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26. Juni 2020, News in Spender & Patienten

Patientin trifft Lebensretterin: „Endlich ist sie greifbar …“

Stammzellempfängerin Seval und Spenderin Sabrina begegnen sich zum ersten Mal virtuell

Seval Can (34) aus Kiel hat über zwei Jahre darauf gewartet, endlich die Frau kennenzulernen, die ihr im Februar 2018 ein neues Leben geschenkt hat: Sabrina Schmitt (36) aus Weißenohe in Bayern. Als sich die Frauen zum Videoanruf verabreden und sich dabei zum ersten Mal sehen und hören, sind sie sehr gerührt. Sie finden direkt einen ganz besonderen Draht zueinander.

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    Seval ist gerne draußen an der frischen Luft

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    Sabrina bei der Stammzellspende in Nürnberg, im Februar 2018

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    Seval genießt die gemeinsame Zeit mit Tochter Emma

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    Sabrina mit ihrer Familie: Sohn Tim (5), Mann Bastian (36) und Tochter Lina, [...]

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    Achtung, Vampire sind unterwegs: Seval mit Emma (7) zu Halloween

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    Seval muss noch alle drei Monate zur Blutuntersuchung

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„Sabrina war immer präsent – aber durch das Gespräch ist sie plötzlich greifbar, nur einen Anruf von mir entfernt“, sagt Seval Can. Für die alleinerziehende Mutter ist es immer noch ein unbeschreibliches Gefühl, wenn sie an das erste Videotelefonat denkt.

Auch Sabrina Schmitt freute sich sehr über die Kontaktaufnahme. Sie war neugierig darauf, wem sie ihre Stammzellen gespendet hatte. Da sie ihrer „genetischen Zwillingsschwester“ jedoch nicht das Gefühl geben wollte, ihr etwas schuldig zu sein, war sie froh, dass Seval den ersten Schritt gewagt und den Adressaustausch nach zwei Jahren Anonymität über die DKMS angestoßen hatte. Die zweifache Mutter wurde im November 2017 als Spenderin angefragt, kurz nachdem Seval ihre niederschmetternde Diagnose erhalten hatte. Seval hatte Leukämie. Wenige Tage vor Weihnachten stand fest, dass Sabrinas Gewebemerkmale tatsächlich mit Sevals übereinstimmten und sie spenden würde. Für Sabrina war das ein schönes „Weihnachtswunder“.

Bis zur Spende vergingen noch zwei Monate, in denen Seval stationär in der Klinik mit einer Chemotherapie behandelt wurde. Sevals Tochter Emma (7), die sie währenddessen nicht besuchen durfte, gab ihr die Kraft, nicht aufzugeben. Emma sollte nicht ohne ihre Mutter aufwachsen! Außerdem entwickelte Seval ein großes Vertrauen in ihren Glauben und begann zu beten. Sie sah den Blutkrebs als eine Art Prüfung an, die sie bestehen musste. „Du musst stark bleiben für das, was da noch kommt“, sagte sie sich.

Stammzellen willkommen geheißen

„Ich wusste, dass da draußen jemand ist. Es musste einfach jemanden geben, der für mich spendet. Am Tag der Transplantation haben wir gebetet. Ich habe jede einzelne Stammzelle herzlich willkommen geheißen und darum gebetet, dass sie bleibt“, erinnert sich Seval.

Nach der Spende erfuhr Sabrina, dass ihre Stammzellen einer jungen Frau in Deutschland transplantiert wurden. Oft dachte sie an die unbekannte Patientin und wünschte sich, dass sie ihr helfen konnte und sie wieder gesund würde. Insgeheim hoffte sie auch, sie irgendwann einmal kennenlernen zu dürfen. Darüber, dass Sabrinas Spende ein wenig die Familienplanung durchkreuzte, sind sie und ihr Mann Bastian sehr froh und dankbar. „Zum Glück war ich zu dem Zeitpunkt, als die DKMS mich kontaktierte, nicht schwanger, was durchaus hätte sein können“, sagt Sabrina.

Die Wünsche der beiden Frauen wurden erfüllt: Seval ist wieder gesund. Ob sie ihren Job als Altenpflegerin wieder so ausüben kann wie vor der Erkrankung, weiß sie allerdings noch nicht. Sabrina arbeitet als Sozialpädagogin und ist in Elternzeit. Nach Sohn Tom (5) wurde sie bald nach der Stammzellspende erneut schwanger und brachte im Dezember 2019 Tochter Lina zur Welt. Sabrina hat damit also dreimal Leben geschenkt.

Obwohl sich Seval und Sabrina erst gerade kennengelernt haben, fühlen sie eine starke Verbundenheit zueinander. Für beide ist das Thema Stammzellspende eine Herzensangelegenheit. Auf ihren Instagram-Accounts (sevalcan86 und liebe.trubel.leichtigkeit) klären sie ihre Follower auf und erzählen ihre Geschichten. Dadurch konnten sie bereits einige Menschen zur Registrierung motivieren.

Wegen der Coronakrise hat die DKMS in den letzten Monaten deutlich weniger Spender aufgenommen als noch zu Beginn des Jahres. Grund dafür sind die ausgefallenen Registrierungsveranstaltungen, die zum Schutz der Bevölkerung noch bis Ende des Jahres weiterhin nicht stattfinden werden. Umso wichtiger ist es, von der Möglichkeit der Onlineregistrierung Gebrauch zu machen und sich ein Registrierungsset nach Hause zu bestellen.  

Eine Registrierung ist jederzeit unter dkms.de möglich.

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