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14. Januar 2020, News in Spender & Patienten

Neues Leben, neue Familie

Alina traf ihren Lebensretter Andreas – und war mit ihm zu Gast im SWR Nachtcafé

Alina Flemming-Diekmeyer lebte jahrelang mit einer tickenden Zeitbombe im Körper, der Chronische Granulomatose. Dabei handelt es sich um einen seltenen Immundefekt, durch den Pilze und Bakterien von den weißen Blutkörperchen nicht abgewehrt werden können, was zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen kann. Um irgendwann ein Leben ohne Risiko und gesundheitliche Einschränkungen führen zu können, entschied sich die 28-Jährige vor über zwei Jahren für eine Stammzelltherapie. Kurz vor Weihnachten 2019 lernte die Physiotherapeutin den Mann kennen, der ihr ein neues, gesundes Immunsystem geschenkt hat, und war anschließend mit ihm in der SWR Talkshow „Nachtcafé“ zum Thema „Hoffnung und Zuversicht“ zu Gast.

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    Alina Flemming Diekmeyer und Andreas Krogmann auf dem Weg ins Studio SWR [...]

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    Alina und Andreas im SWR Nachtcafé

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    v.l. Andreas Krogmann, Alina Flemming-Diekmeyer mit Moderator Prof. Dr. Michael [...]

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Es war ein unglaubliches Gefühl zu wissen, dass ich Andreas bald treffen würde. Bereits auf der Zugfahrt nach Baden-Baden haben wir uns viele WhatsApp-Nachrichten geschrieben“, sagt Alina. Als sie am Hotel ankam, stand Andreas schon draußen. Eine lange herzliche Umarmung folgte. „Es war sofort vertraut, gleichzeitig aber auch aufregend“, erzählt sie.

Viel Zeit für einen Austausch zu zweit blieb ihnen nicht, schon bald wurden sie zur Aufzeichnung ins Fernsehstudio gebeten. „Es war eine entspannte Wohnzimmeratmosphäre, so dass man die Kameras nach kurzer Zeit gar nicht mehr wahrgenommen hat. Alle waren sehr nett“, sagt Alina, die ihre Geschichte im Interview mit Moderator Michael Steinbrecher den anderen Gästen und Zuschauern erzählte.

20 Jahre bis zur Spende

Genauso wie Alina fieberte auch Spender Andreas Krogmann (56) dem ersten Treffen entgegen. Der IT-Manager ließ sich bereits vor 20 Jahren zusammen mit seiner Frau Anne-Katrin in die DKMS aufnehmen. Seine Frau konnte bereits wenige Monate danach spenden und einem jungen US-Amerikaner helfen. Dass Andreas viele Jahre darauf ebenso zur Spende aufgefordert würde, damit hatten beide nicht gerechnet. „Zu spenden war für mich eine Ehre. Zur Vorbereitung habe ich mich besonders gesund ernährt und noch ein bisschen mehr Sport gemacht, um fit zu bleiben“, erinnert er sich.

Die Stammzellspende fand Ende November 2017 in Frankfurt statt. „Da ich damals meine Frau bei der Spende begleitet habe, war mir klar, was auf mich zukommt. Die Nebenwirkungen von den Spritzen, die meine Stammzellproduktion anregen sollten, waren nicht so angenehm. Aber ich wusste ja, wofür ich das mache. Nach der Spende, die etwa fünfeinhalb Stunden dauerte, waren die Beschwerden wieder weg“, sagt Andreas.

Anonyme Genesungswünsche

Andreas war es wichtig, seiner zunächst unbekannten Empfängerin anonym über die DKMS Genesungswünsche zu schicken. Dadurch kam bald ein reger Briefwechsel in Gang. Der Wunsch, sich eines Tages persönlich kennenzulernen, reifte schnell in beiden heran. Als die zweijährige Anonymitätsfrist verstrichen war, verabredeten sich Andreas und Alina sofort. Sie wollten sich unbedingt noch vor Weihnachten persönlich treffen.

Parallel erhielt Alina über die DKMS eine Interviewanfrage vom SWR Nachtcafé. Sie freute sich und sagte zu. Die Idee reifte heran, auch Andreas in die Talkshow einzubinden. Auch er sagte zu, und so trafen sie sich wenige Stunden vor der Aufzeichnung zum ersten Mal. Beide waren sich einig: Sie wollten sehr gerne mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gehen. Sie freuten sich, viele Zuschauer aufzuklären und dem Thema Stammzellspende eine gesellschaftliche Relevanz geben zu können. Mit Erfolg: Nach Ausstrahlung der Sendung gab es bei der DKMS einen spürbaren Anstieg bei den Registrierungsanfragen.

Keinerlei Fremdgefühl

Dass sie durch die Stammzellspende eine tiefe, vertraute Verbindung zueinander haben, beschreiben Alina und Andreas gleichermaßen. Eigentlich wollten sie nach der Sendung noch Zeit miteinander verbringen, um sich besser kennenzulernen. Doch es war kurz vor Weihnachten, und es gab für beide noch viel zu erledigen.

Andreas hat Alina eine Sternenkette mit einem Brief von seiner Familie geschenkt. Darin heißen sie Alina in der Familie Krogmann herzlich willkommen. Alina rührt diese Geste bis heute sehr. Die väterliche Fürsorge von Andreas fühlt sich für sie gut an. Andreas hat drei Kinder, ein Sohn ist in Alinas Alter. Für Andreas ist Alina wie eine Tochter. Die Freude auf ein Wiedersehen bei einem großen Familientreffen in diesem Frühjahr ist riesig. Bis dahin schreiben sie sich regelmäßig.

Beide haben nach der Sendung viel positives Feedback aus ihrem Bekanntenkreis erhalten und einige Menschen dazu motivieren können, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Die DKMS zu unterstützen bleibt weiterhin für sie eine Herzensangelegenheit.

Mehr über Alinas Geschichte: mediacenter.dkms.de/news/leben-mit-einer-tickenden-zeitbombe

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