„Ich habe jetzt auch eine griechische Familie“ › DKMS Media Center Skip to content

27. November 2023, News in Spender & Patienten

„Ich habe jetzt auch eine griechische Familie“

Yasmin schenkte Mary aus Kreta eine zweite Lebenschance

  • Mary und Yasmin

    DKMS Pressefoto

    Mary und Yasmin

    Mary und Yasmin am Wasser

    JPG, 3,9 MB

  • Mary und Yasmin

    DKMS Pressefoto

    Mary und Yasmin

    Yasmin hat jetzt eine griechische Familie dazubekommen

    JPG, 937,9 KB

  • Mary und Yasmin

    DKMS Pressefoto

    Mary und Yasmin

    v.l. Marys Tochter Giorgia, Yasmin und Mary

    JPG, 4,2 MB

Kürzlich erreichte die DKMS eine Mail aus Griechenland. Stammzellempfängerin Mary Apokoroniotaki (41) und ihr Mann Antonis bedankten sich darin für die Arbeit der gemeinnützigen Organisation, die dazu geführt hatte, dass DKMS Spenderin Yasmin Wloch aus Bad Harzburg Marys Leben retten konnte. Die Mutter einer heute sechsjährigen Tochter hatte Leukämie und war auf die Stammzellspende einer fremden Person angewiesen. Dank Yasmin sie ihr Kind aufwachsen sehen.

Aber von vorne: Die 22-jährige Yasmin Wloch registrierte sich kurz nach ihrem 18. Geburtstag, im Sommer  2019. Ausschlaggebend dafür war die VOX-Serie „Club der roten Bänder“, die Yasmin regelmäßig schaute.

„Club der roten Bänder“ erzählt die Geschichte einer Freundschaft, die zwischen jugendlichen Patient:innen in einem fiktiven Krankenhaus entsteht. Im Rahmen einer Kooperation hatte die DKMS seinerzeit einen kleinen Part innerhalb der Serie. Zudem wurde ein DKMS Spot mit Patientin Rinah in der Werbepause ausgestrahlt, der die Zuschauer:innen zur Registrierung animiert hat.

Als Yasmin nur wenige Wochen später bereits für eine Spende angefragt wurde, war sie überrascht. „Ich hätte nicht gedacht, dass man mich so schnell braucht“, sagt sie. Bis zur ambulanten Spende in Köln vergingen allerdings noch zwei Monate, da Mary erst auf die Transplantation vorbereitet werden musste.

Bei den Spritzen zur Mobilisierung ihrer Stammzellen war Yasmins Mutter behilflich. Sie begleitete Yasmin auch zur Spende. „Ich hatte ein bisschen Gliederschmerzen. Das war aber nicht weiter wild“, sagt Yasmin.

Die Spende verlief bis auf einen kleinen Schreckensmoment gut. „Es war zunächst nicht sicher, ob ich am ersten Tag genug Zellen abgeben würde und vielleicht am nächsten Tag noch einmal spenden müsste. Dabei dachte ich voller Sorge an die mir noch unbekannte Person, für die es dadurch womöglich gefährlich werden könnte. Die Mitarbeitenden der Klinik beruhigten mich aber sofort, und erklärten mir, dass ein zweiter Spendentag für die Behandlung auf Patient:innen-Seite immer mit eingeplant sei.“

Yasmin erfuhr bald, dass die Menge der Zellen ausreichte und eine zweite Spende nicht notwendig war. Wenige Tage später wusste sie, dass ihre Spende einer Frau mittleren Alters in Griechenland zuteilwurde.

Anonym suchte Yasmin den Kontakt zur Empfängerin und schrieb ihr einen Brief. Mary freute sich sehr darüber und es entstand eine Brieffreundschaft. Sie wusste gar nicht, dass sie vor Ende der zweijährigen Anonymitätsfrist Briefe über ihre Klinik an ihre Spenderin schreiben durfte und freute sich sehr, dass Yasmin die Initiative ergriffen hatte.

Ende 2021 willigten beide Frauen einem Adressaustausch ein und standen ab da in persönlichem Kontakt.

Einladung nach Kreta – Erkennungszeichen „rotes Kleid“

In diesem Sommer folgte Yasmin gemeinsam mit ihrem Verlobten Nico der Einladung von Mary und ihrer Familie nach Kreta und verbrachte eine unvergessliche Woche dort.

„Ein bisschen mulmig war mir schon. Ich habe gehofft, dass wir uns verstehen“, sagt Yasmin. In Kreta am Flughafen angekommen, sollte Yasmin nach einer Frau mit rotem Kleid Ausschau halten. Zunächst hatte sie eine „falsche“ Frau im Blick. Dann sah sie aber noch ein zweites rotes Kleid. Die beiden Frauen liefen aufeinander zu und umarmten sich herzlich. „Das war sehr emotional und es flossen auch ein paar Tränchen“, sagt Yasmin.

Mary und ihr Mann besitzen ein Ferienhaus in Rethymno, das sie Yasmin und Nico zur Verfügung gestellt hatten. Das mulmige Gefühl war vom ersten Moment an weg. „Wir ticken ähnlich, haben gleiche Charaktereigenschaften, gehen beide offen auf Menschen zu und lachen viel und gerne. Mary ist für mich wie eine Schwester“, sagt Yasmin. Auch Marys Familie hat Yasmin herzlich aufgenommen. Für Marys Eltern ist sie eine zweite Tochter. „Ich habe jetzt neben meiner deutschen auch eine griechische Familie!“, sagt Yasmin.

„Ich bedanke mich aus tiefstem Herzen bei Yasmin, dass sie ohne zu überlegen die Entscheidung getroffen hat zu spenden – und dass sie nun unserer Einladung nach Kreta gefolgt ist und wir einen traumhaften gemeinsamen Urlaub verbringen durften“, sagt Mary. Sie appelliert: „Lasst euch registrieren und rettet ein Leben“.

Auch Yasmin konnte schon Menschen zur Registrierung motivieren. Darunter ihren Verlobten Nico. „Wenn man mitbekommt, was die Spende bedeutet, auch für das Umfeld, und das man damit einer ganzen Familie eine neue Chance schenkt, ist der Aufwand der dahinter steckt, echt gering“, sagt sie.

Über ein Wiedersehen haben die beiden Frauen schon gesprochen. Voraussichtlich kommt Mary nächstes Jahr zum Gegenbesuch nach Deutschland.

Das könnte Sie auch interessieren

0