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5. April 2022, News in Spender & Patienten

Spenderpower im Doppelpack

Tag der Geschwister: Bruder und Schwester spenden fast zeitgleich Stammzellen

Die Geschichte eines fast unglaublichen Zufalls können die Geschwister Max und Luisa Zimmermann aus Köln erzählen: Die DKMS fragte sie zeitgleich als Spender:in an – für zwei verschiedene Erkrankte. An genau dem Tag, an dem Max seine Stammzellen abgab, wurde Luisa im Rahmen ihrer Voruntersuchung in derselben Klinik durchgecheckt. Mit dabei war auch Mona, die Mutter der Geschwister – eine langjährige Mitarbeiterin der DKMS. Zum Tag der Geschwister am 10. April berichten wir von einem Bruder und einer Schwester, die im Abstand von 14 Tagen zwei Menschen eine zweite Lebenschance schenkten.

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    Max hat als erster gespendet

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    Familienausflug der besonderen Art: Luisa und Mama Mona bei Max' Stammzellspende

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    Luisa bei der Spende

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    Max und Luisa Zimmermann machen auch gerne gemeinsam Urlaub

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Als Max (27) und Luisa (24) kurz hintereinander diesen einen ganz besonderen Anruf der DKMS erhielten, staunte auch ihre Mutter Mona Zimmermann nicht schlecht. Sie arbeitete zu diesem Zeitpunkt schon seit mehr als neun Jahren für die DKMS, hatte als Mitarbeiterin der Spenderneugewinnung unzählige Registrierungsaktionen in ganz Deutschland organisiert und durchgeführt. Ihr Spezialgebiet: Aktionen an Schulen und Universitäten. Bei zwei dieser Aktionen hatte Mona auch ihre Kinder Max und Luisa, jeweils als frischgebackene Volljährige, in die Datei aufgenommen. Dass beide unabhängig voneinander für zwei unterschiedliche Patient:innen zeitgleich für eine Stammzellspende angefragt wurden, erschien allen als verrückter Zufall. Schließlich liegt die Spendewahrscheinlichkeit durchschnittlich nur bei einem Prozent.

Als Mutter war Mona Zimmermann besonders stolz, dass ihre Kinder die Möglichkeit erhielten, zwei todkranken Menschen eine neue Chance auf Leben zu schenken. Doch ihre Gedanken kreisten auch um einen anderen Punkt: „Mir ging die Frage nicht aus dem Kopf, ob sie sich wirklich frei für oder gegen eine Stammzellspende entscheiden konnten, oder ob das bei meinem Einfluss vielleicht gar nicht möglich war.“

Doch Max und Luisa plagten keinerlei Entscheidungsschwierigkeiten: Beide sagten der DKMS sofort zu. Und so kam es zu einem außergewöhnlichen Familienausflug in eine Kölner Klinik, bei dem Max den Anfang als Stammzellspender machte. Zeitweise saßen Mona und Luisa während der Spende neben Max. Gemeinsam rätselten sie, wohin seine Stammzellen wohl gehen würden. „Man denkt schon darüber nach, wer der Patient ist, und hofft, dass alles gut wird und er eine neue Chance erhält“, sagt Max.

Zwei Wochen später saß dann Luisa auf dem Stuhl, auf dem noch kurz zuvor der Bruder Platz genommen hatte. In der Vorbereitungsphase, in der sich die Marketingstudentin zur Mobilisierung der Stammzellen ein Medikament spritzen musste, wandte sie sich immer wieder mit Fragen an den älteren Bruder – der sie dann stets beruhigte. „Die Vorstellung, einem Kind oder einem Erwachsenen helfen zu können, war ein enormer Motivationstreiber für mich“, erzählt sie.

Zwei Tage nach der Entnahme waren Max und Luisa wieder topfit. Ihr Mutter findet: „Unsere heutige Jugend ist stark, mutig und sozial. Sie ist bereit, ein Zeichen der Mitmenschlichkeit in unserer Gesellschaft zu setzen. Was für ein Geschenk!“

Inzwischen arbeitet Max als Unternehmensberater und hat gemeinsam mit einem Freund eine Website ins Leben gerufen, über die unbezahlbare Erlebnisse verlost und dabei soziale Projekte unterstützt werden. Leider hat er kürzlich erfahren, dass sein Empfänger, ein Mann aus Deutschland, verstorben ist. „Das war für mich ein Schock“, sagt Max. „Auch wenn ich weiß, dass ich ihm noch etwas Lebenszeit schenken konnte. Ich habe mich als Spender wieder freischalten lassen und hoffe, dass ich vielleicht noch einmal helfen darf.“

Die kleine Schwester, die aktuell in Amsterdam studiert, hat nach der Stammzellspende noch einige weitere Male Lymphozyten für „ihre“ Patientin, ein kleines Mädchen aus Italien, gespendet. Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen darf sie zu ihrem genetischen Zwilling keinen persönlichen Kontakt aufnehmen. „Ich hoffe einfach, es geht ihr gut.“

Schon in ihrer Kindheit hatten die Geschwister ein inniges Verhältnis zueinander. „Wir haben wenig gestritten“, findet Max. Das gemeinsame Erlebnis, Stammzellspender:in zu sein, hat beide noch mehr zusammengeschweißt. Gegenseitig waren sie sich mental rund um ihre Spende eine große Stütze, weil sie das Gefühl, etwas auf sich zu nehmen, um einer unbekannten und lebensbedrohlich erkrankten Person helfen zu können, beide gut nachempfinden konnten.

Wer wie Max und Luisa Stammzellspender:in werden möchte, findet alle Informationen zur Registrierung bei der DKMS unter dkms.de

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