Für seinen Bruder – und alle anderen
Themenwoche Ehrenamt: Unermüdlich im Einsatz in der türkischstämmigen Community
Wie aus heiterem Himmel trifft Hidir Diyen aus Köln im Jahr 2001 die Blutkrebserkrankung seines Bruders. Sie ist der Auftakt einer nachhaltigen und beispiellosen ehrenamtlichen Tätigkeit.
„Ich habe zuerst gar nicht begreifen können, dass Ümit todkrank ist“, sagt Hidir Diyen. Weil kein passender Spender gefunden werden kann, stirbt Ümit nach Monaten des Hoffen, Bangens und Kampfes.
Im Sinne seines Bruders macht Hidir sich seither für andere Patienten stark. Dem zweifachen Familienvater und stolzen Großvater zweier Enkeltöchter liegt besonders die Aufklärungsarbeit in der türkischstämmigen Bevölkerung am Herzen. 2004 kommt er selbst als Stammzellspender zum Einsatz und schenkt damit einem Blutkrebspatienten aus Italien eine Chance auf Leben.
Menschen zu informieren und zu ermutigen, sich als potenzielle Spender registrieren zu lassen, ist für Hidir Diyen seither alltäglich – Wattestäbchensets zur Neuaufnahme in die DKMS hat er stets griffbereit, er hilft regelmäßig mit bei der Organisation und Durchführung von Registrierungsaktionen und bittet Menschen um finanzielle Unterstützung für die lebenswichtige Arbeit der DKMS.
Darüber hinaus besucht er Kölner Kliniken, um dort Blutkrebspatienten und Angehörigen seine Unterstützung anzubieten. „Ich mache weiter, so lange ich lebe – das habe ich Ümit versprochen“, so Hidir Diyen.
Für sein außerordentliches Engagement wurde er unter anderem im Jahr 2004 mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Köln ausgezeichnet und erhielt 2012 den DKMS Ehrenamtspreis.