Leben retten Chefsache: Weihnachtsmann spendet Stammzellen
Keine Sorge: Geschenke werden pünktlich zugestellt, für Vertretung ist gesorgt
Großartige Nachrichten im Kampf gegen Blutkrebs: Pünktlich zum Fest der Liebe wird der Weihnachtsmann höchstpersönlich zum Vorbild für seine Weihnachtselfen und die Menschen weltweit. Wenn sein Einsatz gebraucht wird, lässt der hilfsbereite Mann mit dem Rauschebart auch mal alles stehen und liegen – selbst im größten Stress. Und so gönnt er seinen Rentieren kurz vor Heiligabend eine Pause und macht derweil einem Patienten das wohl schönste Geschenk: Eine Chance auf Leben und eine gesunde Zukunft. Gute Nachrichten auch für alle Kinder: Für eine Vertretung bei der Verteilung der Geschenke wurde selbstverständlich gesorgt.
Jährlich werden traditionell zum Weihnachtsfest im Freundes- und Familienkreis Geschenke verteilt. Auch in Pflegeheimen und Seniorenzentren gibt es zum Fest der Liebe Bescherung. Oftmals ist der Geschenkebringer der Weihnachtsmann, und ruft damit Kindheitserinnerungen in den Menschen hervor.
Joshua Wessels aus Nordenham ist einer von vielen ehrenamtlichen Weihnachtsmännern, die Seniorenaugen strahlen lassen. Jedes Jahr erfreut der 18-jährige Schüler am 24. Dezember die Bewohner der Seniorenresidenz „Haus Tongern“ in Nordenham. Dieses Jahr hat er allerdings einen anderen „ehrenamtlichen“ Auftrag. Joshua spendet Stammzellen, und macht einem Blutkrebspatienten damit ein unbezahlbares Geschenk – eine zweite Lebenschance.
Manchmal muss man Prioritäten setzen
Als Joshua von der DKMS für die Spende an Weihnachten angefragt wird, freut er sich sehr helfen zu können. Im gleichen Moment denkt er aber auch an die vielen Seniorinnen und Senioren, für die er dann in diesem Jahr leider nicht den Weihnachtsmann spielen kann. Zum Glück bietet eine Kollegin des Seniorenheims an, für ihn einzuspringen.
„Durch meine Mutter, die im Seniorenzentrum als Leitung der sozialen Betreuung arbeitet, kam ich mit 15 Jahren zum ersten Mal in Kontakt mit älteren Menschen, insbesondere mit Demenzerkrankten“, sagt Joshua. Und weiter: „Die Gespräche mit ihnen, ihre Dankbarkeit, auch nur für Kleinigkeiten, hat mich direkt gefesselt, und mich überzeugt hier ehrenamtlich aktiv zu werden. Es gelang mir ein Gespür für diese Personengruppen aufzubauen, was ich mir nie zugetraut hätte. Durch mein Engagement kam ich dann auch in die Position des Weihnachtsmannes.“
Auch wenn er dieses Jahr nicht persönlich die Geschenke zu den Senioren bringen kann, freut er sich auf sein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk, dass er mit der Stammzellspende einem Blutkrebspatienten und dessen Familie bereiten wird: Die Hoffnung auf Leben. Und dafür haben auch alle Bewohner Verständnis und freuen sich mit ihm.
„Die Frage an wen meine Spende geht, ist für mich eher uninteressant, wichtig ist mir nur das ich jemanden helfen kann. Ich wünsche meinem „Genetischen-Zwilling“ eine schnelle und dauerhafte Genesung und stehe auch gerne nochmal zur Verfügung, falls eine weitere Spende benötigt wird“, sagt Joshua.
Joshua ließ sich bei einer Registrierungsaktion an seiner Schule in die DKMS aufnehmen. Nur etwa acht Monate später wurde er als Spender angefragt. „Den Weihnachtsmann kann ich jedes Jahr wieder spielen, eine Leben rettet man wahrscheinlich nur einmal.“
Joshua macht nächstes Jahr sein Abitur und möchte danach Soziologie und Angewandte Politik studieren.
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