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2. November 2017, News in Partner & Netzwerk

Leukin e.V.: Helfen, um zu helfen

Verein zur Hilfe leukämiekranker Kinder

Seit über 20 Jahren ist Leukin e. V. im ostfriesischen Landkreis Leer aktiv im Kampf gegen Blutkrebs. Was die Vereinsvorsitzende Anna Fennen und ihre vielen Helfer antreibt, die DKMS ehrenamtlich seit so langer Zeit zu unterstützen und warum Leukin e. V. in der Region so erfolgreich ist, erfahren Sie hier.

Die Geschichte von Leukin e. V. nimmt ihren Anfang am 26. November 1996, als im Bekanntenkreis von Anna Fennen ein Mädchen an Leukämie erkrankt. Fennen und ihre sieben Freundinnen sitzen bei einer Geburtstagsfeier zusammen, als sie davon erfahren. Zum Feiern ist ihnen nicht mehr zumute. Doch sofort ist der Gruppe klar, dass auch Mitleid nicht helfen würde.

Noch am selben Abend fassen sie den Entschluss, einen Verein zu gründen, ein Spendenkonto einzurichten, Menschen in ihrem Umfeld auf das Thema Stammzellspende aufmerksam zu machen und Geld für mögliche Typisierungen zu sammeln. Zögern oder gar stillhalten? Keine Option! Das Mädchen kann schließlich ohne Transplantation geheilt werden, aber von da an hat sich die Unterstützung der Gruppe bereits auf die Allgemeinheit ausgeweitet, denn alle Patienten haben eine zweite Lebenschance verdient.

Leukin e.V.
Anna Fennen (2. v. r.) bei der Familienmesse Volksbank-Tage im Rahmen der Leukin-Verlosung; Foto: General Anzeiger Rhauderfehn

Wie man aktiv wird, Werbung für eine Aktion macht, all das haben wir uns in den Anfangstagen selbst beigebracht“, erinnert sich die Vorsitzende Anna Fennen. „Wir sind einfach losmarschiert und haben viele Sachen ausprobiert.“ Während Bekannte stricken und häkeln, verkauft Leukin die Ware gegen Spenden. Sogar Window-Color-Sticker werden unters Volk gebracht. Kaum ein Bewohner aus der Region, der nicht auf die Aktivitäten von Leukin aufmerksam wird. Egal, wo was los ist, Fennen und ihre damals noch kleine, aber agile Gruppe sind vor Ort, um Menschen für die gute Sache zu gewinnen. Damit leisten sie Ende der Neunziger im ostfriesischen Rhauderfehn Pionierarbeit.

Bei der Recherche stößt Leukin e. V. auf die DKMS: Schnell entsteht zwischen den ehrenamtlichen Helfern und der international agierenden Stammzellspenderdatei eine enge Verbindung, die bis heute anhält. Fast täglich kommuniziert Anna Fennen mit ihrer persönlichen Ansprechpartnerin Bettina Steinbauer (DKMS-Spenderneugewinnung). Regelmäßig werden gemeinsam Registrierungs- und Benefizaktionen organisiert. „Anna macht einen super Job, sie ist mit Herzblut dabei“, erzählt Steinbauer.

Bis heute hat Leukin e. V. 177 Aktionen auf die Beine gestellt und dabei 67.390 Spender aufgenommen. Über 700 Ostfriesen wurden mittlerweile dank Leukin zum Lebensretter. Die größte Aktion findet 2003 im EmsPark statt: 4.886 potenzielle Lebensretter machten damals mit. Doch nicht nur das: Für jeden Spender werden die Typisierungskosten übernommen, was eine stolze Summe von drei Millionen Euro ergibt.

Eine große Hilfe ist die enge Verbindung zu Partnern aus Politik, Wirtschaft, Medien und Verbänden, denn unter den Helfern sind viele Geschäftsfrauen, Fennen selbst arbeitet damals im Management. So können sie ihren Einfluss in alle Richtungen streuen und bestmöglich nutzen. „Wenn ich bei Unternehmen nach einer Geldspende frage, verlange ich immer nach dem Chef“, betont Fennen. „Wenn ich dann von unserer Arbeit erzähle, sind die meisten Firmen bereit, zu spenden.“ In den vergangenen 21 Jahren ist Leukin in Ostfriesland ein Begriff geworden. Der Verein hat sich mit viel Eifer einen hohen Bekanntheitsgrad und großen Unterstützerkreis erarbeitet. 2006 bekommt Fennen stellvertretend für alle Vereinsmitglieder den DKMS Ehrenamtspreis verliehen, 2011 folgt das Bundesverdienstkreuz.

Leukin e.V.
Ein Benefizspiel der Werder-Traditionself brachte 7.000 Euro für Leukin e.V. ein; Foto: General Anzeiger Rhauderfehn

Zwei Meilensteine, die die Gruppe noch mehr motiviert. Dabei sind sich die Helfer für nichts zu schade. „Wir stellen uns auch auf den Supermarktparkplatz und sprechen die Leute an“, erzählt Fennen. „Es gibt immer noch zu viele Menschen, die nicht typisiert sind.“ Zusätzlich sind an verschiedenen Standorten wie Arztpraxen, Apotheken und Geschäften sogenannte Service-Points eingerichtet worden. So kommen pro Monat bis zu 100 weitere neue Spender hinzu. Mittlerweile legt Leukin neben vielen bestehenden Benefizaktionen den Fokus auf junge Spender.

Das Gute ist, dass wir Aktionen an Schulen alle zwei bis drei Jahre wiederholen können, da immer neue Schüler nachkommen.“ Und wie lange geht die Arbeit von Leukin e. V. noch weiter? Anna Fennen lacht zunächst, aber mit der Antwort zögert sie nicht: „Wir tun das nicht für uns, sondern für die Allgemeinheit. Ich werde sicher irgendwann kürzertreten müssen, aber wir haben noch viel vor. Leukin ist so etwas wie meine Lebensaufgabe.

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