Weltkrebstag: Zweite Lebenschancen geben und Zugang zu Therapien verschaffen

Der diesjährige Weltkrebstag am 4. Februar steht unter dem Motto „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“. Ein Anliegen, das die internationale Organisation DKMS nachhaltig unterstützt. Ziel ist es, so vielen Blutkrebspatient:innen wie möglich eine zweite Lebenschance zu geben. Seit mehr als 31 Jahren sorgt sie dafür, dass Patientinnen und Patienten weltweit eine Stammzellspende erhalten und geheilt werden können.

Die Zahlen sprechen für sich: Alle 12 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die Diagnose Blutkrebs, weltweit sind es alle 27 Sekunden. Jährlich sterben allein in Deutschland rund 19.500 Menschen an dieser Krankheit. Die Diagnose ist für Betroffene und ihre Angehörigen ein Schock und markiert oft den Beginn eines Wettlaufs gegen die Zeit. Für viele Patient:innen besteht die einzige Überlebenschance darin, so schnell wie möglich eine passende Spenderin oder einen passenden Spender für eine Stammzelltransplantation zu finden.

Aktuell sind bei der DKMS mehr als 11,5 Millionen potenzielle Spenderinnen und Spender in sieben Ländern registriert, davon über 7,4 Millionen in Deutschland. International ist die DKMS in den USA, Polen, UK, Chile, Indien und Südafrika aktiv. Mehr als 1.000 Mitarbeitende geben täglich alles dafür, betroffenen Menschen und ihren Familien Hoffnung auf eine zweite Lebenschance zu geben.

Aktuell spenden täglich 21 DKMS Spender:innen weltweit für Patient:innen in Not. Und die Hilfe kennt keine Ländergrenzen – seit Gründung der DKMS im Jahr 1991 vermittelte die Organisation mehr als 100.000 Stammzellspenden in 57 Länder.

Doch noch immer finden zu viele Patient:innen keine geeignete Spenderin oder keinen geeigneten Spender. Deshalb ist es lebensnotwendig, dass sich möglichst viele Menschen als potenzielle Stammzellspender:innen in der Datei registrieren lassen. Jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren ist herzlich dazu eingeladen, sich unter dkms.de ein Registrierungsset zu bestellen.

Viele neue Spender:innen geben Betroffenen Hoffnung

Neue bereitwillige Spender:innen zum Ausbau der Datei sind überaus wertvoll und wichtig: Allein in diesem Jahr werden rund 125.000 Spender:innen aus der Stammzellspenderdatei der DKMS in Deutschland aus Altersgründen ausscheiden. Denn ab dem 61. Geburtstag ist es nicht mehr möglich, bei den internationalen Suchregistern als Spenderin oder Spender gelistet zu sein.

Hierbei spielt der medizinische Hintergrund eine besondere Rolle. So haben wissenschaftliche Auswertungen gezeigt, dass die Erfolgschancen einer Stammzelltransplantation mit zunehmendem Alter der Spender:innen sinken, da die Blutstammzellen auf Empfängerseite nach der Transplantation ihre Funktion deutlich langsamer und weniger erfolgreich aufnehmen. Daher haben sich Transplantationsgesellschaften verschiedener Länder in gemeinsamen medizinischen Richtlinien auf die Altersobergrenze von 61 Jahren geeinigt. Um die Lücke zu schließen, bittet die DKMS gezielt die ausscheidenden Spender:innen darum, bei der Suche nach neuen Spender:innen zu helfen.

„Eine einfache Registrierung ist der erste Schritt, um Patienten und Patientinnen Hoffnung zu schenken und vielleicht einmal ein Menschenleben zu retten“, erklärt Konstanze Burkard, Direktorin Spenderneugewinnung und Corporate Communications der DKMS. „Vor allem auch junge Menschen sind gefragt, denn sie kommen aus medizinischen Gründen besonders häufig für eine Stammzellspende in Betracht und bleiben der internationalen Suche noch viele Jahre erhalten.“

Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wendet sich die DKMS deshalb auch mit ihrer neuen Kampagne „Einfach richtig. Richtig einfach“ an alle Alters- und Gesellschaftsgruppen. Ziel ist es, mit authentischen Geschichten von Spender:innen und Patient:innen auf das lebensrettende Thema aufmerksam zu machen und neue Spender:innen zu motivieren. 2023 wird es zudem wieder zunehmend möglich sein, Registrierungsaktionen vor Ort – zum Beispiel in Schulen – aber natürlich auch durch Online-Aufrufe und Registrierungsmöglichkeiten viele neue Spender:innen und Unterstützer:innen zu gewinnen, damit die Datei weiter wachsen kann.

Aktuelle wissenschaftliche Studie der DKMS stellt internationalen Therapiestandard in Frage

Doch nicht nur Aufklärung und Motivation von neuen Spender:innen ist überaus wichtig. Seit Jahren trägt die DKMS zum Fortschritt auf ihrem Gebiet bei, indem sie den Zugang zu notwendigen Therapien ermöglicht und die Weiterentwicklung von Behandlungen durch wissenschaftliche Forschung aktiv fördert.

Die vor kurzem veröffentlichte und von der DKMS finanzierte ASAP-Studie legt nahe, dass erwachsene Patient:innen mit wiederkehrender oder therapieresistenter AML so schnell wie möglich eine Stammzelltransplantation erhalten sollten. Die gängige Praxis, vor der Transplantation eine komplette Remission zu erreichen, zeigt laut den Ergebnissen der Studie keinen Vorteil in Bezug auf den Gesamterfolg oder das Gesamtüberleben. Vertiefende Informationen zur ASAP-Studie erhalten Sie hier.

Weitere Informationen:

• Eine der vielen Patient:innen, die die Diagnose Blutkrebs überlebt hat und die Hochs und Tiefs während der Therapie und Heilungsphase kennt, ist Eva aus Niederkrüchten. Die Geschichte der 44-Jährigen, die kürzlich ihren Spender zum ersten Mal getroffen hat, finden Sie hier.
• Weitere Informationen zur Arbeit der DKMS finden Sie in unserer digitalen Pressemappe.
• Wer sich als Stammzellspender:in bei der DKMS registrieren lassen möchte, kann ganz einfach und unkompliziert unter dkms.de ein Registrierungsset anfordern und nach Hause schicken lassen.

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