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15. September 2017, News in Spender & Patienten

„Meine Kette gibt mir Kraft!“

Themenwoche Kinder und Blutkrebs: Als seine „Blutpolizei“ versagte, rettete eine Stammzellspende Marlon das Leben

Helle Haare, schöne braune Augen und ein strahlendes Lächeln voller Lebensfreude: Das ist Marlon, sieben Jahre alt, aus der Nähe von Mainz. Der kleine tapfere Kämpfer ist praktisch über Nacht zum Helden der jüngsten DKMS-Werbekampagne geworden. Was ihm niemand mehr ansieht: Marlon hat den Blutkrebs besiegt – zusammen mit einer riesig langen Mut-Perlenkette, jeder Menge Durchhaltevermögen und einem geeigneten Stammzellspender. In einem TV-Spot hat der Erstklässler seit Anfang des Jahres die Herzen vieler Menschen in ganz Deutschland im Sturm erobert. Sie alle wollen wissen, wer der Junge ist, dessen Blut „kaputt“ war und der es so schwer hatte, geheilt zu werden.

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    Marlon und seine Mutperlenkette

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    Marlon bekam von einem Pfleger im Krankenhaus eine Mutperlenkette

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    Marlon ist Teil der DKMS-Kampagne 2017

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    Marlon kämpfte ein halbes Leben gegen den Blutkrebs

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Anton ist sein bester Freund
Ein Wohnort bei Mainz: Marlon tobt durch sein Zimmer und sucht eilig seine Sportklamotten zusammen. Der Grundschüler singt im Chor, geht turnen und gleich geht’s, wie jede Woche, zum Fußballtraining der F-Jugend. Immer an Marlons Seite: sein heiß geliebtes Kuscheltier namens Anton, ein Geschenk von der Kinderkrebsstation. Anton war bei jeder Behandlung in Marlons Nähe, gemeinsam sind sie durch dick und dünn gegangen und haben jede Chemotherapie zusammen überstanden. „Ich hab ihn bekommen, weil ich so tapfer war im Krankenhaus. Ich hab ihn immer mitgenommen und dann hab ich mich sicher gefühlt. Zusammen haben wir es beide überlebt“, sagt Marlon, „deshalb ist er auch mein bester Freund!“

Es ist ein weiter Weg, der hinter Marlon und seiner Familie liegt. Die lange Zeit der Krankheit, die vielen Therapien. Mehr als die Hälfte seines Lebens musste Marlon gegen seine lebensbedrohliche Krankheit kämpfen. Im Alter von nur zwei Jahren erhielt er die Diagnose Blutkrebs – so jung, dass er sich fast nicht mehr daran erinnern kann. Für Marlon gab es keinen Kindergarten und auch kaum Freunde im gleichen Alter. „Ich konnte wenig zu Hause sein und ich konnte überhaupt nicht mit Freunden spielen, und das war ein bisschen blöd.“

Das Ding mit der Blutpolizei
„Mein Blut war kaputt“, erklärt Marlon das, was damals mit ihm los war. Schnell stand fest, dass nur eine Stammzellspende sein junges Leben retten kann. „Also meine Mama hat es mir so erklärt: Das Blut ist sozusagen die Polizei im Körper und wehrt die Krankheiten ab, und ein Teil davon war krank. Die Polizei hat in meinem Blut nicht funktioniert. Da hat plötzlich keiner mehr auf meine Zellen aufgepasst. Und die haben einfach nicht mehr gearbeitet“, berichtet Marlon. „Aber zum Glück habe ich eine neue Polizei bekommen, von meinem Spender Matthias. Die hat alles wieder in Ordnung gemacht. Da konnte ich endlich wieder nach Hause und jetzt geht es mir wieder gut.“

Marlon braucht in dieser Zeit viel Kraft, verliert aber nie seine Lebensfreude. Erst fast vier Jahre nach der Diagnose kommt endlich die erlösende Nachricht: Er hat es geschafft und kann ein ganz normales Leben führen. Heute wirbt Marlon gemeinsam mit der DKMS um neue Stammzellspender. Seinen eigenen durfte er bereits kennenlernen. Heute lebt Marlon ganz im Hier und Jetzt, aber wenn er zurückdenkt, dann nimmt er seine lange bunte Mut-Perlenkette in die Hand. „Das sind Perlen, die ich bekommen habe, weil ich Sachen gemacht habe, zum Beispiel ein Piks, wenn man Blut untersuchen musste, oder stationäre Aufnahme. Der Smiley bedeutet Geburtstag. Eine Perle bedeutet Haarausfall, den hatte ich. Bisschen blöd“, erinnert er sich. Gemeinsam mit seiner Mutter und dem DKMS-Team erlebte er bei den Dreharbeiten zum TV-Spot einen besonderen Moment: Marlon fädelte die Abschlussperle auf seine Kette. „Das ist die tollste und die wichtigste. Weil wenn man die mal drangefädelt hat, weiß man immer, man ist jetzt ganz fertig damit.“

Und was wünscht sich Marlon für die Zukunft?
„Für mich ist das Wichtigste eigentlich Fußball, dass ich mit anderen Kindern spielen kann und dass ich wieder raus kann. Das sind die drei wichtigsten Sachen.“ Angst macht ihm jetzt nur noch eines: „Spinnen! Ich war auf dem Jungsklo und dann beim Händewaschen, da hab ich eine gesehen und bin schnell rausgerannt.“

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