Rückschritt in die Isolation: Sofia seit 11 Wochen zu Hause › DKMS Media Center

MEDIA CENTER

29. April 2020, News in Spender & Patienten

Rückschritt in die Isolation: Sofia seit 11 Wochen zu Hause

Die kleine Sofia hat in ihrem jungen Leben schon viele Hürden genommen: Mit zwei Monaten erkrankte sie schwer an Blutkrebs, mit sechs Monaten erhielt sie Stammzellen eines fremden Spenders. Es folgten Monate der Isolation. Das normale Leben mit Kindergarten und Spielplatzbesuchen begann für die Familie erst, als Sofia zweieinhalb Jahre alt war. Nun wirft die Coronakrise die drei Kölner wieder weit zurück. Bereits seit kurz vor Karneval befindet sich Mama Jacqueline mit ihrem kleinen Wirbelwind in kompletter sozialer Quarantäne. Erdrückend groß ist die Sorge der Eltern, dass die Vierjährige sich infizieren könnte. Woche elf – und kein Ende in Sicht.

Wir dachten, wir wären durch mit dem Thema Isolation“, seufzt Jacqueline Marotta im Telefonat mit der DKMS. „Und jetzt das. Ehrlich gesagt war die Zeit nach Sofias Transplantation fast angenehmer. Damals durften wir zumindest ihre Großeltern sehen.“ Blutkrebspatienten, auch geheilte, gelten als Risikogruppe in Corona-Zeiten. Ihr Immunsystem ist nicht so stark wie das gesunder Menschen. Schon lange vor dem offiziellen Kontaktverbot hatten die Eltern ihr Kind daher nicht mehr in den Kindergarten gebracht, zu ungut war ihr Bauchgefühl. „Wir malen und basteln jetzt viel“, erzählt die 35-jährige Mutter, während Sofia im Hintergrund durch die Drei-Zimmer-Wohnung im Kölner Süden flitzt. „Jeden zweiten Tag backen wir Kekse. Wir machen Knete selbst, haben eine Schaukel in Sofias Zimmer gehängt und ein neues Puppenhaus aufgebaut.

Und trotzdem kommt Langeweile auf – bei Mutter und Tochter. Papa Enzo (33) fährt weiterhin jeden Tag zur Arbeit und hat somit etwas Abwechslung. Die Tage zu Hause sind indes lang: „Vor halb zehn Uhr abends schläft Sofia nie, sie hat einfach enorm viel Energie“, sagt die Mutter. Täglich videotelefoniert Sofia mit ihrer Oma. Gelegentlich stellt Jacqueline das Telefon dabei ins Kinderzimmer – dann wird „gemeinsam“ gespielt. An schönen Tagen macht Sofia mit Mama einen „Ausflug“ auf den Balkon. Vor die Tür wagt sich Jacqueline nicht mehr: „Das ist kein entspanntes Spazierengehen mehr. Ständig kommt einem jemand entgegen, so dass ich überlege, die Straßenseite zu wechseln. Und wenn ich dann auch noch Menschen in Grüppchen zusammenstehen sehe, ist das purer Stress für mich.

Am dritten August jährt sich der Tag von Sofias Transplantation zum vierten Mal. Familie Marotta hat dafür ein Fest geplant, zu dem auch der Spender, ein junger Mann aus der Nähe von Dessau, eingeladen ist. „Wir hoffen sehr, dass wir dieses Fest feiern und bis dahin unsere Isolation wieder verlassen dürfen“, sagt Jacqueline.

In der Zwischenzeit wird Sofia weiter Knete herstellen und Kekse backen. Und ihre silberne Krone tragen. „Mami, look, a queen“ (Mami, schau, eine Königin), rufe sie dann immer, berichtet die Mutter lachend. Das Englische hat sich das pfiffige Kind von einem Kinderkanal auf YouTube abgeschaut. „Am liebsten zählt sie auf Englisch oder erklärt, welche Gegenstände welche Form haben.“ Trotz der kniffligen Lage steht für die Mutter der kleinen Königin eins fest: „Wir sind gesund, das ist die Hauptsache.

Lesen Sie auch: „Warum mich das Schicksal einer kleinen Patientin besonders berührt“ von Jennifer Andersen auf unserem Blog DKMS Blog

Diesen Beitrag teilen:

Ansprechpartner:in

Sie haben Fragen oder benötigen weitere Informationen zu Ihrer Berichterstattung?

Jennifer Andersen
Jennifer Andersen

Telefon: +49 221 94 05 82-3329

E-Mail: andersen@dkms.de

Jennifer Andersen

Downloads

Hier können Sie sich alle Informationen einzeln oder als Paket in einer Zip-Datei herunterladen.

Links

Entdecken Sie
unsere digitalen
Pressemappen

Spender:in werden

PRESSEKONTAKT

Corporate Communications

DKMS Donor Center
gemeinnützige GmbH

Aachener Str. 1042

50858 Köln

 

+49 221 94 05 82-3301

presse@dkms.de

Über das DKMS Media Center

Das DKMS Media Center ist ein Angebot der DKMS Kommunikation für Journalist:innen und Multiplikator:innen.

Wir klären über Blutkrebs auf: regional, national und immer öfter auch international. Denn Aufklärung braucht Öffentlichkeit und unsere Öffentlichkeitsarbeit rettet Leben. Unser Ziel ist es, mittels aufmerksamkeitsstarker Medienberichte immer mehr Menschen dazu zu bewegen, sich dem Kampf gegen Blutkrebs anzuschließen: als registrierte Stammzellspender:innen oder als finanzielle oder ehrenamtliche Unterstützer:innen der DKMS.

Professionelle Medienarbeit in TV, Radio, Printmedien und Online sowie eine gute Zusammenarbeit mit Journalist:innen ist für uns dabei das beste Mittel, unser Thema bekannt zu machen.

Wir freuen uns über jeden, der uns bei diesem Anliegen unterstützt.

0