station: „Ich sag‘s wie‘s ist, meine Reaktion war die Aussage an meine Familie „Ihr könnt mir zum Geburtstag dieses Jahr eine Perücke kaufen“, erinnert Christina sich. Währenddessen leiteten die Ärzt:innen die Suche nach einer passenden Stammzellspende für Christina ein. In dieser fremdbestimmten Zeit konnte Christina nicht nichts tun: „Ich wollte die Zeit, die ich habe, nutzen“, sagt sie. Das Treckingbike in ihrem Zimmer auf Station hielt sie fit. Der tägliche Besuch und ihr Freund, der sie auch in dieser schwierigen Zeit nicht alleine ließ, gaben ihr ein bisschen Sicherheitsgefühl im Klinikalltag.

Hoffnung aus der eigenen Familie

Schon bald kam eine weitere Sicherheit dazu: Christinas Bruder Jan, damals 19 Jahre alt, ist ihr „perfect Match“ und spendete für sie Stammzellen. „Er meinte danach mal zu mir, mit einem Augenzwinkern: ‚Ich mag Weizenbier, mal gucken ob du das in Zukunft auch gerne trinkst.‘ Aber das ist nicht so geworden“, erzählt Christina lachend. Nach der Spende ging es „ruckzuck vorwärts“. Die anfänglich noch kurzen Spaziergänge wichen mit der Zeit und Therapie wieder ihren längeren Wanderungen. Dank der lebensrettenden Stammzellspende ihres Bruders geht es Christina auch fast 20 Jahre später gesundheitlich gut. Ihr Freund ist heute ihr Ehemann und die beiden verbringen die Familienurlaube am liebsten mit ihrer gemeinsamen Tochter beim Wandern.

„Ich habe jetzt nochmal doppelt so lang gelebt!“

An ihrem 40. Geburtstag motivierte Christina vor allem, dass anderen Betroffenen auch diese Hoffnung auf eine zweite Lebenschance ermöglicht werden soll. „Ich habe jetzt nochmal doppelt so lang gelebt, wie damals, bis zu meiner Diagnose“, erzählt sie. Ihr erster Stammzellgeburtstag ist nun fast 20 Jahre her – sozusagen ein ganzes Leben bis zur Volljährigkeit. Um das zu feiern, legte sie noch eine Schippe drauf und machte kurzer Hand aus ihrer Wunschliste eine Geldspendeaktion: „Das war wirklich so leicht. Ich bekam das Material von der DKMS zugesendet und schon konnte es losgehen.“ Alle ihrer rund 70 Gäste waren begeistert von ihrer Idee und schrieben ihr ganz viele liebe Briefe und Karten und feierte ihr „zweites Mal volljährig“-Werden in vollen Zügen. Am Ende des Abends war die Spendenbox großzügig gefüllt: Stolze 1.550 Euro kamen dabei für Arbeit der DKMS zusammen!

Im Vergleich zu meinem Leben ist der überwiesene Betrag natürlich nicht viel. Umgerechnet sind es 31 Stäbchen-Kits – 50 Euro pro Registrierung. Vielleicht war aber am Ende diese eine Person unter ihnen, die ein Match ist und Stammzellen spenden kann.“ Christinas innovative Hilfsbereitschaft zeigt: Leben retten kann vielfältig aussehen, ob nun mit einer Registrierung oder mit einer Geldspende. Ihr selbst ist vor allem wichtig sich ermutigend an andere Betroffene zu richten: „Verliert nicht die Hoffnung und glaubt an das Gute.

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