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30. Juli 2020, News in Spender & Patienten

Ich bin stolz auf jeden Schritt, den sie macht

Jan rettete einst einer Neunjährigen das Leben – inzwischen sind beide gute Freunde

Neun Jahre war Tina alt, als sie von Jan das wohl Wertvollste erhielt, was ein Mensch einem anderen schenken kann: eine zweite Lebenschance. Zweieinhalb Jahre später, im Mai 2014, lernten sich die beiden am ersten World Blood Cancer Day in Berlin kennen. Seitdem verbindet das Mädchen aus Sachsen-Anhalt und den inzwischen 30-jährigen Bundeswehr-Soldaten eine tiefe Freundschaft. „Wir haben so oft wie möglich Kontakt“, sagt Jan.

  • Jan und Tina

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  • stehen immer noch in Kontakt

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  • Tina bei einem TV-Spot der DKMS

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„Immer, wenn es etwas Neues gibt, melden wir uns“, erzählt Jan beim Telefonat mit der DKMS. Tina, die sich gerade auf dem Endspurt in Richtung Abitur befindet, habe sich zum Beispiel gemeldet, als sie ihr Zeugnis erhalten habe. „Da war ich dann auch stolz!“ Kommunizieren würden sie hauptsächlich per Instagram oder Whats App, verrät Jan. Außerdem versuchen die beiden, sich einmal im Jahr zu sehen. Zum Beispiel bei einem Musikfestival, das jedes Jahr in der Nähe von Tinas Heimatstadt stattfindet – in diesem Jahr allerdings, wenig überraschend, nicht. Trotzdem haben sich die beiden genetischen Zwillinge 2020 schon gesehen – im März, als die großen Veränderungen durch die Corona-Pandemie nur knapp bevorstanden. Was für ein Glück!

„Das Treffen mit Jan hat mir wie immer sehr viel Freude bereitet“, sagt Tina. „Es war schön, dass wir uns mal wieder im echten Leben treffen konnten, da dies ja oft wegen der Zeit und der Entfernung nicht möglich ist.“ Jan war zuletzt lange Zeit in der Nähe von Bremerhaven stationiert – rund 400 Kilometer von Tinas Heimat entfernt. Ganz bald wird er zu einem Auslandseinsatz aufbrechen und dann noch etwas weniger greifbar sein. „Als wir uns kennenlernten, war Tina ein kleines Mädchen“, sagt Jan. „Jetzt wird sie bald 18, macht gerade ihren Führerschein. Es ist immer schön zu sehen, wie sie erwachsen wird. Ich bin stolz auf jeden Schritt, den sie in ihrem Leben macht.“ Die Stammzellspende im Jahr 2011 empfindet er auch heute noch nicht als herausragende Leistung. „Das war meine menschliche Pflicht, ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagt er bescheiden.

Mit gerade einmal acht Jahren war Tina an Blutkrebs erkrankt. Es folgten lange Wochen und Monate im Krankenhaus, während derer sich das Kind oft langweilte und eingesperrt fühlte. An einem grauen, nebligen Novembertag im Jahr 2011 kam mit Jans Stammzellspende die Wende für Tinas Leben. „Das war eine echte Hau-Ruck-Nummer“, erinnert sich Jan. „Zwischen dem Anruf, dass ich als Spender in Frage käme, und der Entnahme der Stammzellen lagen gerade einmal zwei Wochen.“ Einer Eingebung folgend war Jan ans Telefon gegangen, als er die Tübinger Nummer der DKMS-Zentrale im Display sah. „Eigentlich war das nicht erlaubt, da ich im Dienst war.“

Fast neun Jahre ist das nun her. Tina geht es sehr gut. „Mein größtes Ziel ist es erstmal, mein Abi so gut wie möglich abzuschließen, damit mir danach alle Wege offen stehen.“ Wenn es soweit ist, wird sie ganz bestimmt auch einer ganz besonderen Person in ihrem Leben davon berichten – ihrem guten Freund Jan.

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