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11. Mai 2021, News in Spender & Patienten

DKMS Doppelinterview: Maheer und Chirag aus Indien

Voller Dankbarkeit und Motivation, auch anderen zu helfen

Als Kind erkrankte Maheer aus dem indischen Ahmedabad an Leukämie und war auf eine Stammzelltransplantation angewiesen. Seine Lebensretterin heißt Dr. Sita Arjune, kommt aus Köln und zögerte damals keine Sekunde, als sie erfuhr, dass ihre Hilfe als Stammzellspenderin gebraucht wurde. Das ist mittlerweile einige Jahre her, und Maheer hat sich zu einem Teenager entwickelt, der sich auf seine Zukunft freut. Gemeinsam mit seinem Vater hat er die vergangenen Jahre für das indische DKMS Team Revue passieren lassen. Vater und Sohn erinnern sich gerne an das erste Treffen mit Sita auf einem großen Spender-Empfänger-Treffen anlässlich des 25. Jubiläums der DKMS 2016 in Berlin. Aus dieser Begegnung hat sich eine herzliche, länderübergreifende Freundschaft entwickelt.

  • Beim ersten Treffen in Berlin

    DKMS Pressefoto

    Beim ersten Treffen in Berlin

    Sita mit ihrem Freund (l.) sowie Maheer und seiner Familie

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  • Maheer in Indien

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    Maheer in Indien

    Mittlerweile ist er 14 Jahre alt

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  • Deutsch-indische Freundschaft

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    Deutsch-indische Freundschaft

    Sita und Maheer

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  • Maheer zu Hause

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    Maheer zu Hause

    Aus dem Jungen ist ein Teenager geworden

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  • Deutsch-indische Freundschaft

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    Deutsch-indische Freundschaft

    Sita und Maheer

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  • Maheer 9 Jahre nach der Transplantation

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    Maheer 9 Jahre nach der Transplantation

    Aus dem Jungen ist ein Teenager geworden

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  • Maheer aus Indien

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    Maheer aus Indien

    Dank einer Stammzelltransplantation hat er eine Zukunft geschenkt bekommen

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  • Maheer zu Hause in Indien

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    Maheer zu Hause in Indien

    Mittlerweile sind neun Jahre seit seiner Transplantation vergangen

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  • Beim ersten Treffen in Berlin

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    Beim ersten Treffen in Berlin

    Sita mit ihrem Freund (l.) sowie Maheer und seiner Familie

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Am 28 Mai 2021 wird die DKMS 30 Jahre alt. Ein Anlass, Danke zu sagen und vor allem Menschen in den Fokus zu rücken, die uns seit vielen Jahren begleiten und uns länderübergreifend unterstützen. Der Dank gilt Menschen wie Maheer, seinem Vater Chirag und seiner Lebensretterin Sita – sie alle haben eine ganz persönliche Verbindung zum Thema Blutkrebs und Stammzellspende. Sie stehen auch beispielhaft für das Engagement von mehr als 10,6 Millionen registrierten Spender:innen und über 90.000 ermöglichten Lebenschancen an sieben internationalen DKMS Standorten.

Lieber Maheer, lieber Chirag. Danke, dass ihr euch die Zeit für uns genommen habt. Wir freuen uns sehr, fünf Jahre nach unserem Treffen auf der Feier zum 25. DKMS Jubiläum mit euch zu sprechen. Lieber Maheer, wie fühlst du dich heute?

Es geht mir sehr gut. Ich fühle mich glücklich und lebendig. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ich lebe und gesund bin.

Erinnerst du dich an den Tag deiner Transplantation?

Ja, daran erinnere ich mich. Ich war damals noch sehr jung und wusste deshalb nicht wirklich, was passierte und warum meine Eltern so ängstlich und besorgt waren. Alle um mich herum waren angespannt, beunruhigt und haben oft geweint. Ich habe den Grund nicht verstanden, aber ich habe bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Mein Vater hat immer versucht, mich zu motivieren. Er sagte mir, dass es Probleme mit meinem Blut gebe, aber dass sie bald gelöst sein würden. Nach der Transplantation waren alle sehr glücklich.

Lieber Chirag, wie und wann hast du herausgefunden, dass dein Sohn an Blutkrebs erkrankt ist?

Im November 2009 erhielt Maheer das erste Mal die Diagnose Leukämie. Laut dem Chemotherapie-Protokoll galt er zwei Jahre nach der Behandlung als krebsfrei, also in seinem Fall ab Juni 2012. Zwei Monate später stellten Ärzte fest: Der Krebs war wieder da. Diesmal konnte nur noch eine Stammzellspende Maheers Leben retten. Dank seiner Spenderin Sita und der DKMS fand im November 2012 die Transplantation statt.

Was ging dir durch den Kopf, als du erfahren hast, dass dein Sohn eine Stammzellspende braucht?

