Wacken, Höhner und DKMS 2022 – das war ganz großer Rock’n Roll
Sagenhafte 1310 Metalfans ließen sich während des Festivals bei der DKMS registrieren
Nach zwei Jahren Corona bedingter Pause war die DKMS mit einem Aktionsstand auf dem Wacken Open Air (W:O:A) dabei – mit überwältigendem Erfolg. Unfassbare 1310 Metalheads ließen sich als potenzielle Spender:innen in die Datei aufnehmen, dazu kamen über 700 Euro an Geldspenden. Dieses großartige Ergebnis war nur dank des enormen Engagements des W:O:A rund um die Gründer Holger Hübner und Thomas Jensen sowie eines großartigen ehrenamtlichen Helferteams möglich, das während der gesamten Festivaltage unermüdlich und mit viel Herzblut im Einsatz war. Organisiert und geleitet wurde der Aktionsstand von Robert Adam, der diese wichtige Funktion dankeswerterweise seit 2014 ehrenamtlich für die gemeinnützige Organisation übernimmt. Auch die Kultband Höhner beteiligte sich an dem Aufruf, kam „mit alle Mann“ vorbei und sorgte für Aufmerksamkeit.
Für „Olli, Timm und andere“ lautete das Motto in diesem Jahr – denn zwei aktuelle Patientenfälle bewegen derzeit die Metalszene. Seit Jahren betreut Olli als Metalguard Einsatzleiter den Graben vor der Louder Stage auf dem W:O:A und sorgt dafür, dass vor der Bühne alles sicher bleibt. In diesem Jahr war es leider anders. Denn Olli ist an Blutkrebs erkrankt und auf eine Stammzellspende angewiesen. Der, der alles für seine Frau, seinen Sohn und seine Freunde macht, braucht jetzt dringend selbst Unterstützung. Ebenso wie Metalhead Timm, der seit 2010 jedes Jahr auf dem heiligen Acker des Wacken Open Air dabei gewesen ist und keinen Moshpit ausgelassen hat. Der Vater einer Tochter ist zum zweiten Mal an Krebs erkrankt.
Tausende Fans strömten daraufhin an den DKMS Stand im Camp der Wacken Foundation und zeigten damit eindrucksvoll: Wir lassen niemanden alleine. Wie auch schon in den Jahren zuvor war der Stand ein beliebter Treffpunkt für hilfsbereite Menschen. So schaute beispielsweise Carina vorbei. Sie musste sich aufgrund einer Krebserkrankung leider als Spenderin aus der Datei austragen lassen – motivierte aber kurzerhand ihren Sohn dazu, potenzieller Lebensretter zu werden.
Jessica ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, vorbei zu kommen. Sie ist die beste Freundin des erkrankten Olli, ebenfalls Crew-Mitglied und es war ihr ein großes Anliegen, sich persönlich ein Bild von der Hilfsbereitschaft der Menschen zu machen und Olli davon zu berichten.
Erst im vergangenen Jahr hatte Metalfan Florian einen Onlineaufruf zur Registrierung gestartet – Hintergrund war damals die Erkrankung seines Vaters. Nun freute er sich darüber, endlich wieder live und vor Ort bei einer Aktion dabei zu sein.
Für das Vater-Sohn-Gespann bestehend aus Dennis und Uwe war die Registrierung während des Festivals bereit vorab fest als Termin eingeplant. „Logo, dass wir mitmachen. Mein jüngerer Bruder hat kürzlich erst Stammzellen gespendet“, berichtete Dennis. „Das macht mich als Vater sehr stolz und wir folgen jetzt seinem Beispiel“, ergänzt Uwe.
Auch prominente Unterstützer halfen dabei, die Fans zu motivieren: So starteten Holger Hübner, Gründer und Organisator des Wacken Open Air (W:O:A) sowie die Bandmitglieder der Höhner vom „heiligen Acker“ aus einen Registrierungsaufruf. Denn: Sie alle sind langjährige und besonders engagierte Unterstützer der DKMS – eine Verbindung, die einfach rockt.
„Ich war schon bei vielen DKMS Aktionen dabei – aber die auf dem ‚heiligen Acker‘ ist sicherlich die außergewöhnlichste, die ich bislang erlebt habe“, sagt Henning Krautmacher, der seit 29 Jahren auf die Arbeit der DKMS aufmerksam macht. Mit dabei waren auch alle weiteren Mitglieder der Kölner Kultband, die damit ein metalstarkes Zeichen der Solidarität setzten: Heiko Braun, Edin Čolić, Frederik „Freddi“ Lubitz, Patrick Lück, Micki Schläger und Jens Streifling. Die Höhner traten in diesem Jahr auf der Wackinger Stage vor einem großen Publikum auf und so war es Ehrensache, dass sie im Anschluss daran am DKMS Stand vorbeischauten und für Aufmerksamkeit sorgen.
Gemeinsam für die zweite Chance auf Leben
Bereits seit vielen Jahren leistet das Team des Wacken Open Air (W:O:A) rund um die Gründer und Organisatoren Thomas Jensen und Holger Hübner mit Registrierungsaufrufen an die Fans einen großen Beitrag dazu, die DKMS Datei zu vergrößern und so die Chancen für Patient:innen auf einen „Treffer“ im weltweiten Suchlauf zu erhöhen. Ursprünglicher Auslöser für das beeindruckende Engagement des W:O:A-Teams war die Erkrankung von Melissa, der Tochter des 2018 verstorbenen Wacken-Produktionsleiters Thomas Hess.
Mit ihrem Einsatz sind sie seither ein Vorbild für alle Fans: Mehr als 11.000 Metalheads haben sich bislang dank Wacken bei der DKMS registriert, 66 von ihnen konnten bereits mit einer Stammzellspende Patient:innen weltweit eine zweite Lebenschance geben.
Zahlreiche davon besuchten ebenfalls den DKMS Stand und sorgten für Begeisterung bei Team und Besucher:innen. Allen voran war Hendrik Eisel aktiv, der an allen Festivaltagen half, die Fans aufklärte und über seine Stammzellspende berichtete. Unterstützt wurde er dabei unter anderem von Florenz Burzinski und Till Hammann.
Ebenfalls dabei war Nils Haarhues, der 2013 an Leukämie erkrankte und eine lebensrettende Stammzelltransplantation erhielt. Was ihn während seiner Therapie motivierte, war seine große Leidenschaft: das Wacken Open Air. „Ich hatte ein Ticket für 2014 und sagte mir: Da will ich hin, und wenn sie mich auf einer Trage dahin transportieren!“, berichtete Nils. Die Ärzte glaubten nicht daran, dass ein Festival-Besuch – nur acht Monate nach der Transplantation – möglich sein könnte. Aber Nils ließ sich nicht davon abbringen. Mit Erfolg! „Jeder Schritt, den ich damals für meine Gesundheit hinter mich gebracht habe, war im Grunde auch ein Schritt nach Wacken.“
Und der Hilfsaufruf geht weiter, denn nach Wacken ist ja bekanntlich vor Wacken: Alle Metalfans und andere hilfsbereite Menschen, die für Patient:innen aktiv werden wollen, sind eingeladen, online ein Registrierungsset für zuhause anzufordern. www.dkms.de/de/wacken
Die DKMS bedankt sich herzlich bei allen für ihren großartigen Einsatz – see you in Wacken!
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