Mich beschäftigte vor allem eine Frage: Würde es einen passenden Spender für ihn geben? Es ist sehr schwierig, einen Spender mit denselben HLA Merkmalen zu finden. In Indien war und ist die Stammzelltransplantation noch kein etabliertes Verfahren. Darum war die Suche nach einem Spender meine größte Sorge. Die Zeit war knapp, und es war klar, dass Maheer nicht überleben würde, wenn wir nicht rechtzeitig einen Spender fänden. Ein schreckliches Gefühl.

Kannst du dich an den Tag der Transplantation erinnern? Wie war dieser Tag für dich?

Ja, ich erinnere mich an diesen Tag. Ich war sehr nervös und habe zu Gott gebetet, dass er auf meinen Sohn aufpassen und ihn retten soll. Mein Glaube hat mir in diesem Moment Kraft und Zuversicht gegeben. Nach der Transplantation habe ich der Spenderin und dem medizinischen Team gedankt und im Tempel Gebete der Dankbarkeit gesprochen.

Wie war es, als du die Spenderin Sita das erste Mal getroffen hast?

Das erste Treffen war sehr schön. Ich habe sie und ihre gesamte Familie kennenlernen dürfen. Wenn ich dienstlich in Deutschland bin, dann treffe ich sie. Sie ist Medizinerin und eine ganz wundervolle Person. Wir stehen in regelmäßigem Kontakt, und ich habe sie eingeladen, uns in Indien besuchen zu kommen.

Wie hat Sita reagiert, als du sie nach Indien eingeladen hast?

Sita ist ein Teil unserer Familie, und wir haben ihr sehr viel zu verdanken. Maheer darf dank ihrer Spende weiterleben. Das ist ein großes Geschenk und für uns bis heute kaum zu fassen. Wir sind unendlich dankbar. Sita und unsere Familie sind jetzt auf eine ganz wunderbare Weise einander verbunden. Dank der DKMS wurde das möglich. Aus meiner Sicht leistet die DKMS eine tolle Arbeit. Dank ihres Engagements können Menschenleben gerettet werden.

Was wünscht du dir für Maheer?

Für Maheer wünsche ich mir, dass er weiterhin gesund bleibt. Außerdem hoffe ich, dass er ein guter Mensch wird und anderen hilft. Er möchte Wissenschaftler werden und den Krebs besiegen. Ich wünsche ihm, dass er das schafft. Er hat meinen lebenslangen Segen, und ich liebe ihn von ganzem Herzen. Ich werde immer stolz darauf sein, wie stark er ist und was für ein Kämpfer in ihm steckt.

Lieber Maheer, denkst du manchmal noch an die Zeit in Deutschland, als du bei unserer Feier in Berlin warst?

Natürlich. Ich erinnere mich noch gut an diese Zeit. Für mich war es etwas ganz Besonderes und auch das erste Mal, dass ich in Deutschland war. Bei dem Besuch lernte ich auch meine Spenderin Sita kennen. Das war ein sehr schönes Erlebnis.

Erzähl uns sein bisschen mehr über dich. Hast du irgendwelche Hobbys? Gibt es Schulfächer, die du besonders magst? Hast du Pläne und Wünsche für die Zukunft?

Ich höre gerne Musik, spiele mit Freunden oder verreise. Doch mein größtes Hobby ist das Forschen. Ich interessiere mich dabei vor allem für medizinische Themen – klar, bei der Vorgeschichte! Die Vorstellung, durch das Forschen einmal mithelfen zu können, Krankheiten zu besiegen, finde ich spannend.

Wie erlebst du die aktuelle Coronazeit?

Das vergangene Jahr war sehr schwierig, auch für mich. Wir konnten einander nicht mehr treffen, erlebten wegen Corona viel Negatives. Das Leben mit dem Virus fühlt sich so langsam sogar normal an. Hoffentlich werden die Impfungen bald dafür sorgen, dass wir keine Angst mehr vor dem Virus haben müssen.

Hast du eine Botschaft, die du mitteilen möchtest, etwa wie die Menschen den Kampf gegen Blutkrebs unterstützen können?

Ich habe eine Botschaft an alle Leute da draußen. Der einzige Grund, warum ich weiter atmen, leben und gerade sprechen kann, ist, dass ich eine Transplantation erhalten habe. Viele Leute registrieren sich nicht für die Stammzellspende, weil sie nicht wissen, wie wichtig das eigentlich ist. Mir wurde damit Lebenszeit geschenkt – und ehrlich: Kann es etwas Schöneres geben? Eure Spende kann dafür sorgen, dass jemand weiterlebt. Zurzeit ist die Stammzellspende für viele Patienten und Patientinnen die einzige Chance auf Heilung. Also informiert und registriert euch bitte und rettet damit jemandem das Leben.

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